Perry Rhodan - 2538 - Aufbruch der LEUCHTKRAFT
er Lokops Nest betreten hatte? Er nahm sich vor, so schnell wie möglich herauszufinden, ob die Tarnvorrichtung, mit der Blitzer ihn ausgestattet hatte, ebenfalls imstande war, eine energetische Ausstrahlung des schwarzhäutigen Humanoiden beziehungsweise seiner Geräte anzumessen.
Sie verließen das eiförmige Gebäude, betraten das benachbarte in Richtung Stadtzentrum, durchquerten es, ohne sich irgendwo aufzuhalten, und traten hinaus auf die Oberfläche der Stadtbasis, jener gewaltigen Schüssel, deren gewölbter Rand sich einen Kilometer hoch erhob. Von dort aus konnten sie ihn allerdings nicht sehen; zum einen wurde er von dem äußeren Ring der zwölf ellipsoiden Gebäude verdeckt, zum anderen hatte die Nacht sich über diese Region von Kopters Horst gesenkt.
Saedelaere legte den Kopf zurück und sah in den Himmel hinauf. Er erblickte dort keinen einzigen Stern. Das Licht, das die halbtransparente Stadtschüssel ausstrahlte, war viel zu stark dazu und wirkte enorm störend. Und über einen Mond verfügte der Planet auch nicht.
Vielleicht war das auch ein Grund dafür, dass die Lokopter niemals die Raumfahrt entwickelt hatten. Für sie hatte es nie etwas gegeben, was die Sehnsucht nach den Sternen auslösen konnte.
Die Frage blieb natürlich, woher die Raumschiffe im Orbit stammten. Und wieso sie den gewaltigen Aufwand betrieben, die Schreine ihrer Großnester praktisch über ihren Stadtzentren schweben zu lassen.
Falls sie die dazu nötige Technologie wirklich selbst entwickelt hatten, was Saedelaere allmählich immer stärker bezweifelte. In dem Großnest, das er er kundet hatte, hatte nichts auf einen obsessiven Umgang mit Formenergie oder Antigravtechnik hingewiesen.
Sie gingen weiter. Vor ihnen erhob sich die formenergetische Säule des zentralen Lichtturms.
Sie war gewaltig. Ein Durchmesser von einem Kilometer das sagte sich so leichthin, doch wenn man denn davorstand, das Objekt mit eigenen Augen sah ...
Aus der Ferne war der Lichtturm fast unsichtbar, aus der Nähe stellte er nun, bei Nacht, ein unwirklich anmutendes schwaches Schimmern dar, das auf Saedelaere unwillkürlich bedrohlich wirkte. Der Durchmesser des Turms war aus dieser Nähe zu groß, als dass Alaska eine Krümmung hätte ausmachen können. Er hatte den Eindruck, vor einer fremdartigen Wand zu stehen, der das Ende der Welt darstellte, oder auch vor einem unerklärlichen Riss in dieser Welt.
Und zwei Kilometer über ihnen schwebte mitten in diesem fremden, unnatürlichen Etwas eine silbrige Halbkugel von 100 Metern Durchmesser und 50 Metern Höhe.
Der Schrein der Ewigkeit.
Mit bloßem Auge konnte Saedelaere ihn nicht sehen, doch die Instrumente seines SERUNS ließen nicht den geringsten Zweifel daran, dass er tatsächlich vorhanden war.
Absperrungen meterhohe Energiezäune verhinderten, dass allzu neugierige Lokopter dem Turm näher kamen, als vielleicht gut für sie war, doch für Saedelaere und Ennerhahl stellten sie kein Problem dar.
»Also los«, sagte der Mann mit der Maske und aktivierte den Antigrav-Projektor und den Prallfeld-Generator. Gewichts- und masselos schwebte er gemächlich nach oben.
*
»Der Schrein befindet sich innerhalb der Formenergiesäule«, sagte Ennerhahl, als sie eine Höhe von 1500 Metern erreicht hatten. Der schwarzhäutige Fremde befand sich dicht neben ihm. Er hatte den Wirkungsbereich der Energieabschirmung seiner Tarnvorrichtung ausgedehnt, sodass sie nun auch Saedelaere umschloss.
»Ja, ich weiß«, sagte der Maskenträger und überprüfte die Anzeigen seines SERUNS. Auf Ennerhahls Technik schien Verlass zu sein. Nichts wies darauf hin, dass es zu irgendeiner Ortung gekommen war. Für die Geräte der Lokopter, die diesen Bereich zweifellos lückenlos überwachten, schienen sie gar nicht vorhanden zu sein.
»Wollen wir jetzt in die Säule eindringen oder erst in unmittelbarer Nähe des Schreins?«
»Wie du willst. Was schlägst du vor?«
Ennerhahl zögerte kurz. »Hier tun sich für mich gewisse Schwierigkeiten auf«, gestand er dann. »Für mich ist diese formenergetische Struktur nicht zu passieren. Diese Turbulenzen ... «
Deshalb also!, dachte Saedelaere. Habe ich es doch geahnt!
Nun war ihm klar, warum der Fremde seinen Versuch nicht allein unternommen, sondern ein gemeinsames Vorgehen vorgeschlagen hatte.
Er empfand eine gewisse Enttäuschung darüber, sich in Ennerhahl wieder einmal doch nicht getäuscht zu haben. Der Fremde war nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Und
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