Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit
Gleiche. Die Lichttürme verändern sich beinahe synchron.«
Der Unsterbliche blickte auf den schnell ansteigenden Wert in der Holokugel.
500 Meter.
1000 Meter.
5 000 Meter.
10.000 Meter.
15.000 Meter.
»Sie docken an«, murmelte Saedelaere.
»Wie meinst du das?«, fragte Eroin Blitzer ratlos.
»Die achtundvierzig Stationen, die genau über den Großstädten schweben, sind die achtundvierzig Blätter der Zeitrose«, antwortete der Maskenträger mit stockender Stimme. Als Blitzer darauf nicht reagierte, fügte er hinzu: »Der Lichtturm wird den Schrein der Ewigkeit bis zu den Stationen hochheben, damit er an sie andocken kann.«
»Aber die befinden sich in achtundneunzig Kilometern Höhe!«
Saedelaere antwortete nicht mehr. Die
Zeit würde ihm recht geben.
*
Eine halbe Stunde später erreichte der halbkugelförmige Schrein die Station.
»Du hattest recht, Alaska!«, stieß der Commo'Dyr staunend aus. »Aber wie passt das zusammen? Die Stationen waren nur durch die Technik unserer Schiffe überhaupt wahrnehmbar die Lokopter konnten unmöglich von ihnen wissen!«
»Ich nehme nicht an, dass sie den Vorgang genau verstehen oder gar selbst initialisiert haben«, gab Saedelaere zur Antwort. »Die Lokopter folgen einem Mythos, der auf einem uralten Protokoll basiert.«
Der Blick des Maskenträgers heftete sich an die Darstellung der Station. Sie war kugelförmig und maß zweihundert Meter im Durchmesser. An ihrem Äquator standen kanonenartige Flansche hervor.
Aus ihnen griffen rote Lichtfächer heraus und verbanden sich mit der Oberkante des Turms. Sekunden später kam die Halbkugel des Schreins der Ewigkeit genau auf der Unterseite der Station zum Stillstand.
Der Unsterbliche wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Lokoptern zu, die während des dröhnenden Aufstiegs in ein Summen aus dreihunderttausend Kehlen verfallen waren.
Mit verzücktem Schreien und Klappern blickten sie zu der Decke des Schreins, in der sich eine blutrot strahlende Ritze gebildet hatte. Dumpf brummend vergrößerte sich die Ritze, die Decke teilte sich und gab den Blick auf ein grellrot waberndes Etwas frei.
»Das Blatt der Zeitrose«, murmelte Saedelaere ergriffen.
Das BOTNETZ!
Er fühlte, wie die fieberhafte Anspannung der dreihunderttausend Lokopter auf ihn übergriff. Wieder einmal wurde er Zeuge eines Ereignisses, dessen Wurzeln tief in kosmische Zusammenhänge hineinreichten.
Am Arenaboden öffneten sich Schächte. Gedämpftes Licht trat hervor, und der Maskenträger vermeinte, wallenden Nebel und einzelne grüne Leuchtstäbe zu sehen.
Aus den Lautsprechern der Arena erklang plötzlich pompöse Musik. Die Zuschauer, die bis dahin ruhig und andächtig auf ihren Sitzen verharrt hatten, sprangen auf und jubelten.
In den Öffnungen wurden schlanke, hochgewachsene Umrisse sichtbar.
Die Schächte führten mit leichter Steigung hinauf. Auf ihnen schritten die Vogelwesen gemächlich nach oben in die Arena. Die Leuchtstäbe erwiesen sich als giftgrün glimmende Kristallstacheln, die an der Spitze von 1,80 Meter langen Federkielen befestigt waren. Die Lokopter hielten sie wie Lanzen in die Höhe gereckt.
Die Zuschauer jubelten frenetisch. Einige riefen: »Hoch den Auserwählten! Hoch den Mächtigen!«
Ohne Hast kamen die Lokopter in die Arena geströmt und blieben in Siebenergruppen stehen.
»343 Auserwählte«, sagte Saedelaere mit trockener Kehle.
Sieben mal sieben mal sieben.
Der Unsterbliche kniff die Augen zusammen und befahl der Automatik, einen der Lanzenträger näher heranzuho len. Dann ließ er sich einen der Zuschauer vergrößern und verglich die Darstellungen.
»Was machst du, Alaska?«
»Ich lasse mir eine Vermutung durch Datenabgleich bestätigen«, gab der Maskenträger Auskunft. »Die nebligen Ausdünstungen, die aus den Füßen der Lokopter treten bei den Auserwählten sind sie intensiver als bei den normalen Lokoptern!«
Er wandte den Kopf zu dem kleinen Androiden. Eroin Blitzer betrachtete angestrengt die vergrößerten Bilder und zuckte schließlich in perfekt menschlicher Weise mit den Schultern.
»Das mag ja sein«, sagte der Commo'Dyr zweifelnd. »Aber weshalb ist dies wichtig? Wir suchen nach Hinweisen für das Verschwinden von Frau Samburi ... «
»Alles kann sich als wichtig erweisen«, antwortete Saedelaere.
Eine laute Fanfare erklang. Als hätte man einen Schalter betätigt, brach der Jubel der Zuschauer ab. Sie setzten sich auf ihre Plätze und beugten die Hälse so weit vor, wie
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