Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum
aufrechtzuerhalten. »Gib mir deine Koordinaten. Standort. Schnell!«
Die Maschine murmelte etwas, das er nicht verstand. »Lauter, Coubertin!«
Sie wurde lauter, aber noch immer extrem undeutlich. Er rätselte, was der Roboter meinte.
»Bleib stehen! Warte, bis ich bei dir bin!«
Er schaltete den Orter ein und hielt nach dem Blechhaufen Ausschau. Die Umgebung war äußerst ungünstig dafür. In der Nähe der positronischen Abteilungen wirkten Neutralisierungsfelder, damit die Arbeit in den Labors und Werkstätten nicht beeinträchtigt wurde.
Semwat Lenz rannte los. Er nahm den Weg, den sie zusammen gekommen waren. Aber sosehr er sich die Augen aus dem Kopf schaute, er konnte den Roboter nirgends erspähen. Lenz kehrte um, eilte zur Cafeteria. Auch dort war Coubertin nirgends. Der Captain setzte sich mit der Leitstelle in Verbindung.
»Schon wieder du und dein vermisster Roboter?«
»Es ist dringend!«
Niemand schien auf ihn hören zu wollen. Dann aber entdeckte er zwei Kampfroboter, die aus einem der Depots rasten und die Korridore durchkämmten.
»Wehe, wir finden nichts, dann kannst du dich auf was gefasst machen.«
Lenz schluckte eine geharnischte Antwort hinunter. Wenn er es sich endgültig mit den Frauen und Männern dort verdarb, brauchte er sich nie mehr zu melden.
Sekunden später kehrten die Kampfmaschinen zurück, ohne Ergebnis. Lenz hatte es befürchtet. Coubertin war wie vom Erdboden verschluckt, und es war nicht das erste Mal.
»Dieser Roboter hält mich zum Narren, und das rund um die Uhr. Natürlich fehlt ihm nichts. Aber mit seinem bionischen Sparpaket ist trotz aller Untersuchungen etwas nicht in Ordnung.«
Der Captain rannte durch die Seitengänge, öffnete die Türen zu Aufenthaltsräumen, blieb mit der Ortung ständig am Ball, versuchte weiter einen Funkkontakt herzustellen. Aber statt einer Antwort, prasselte aus der Leitstelle eine Strafpredigt auf ihn nieder, die sich gewaschen hatte. Ärger hin, Ärger her, es war zu viel. Lenz brüllte zurück. »Wenn ihr blind seid, tut es mir leid. Seht ihr nicht, dass ich ihn überall suche? Sagt mir, wo er steckt.«
»Keine Ortung!«
»Toll! So schlau bin ich auch.«
»Was erwartest du? Dass wir eine Hundertschaft rausschicken, die dir suchen hilft? Wegen eines Haushaltsroboters?«
Lenz schaltete entnervt ab. Er musste sich das nicht auch noch anhören. »Coubertin?«
Plötzlich sah er den Roboter am nächsten Antigravschacht. »Coub, bleib stehen!«
Die Maschine reagierte nicht. Er rannte wieder los, erreichte den Schacht zehn Sekunden später. Von Coubertin war weit und breit nichts mehr zu sehen.
»Mist!« Lenz blieb schwer atmend stehen. Von irgendwoher hörte er ein schabendes und schmatzendes Geräusch. Als es nach einer Weile aufhörte, setzte er sich in Bewegung. Er stieg in den Schacht und schwebte langsam nach oben, danach wieder nach unten. Er blickte durch jeden Ausstieg und hielt nach Spuren Ausschau. Er entdeckte eine breite Schleifspur, die deutliche Restwärme abstrahlte. Hier hatte sich vor Kurzem jemand oder etwas bewegt. Ein Roboter war das nicht gewesen.
Nach einer halben Stunde hatte Semwat Lenz die Nase endgültig voll. Er machte sich auf den Rückweg zu seiner Behausung. Den defekten Getränkeautomaten hatte inzwischen jemand abgeholt. Vom Roboter fehlte noch immer jede Spur.
Lenz öffnete die Tür und trat ein. Fast war es, als hielten ihn plötzlich starke Magnete am Boden fest. Er wollte einen Schritt tun, aber irgendwie klappte es nicht. Wie festgewachsen, verharrte er auf der Stelle.
Coubertin stand an der gegenüberliegenden Wand unter dem Lüftungsgitter. Sein Totenkopf schwankte hin und her.
»Wo warst du?«, fragte Lenz mehr als ungnädig.
»Hier, wo sonst!«, kam es ebenso patzig zurück. »Übrigens, wenn man eintritt, grüßt man zuerst. Schon vergessen?«
Semwat Lenz war jetzt völlig perplex. »Was redest du denn da?«
»Oh, ich vergaß! Du hast es ja gern etwas höflicher. Guten Tag, Captain! Keine besonderen Vorkommnisse.«
»Seit wann bist du hier?«
»Eine halbe Stunde schon, mindestens.«
»Du wolltest mich in der Cafeteria abholen?«
»Nein! Von welcher Cafeteria sprichst du?«
»Es spielt keine Rolle. Ich möchte dich jetzt erst mal eine Weile nicht sehen.«
»Mach die Augen zu.«
»Du gehst in deine Box!«
Coubertin murrte und plapperte undeutlich etwas vor sich hin. Nach einer Weile fügte er sich
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