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Perry Rhodan - 2538 - Aufbruch der LEUCHTKRAFT

Titel: Perry Rhodan - 2538 - Aufbruch der LEUCHTKRAFT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Feldhoff / Anton
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gelegt hatte, und danach nicht wieder angezogen. Er war überzeugt, dass er ihn an diesem Tag nicht mehr benötigen würde.
    Diesmal wählte er einen anderen Tunnel als den, für den er sich bei seinem ersten Besuch entschieden hatte, einen breiteren und höheren, durch den er sich ungebückt bewegen konnte. Er wollte nicht wieder den Eindruck haben, durch einen engen Gehörgang in das Gehirn des Schiffes vorzudringen, zumal es sowieso nur eine irreführende Illusion gewesen wäre.  
    Der Stollen führte, wenn Saedelaere sich nicht völlig täuschte, stetig geradeaus. Irgendwann verlor der Maskenträger jedes Zeitgefühl, doch er ging weiter.
    Führte vielleicht nicht jeder Tunnel zum Ziel? Oder wollte die LEUCHTKRAFT nicht, dass er dieses Ziel erreichte von dem er nur ahnte, woraus es bestand?
    Gerade als er wieder umdrehen wollte, um auf die Ebene zurückzukehren und dort einen anderen Eingang zu dem weitläufigen Tunnelsystem zu wählen, verengte sich der Gang und vollzog eine Biegung. Nun führte er spiralförmig nach unten; Saedelaere hatte das Gefühl, eine Wendelrampe hinabzusteigen.
    Der Wendelgang endete abrupt, und Saedelaere betrat eine völlig andere Umgebung. Doch nun stand er nicht übergangslos in einer Kammer, sondern in einer seltsamen Senke. Sie durchmaß vielleicht fünfhundert Meter und war von Nebel erfüllt in den ein einziger Weg hineinführte. Zumindest konnte Saedelaere keinen zweiten ausmachen.
    Trotz des Nebels erblickte er am Rand der Senke Bauwerke, filigrane, schneeweiße Gebäude, die sich über die grauen Schwaden erhoben und zu einer Stadt von geradezu überirdischer Schönheit vereinigten. Er kannte diese Weiße Stadt, auch wenn er im Augenblick nicht wusste, wo oder wann er sie schon einmal gesehen oder von ihr gehört hatte. Aber das spielte auch keine Rolle; es war völlig nebensächlich.
    Er ging den Weg entlang, der den Nebel teilte. Als der dichte Dunst sich lichtete, sah er einen Wald aus Stelen, frei stehenden schlanken Säulen und Platten, die von Reliefs überzogen waren.
    Die größten erreichten eine Höhe von fünf Metern, wie er schätzte.
    Er wusste, was die zahllosen Reliefs zeigten, und verschwendete keinen Blick an sie. In diesem Augenblick interessierten sie ihn nicht. Er schritt weiter aus, bis er den Altar erreichte, von dem ihm bekannt war, dass er sich im Zentrum der Senke befand. Der Quader, aus dem er bestand, entzog sich unerklärlicherweise seiner Wahrnehmung. Saedelaere hätte ihn nicht beschreiben können.
    Auf dem Altar lag eine schlanke humanoide Gestalt.
    Saedelaere wusste sofort, um wen es sich handelte.
    Als hätte sie seine Annäherung bemerkt, richtete Samburi Yura sich auf, schwang die Beine von dem Quader und glitt von ihm herab.
    *
    Stumm stand er da, starrte sie an, vergaß seine Umgebung, hatte nur Augen für sie. Sie strahlte eine geheimnisvolle Faszination aus, der er sofort wieder erlag. Sie war ein überirdisch schönes Wesen, zumindest für ihn.
    Eine Göttin.
    Oder ein Engel.
    Ihre Blicke trafen sich, und Saedelaere glaubte, in dem ihren ebenfalls Zuneigung zu sehen, Hingabe, Bewunderung.
    Unsinn, sagte er sich. Wie konnte ein derart elegantes Geschöpf wie sie etwas für ihn empfinden, der so banal, so hölzern war?
    Erinnerungen trieben in ihm empor, und nicht alle davon waren schön. Manche konnte er nur als hässlich und bitter bezeichnen.
    »Alaska, hilf mir«, sagte sie in der Sprache der Mächtigen mit heller, kindlich klingender Stimme.
    Aber sie war kein Kind, sondern zweifelsfrei eine Frau.
    Er zwang sich, den Blick von ihren schwarzen Augen zu lösen, die so tief wie Zeitbrunnen waren, und ließ ihn an dem knöchellangen Chiton hinabgleiten, den sie trug. Er bestand zwar aus zwei viereckigen, an den Schultern von Fibeln zusammengehaltenen und in der Taille gegürteten Stoffbahnen, doch als Saedelaere auf den seidig fließenden Stoff schaute, glaubte er, sich im Weltraum zu verlieren, sah er in eine matt funkelnde Szenerie wie am Rand einer Galaxis, und die Falten schienen zu Raumzeitfalten oder Schwarzen Löchern zu werden.
    Genau wie am Rand von Totemhain ...
    Sein Blick wanderte von ihren Knien wieder hoch, hin zu den beiden handflächengroßen Fibeln auf den Schultern. Sie waren spiralförmig und bestanden aus einem golden spiegelnden, von innen heraus glimmenden Material Carit.
    Vom Zentrum der Spiralen ragten blauweiß funkelnde, saphirähnliche, reich facettierte Kristalle von jeweils etwa anderthalb Zentimetern

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