Perry Rhodan - 2545 - Vatrox Tod
eigenes Qi stärken können. Aber er hatte es sich verkniffen. Diebstahl blieb Diebstahl.
Hatten sich alle Mühen gelohnt, die er für diese wenigen Sekunden auf sich genommen hatte? Roman dachte an all jene Umwege, die er gegangen war, um in den Andromeda-Flottenverband aufgenommen zu werden. Von der vagen Hoffnung geleitet, irgendwie und irgendwann auf Perry Rhodan zu treffen und ihm die Hand zu schütteln.
Seltsam. Dieses fast manische Verhalten, mit dem er einem träumerischen Plan nachgegangen war, wollte nicht zu ihm passen. Und doch ... Er war einem Idol hinterhergereist, um es zu hinterfragen. Seine Faszination von Angesicht zu Angesicht zu ergründen. Zu verstehen, wie Perry Rhodan es schaffte, eine mehr als dreitausend Jahre alte Vision immer wieder als neu zu verkaufen.
Roman streckte sich. Noch wagte er es nicht, ein endgültiges Urteil über seine Erfahrungen abzugeben. Er musste alles sich setzen lassen. Nachdenken. Die vordergründige Bewunderung beiseiteschieben und das erahnen, was hinter diesem Monument namens Perry Rhodan steckte. War sein Qi denn wirklich in mancher Hinsicht mehr als das anderer Wesen?
»Wie sieht dein weiterer Fahrplan für die Weiterentwicklung des Krathviras aus?«, durchbrach Atlan seine Gedanken.
Roman kehrte in die Gegenwart zurück. »Nun geht es um Vergleichsforschung. Darum, die Suchimpulse sterbender Vatrox ausfindig zu machen und festzustellen, ob sie mit jenen Sinnafochs übereinstimmen.«
»Das ist öde Routinearbeit, die im Grunde jeder übernehmen kann.« Perry machte eine abwertende Handbewegung. »Wir hätten dir ein anderes, interessanteres Angebot zu machen.«
»Und zwar?«
»Unser Vorschlag birgt einige Gefahren«, gab sich der Unsterbliche vorsichtig.
Roman lachte. »Wir reisen durch den nahezu unerforschten Facettennebel, könnten jederzeit auf einen Verband überlegener Schlachtlichter treffen und bereiten uns auf den großen Kampf um Hibernationswelt-3 vor. Geht's denn noch gefährlicher?«
Atlan grinste. »Ja. Immerhin sitzen wir im bestgeschützten Raumschiff der LFT-Flotte, das sich während der Schlacht wohlweislich im Hintergrund halten wird.«
Perry Rhodan übernahm das Wort. »Wir möchten dich und das Krathvira, sobald wir den Sammelplatz in der Nähe der MOTRANS-Plattform MYLES KANTOR erreicht haben, an Bord der MICHAEL FREYT III umsiedeln. Die FREYT ist ein Ultraschlachtschiff der ... «
»... der JUPITER-Klasse, ich weiß«, ergänzte Roman. »Einer der ganz großen Pötte.«
»Ganz richtig. Die FREYT wird dank ihrer Feuerkraft und ihrer Defensivbewaffnung beim Vorstoß nach Hibernation-3 als Brecher fungieren.«
»Hört sich spannend an«, sagte Roman leichthin. Eine einfache Atemübung half ihm, seine Nervosität unter Kontrolle zu halten.
»Du sollst deine Forschungen an vorderster Front vorantreiben. Im unmittelbaren Kampfgeschehen. So nahe wie möglich an den Vatrox dran.«
»Nähe ist nicht unbedingt ein Kriterium, wenn es um die Wirksamkeit des Krathvira geht.«
»Natürlich nicht«, sagte Atlan. Er wirkte ungeduldig. »Doch angesichts der Menge sich während des Kampfes überlagernder hyperdimensionaler Effekte dann wieder schon.«
»Natürlich. Entschuldige.« Sein Fehler. Es fiel Roman schwer, klare Gedanken zu fassen. Seine Angst wuchs und wuchs, türmte sich wie eine gewaltige Woge vor ihm auf, die ihn zu überschwappen und mitzureißen drohte. In einen Abgrund hinab, der keine Sohle kannte.
»Wir möchten, dass du deine Forschungen nach folgenden Kriterien gewichtest«, sagte Perry Rhodan. »Erstens: Stimmen die angemessenen Daten, strahlen tatsächlich alle sterbenden Vatrox im Bereich der Dakkar-Grundschwingung? Zweitens: Könnt ihr das Krathvira derart umpolen, dass es die ÜBSEF-Konstanten unserer Feinde einfangen könnt? Drittens: Gelingt es vielleicht mithilfe des Geräts, Hyperfrequenzen auszuforschen, die mit noch lebenden Vatrox in Verbindung stehen?«
Roman schwieg. Er ahnte, worauf die beiden Unsterblichen abzielten.
Atlan erhob sich, ging ein paar Schritte auf und ab. »Kennen wir jenen Frequenzbereich, in dem das Vamu lebender Vatrox angesiedelt ist, lassen sich unsere Feinde mit Leichtigkeit aufspüren. Wir wissen, in welchen Schiffen sie sich aufhalten und können die Führungsriege der Frequenz-Monarchie ausforschen, um sie gezielt anzugreifen. Deswegen sollst du an Bord der FREYT mit deinen Forschungen weitermachen.«
Er blieb stehen, starrte Roman mit stechendem Blick an. »Ich möchte nicht
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