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Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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aufgeregt und erhob sich. Sofort irrte der Kegel eines Scheinwerfers durch den Saal und blieb auf ihm kleben, als er ihn einmal erreicht hatte.
    Mit seltsam wackeligen Schritten trat Syrst zum Rednerpult. Ein paar wenige Lokopter klatschten ihm aufmunternd zu, einige scharrten bloß ein wenig mit den Füßen.
    Er trat ans Mikrofon, blickte sich etwas unsicher um und sah zu seinem Entsetzen, dass Svage direkt vor ihm an einem Tischchen saß und mit einem hämischen Grinsen zu ihm hochblickte.
    Plötzlich fühlte sich seine Kehle ganz rau und trocken an.
    »Mein Name ist ... ist ...«
    Ich kann es nicht, dachte er.  
    »Du kannst es!«, krähte eine Stimme aus dem dunklen Saal und brachte ihn zum Schmunzeln.
    »Ich bin Syrst Tykvenst Lokop«, sagte er endlich mit fester Stimme. »Ihr kennt mich nicht. Ich bin ein Geschichtenerzähler.«
    Kurz blickte er zu Svage hinunter, der nun nicht mehr grinste, sondern ihn mit wachsendem Interesse betrachtete.
    »Ich werde euch eine Geschichte erzählen. Eine fantastische Geschichte über einen Jungen, der sich für so uninteressant und unzulänglich hält, dass er in immer neue Rollen schlüpft und erst an einem Ort zu sich selbst findet, der selbst so unglaublich ist, dass ihn der Junge nie und nimmer hätte erfinden können!«
    Syrst machte eine kurze Pause. Im Saal war es so still, dass man eine Feder hätte zu Boden segeln hören können.
    Dann erzählte er seine eigene Geschichte.
    Und am Ende, als Keffira laut jubelnd applaudierte, erhob sich sogar Svage und klapperte Beifall.

8.
    Zeuge der Zeit

    Der Holoraum vermittelte Alaska Saedelaere den Eindruck, inmitten des Rummels in der Arena zu stehen. Nur olfaktorische Reize fehlten, um die Illusion perfekt zu machen.
    »Du kannst beliebig viele zusätzliche Holosphären hinzuschalten lassen«, erläuterte Eroin Blitzer. »Einfache Sprachbefehle genügen!«
    Klang Stolz in der Stimme des Commo'Dyr mit? Nein, da täuschte sich Saedelaere wahrscheinlich, wie er sich eingestand. Die großen Kinderaugen des Androiden blickten zu teilnahmslos aus dem verhutzelten Gesicht.
    »Je eine Sicht auf den Schrein, die Stadt und den Lichtturm«, sagte Saedelaere holpernd.
    Sofort erschienen drei halbmetergroße Holokugeln.
    »Du kannst sie manövrieren, wohin du willst, Alaska.«
    Saedelaere murmelte ein Dankeswort und tauchte wieder in die Stimmung der Arena ein.
    Der Zustrom an Lokoptern versiegte allmählich. Die für menschliche Sinne schlaksig wirkenden Avoiden schritten ruhig und gesittet die Treppen hinab und füllten die Arena bis auf den letzten Platz.
    Niemand stritt sich oder erhob auch nur seine Stimme. Von den Abertausenden Lokoptern war nichts weiter zu hören als ein leises, gespanntes Raunen, verhaltenes Scharren mit den Füßen und gelegentliches Schnabelklappern.
    Der Maskenträger fühlte die Anspannung innerhalb der Arena. Die Atmosphäre war erfüllt von erwartungsvoller, aber andächtiger Vorfreude auf die Zeremonie.
    »Wie viele Lokopter befinden sich auf den Zuschauerrängen?«, fragte er den Commo'Dyr, der vor sich eine kleine Holokugel projiziert hatte, durch die Datenströme liefen.
    »Annähernd dreihunderttausend, Alaska.«
    Nachdem sich der letzte Lokopter gesetzt hatte, geschah ein paar Minuten lang nichts. Dann erklang ein dumpfes Brummen, als hätte jemand auf einer riesigen Musikanlage die Bässe zugeschaltet.
    Das Brummen steigerte sich allmählich zu einem gewaltigen Dröhnen, das die Kameras und Mikrofone der ROTOR-G derart perfekt übertrugen, sodass Saedelaere beinahe versucht war, eine Drosselung der Tonübertragung zu befehlen.
    »Der Energieverbrauch steigt markant an!«, meldete Eroin Blitzer.
    Einer der Holoschirme veränderte sich. Saedelaere drehte den Kopf und sah, dass der Lichtturm aus Formenergie intensiver strahlte. Seine Farbe wechselte zu einem kräftigen Rot.
    »Der Formenergieturm wächst!«
    Saedelaere nickte und befahl der Steu erungsautomatik, die entsprechenden Maße und Werte im Holoschirm einzublenden.  
    Der Lichtturm bildete das Zentrum von Lokops Nest. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er eine Höhe von 2200 Metern und einen Durchmesser von 1000 Metern aufgewiesen. Aber nun wuchs er in beachtlichem Tempo, und mit ihm wurde der Schrein der Ewigkeit in die Höhe gewuchtet, der 200 Meter unterhalb der Turmoberkante von unsichtbaren Kraftfeldern gehalten wurde.
    »Wie sieht es bei den anderen Großnestern aus?«
    Nach kurzem Zögern sagte Eroin Blitzer: »Dort geschieht genau das

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