Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2548 - Hibernationswelten

Perry Rhodan - 2548 - Hibernationswelten

Titel: Perry Rhodan - 2548 - Hibernationswelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
verließen.
    *
    Unentwegt starrte Lane Migrosch sein Gegenüber an. Der große dunkle Mann faszinierte ihn. Eigentlich schwer zu glauben, dass dieser Mann Ras Tschubai war, einer der legendären Mutanten aus der Frühzeit des
    Raumfahrtzeitalters. Tschubai, Teleporter und Zellaktivatorträger, war zudem vor rund dreihundert Jahren gestorben.
    Wie ein Toter sah er allerdings nicht aus. ES, hieß es, hatte Tschubais Bewusstsein in sich aufgenommen und ihn vor Kurzem wieder freigegeben. Als Boten, als Helfer, wie auch immer. Tschubai machte jedenfalls einen sehr lebendigen Eindruck - und er war die beste Lebensversicherung, die Migrosch sich wünschen konnte. Lane musste es nur schaffen, in der Nähe des Teleporters zu bleiben.
    »Es geht los!«
    Die Stimme im Helmfunk schreckte ihn auf. Er hatte die Ankunft auf dem Transferdeck gar nicht wahrgenommen. Schweres Abwehrfeuer schlug dem Gleiter entgegen und ließ den Schutzschirm lodern.
    Migrosch umfasste sein Impulsgewehr fester. Vor sechs Jahren hatte er sich freiwillig zum Raumlandebataillon gemeldet. Weil die Männer und Frauen weit in die Milchstraße hinauskamen und die Bezahlung besser war als in vielen anderen Berufen. Nie hätte er geglaubt...
    Eine brodelnde Explosionswolke hüllte den Gleiter ein. Die Maschine kippte zur Seite und wurde zugleich steil hochgerissen. Ein prasselndes Dröhnen schrammte über den Rumpf hinweg.
    Tschubai schaute ihn an. Ziemlich durchdringend.
    »Zwei explodierende TARAS ...« Der Teleporter lächelte sogar. »Halb so schlimm, Lane. Wir haben schon ganz anderes überstanden, und du schaffst es auch.«
    Migrosch nickte knapp. Er fragte sich, ob Tschubai Gedanken lesen konnte.
    Ringsum tobte ein erbitterter Kampf. Der Gleiter setzte ruckartig auf. Wieder explodierten Roboter.
    Migrosch konnte nicht viel erkennen. Irgendwelche Transportgüter und Maschinen schienen herumzustehen. Auf jeden Fall war dies noch das Transferdeck und keine der anderen Ebenen, denn im Hintergrund bemerkte er das rote Pulsieren des Transferkamins.
    Die halbe Rumpfseite des Gleiters hatte sich geöffnet. Darturka und Posbis waren zu sehen. Ein HALLEY- Jäger zog in geringer Höhe hinweg, seine Geschütze hinterließen Glutlachen.
    »... raus, Leute, auch der Letzte! Wir sehen uns!«
    Die anderen waren schon vor ihm. Migrosch zögerte am Ausstieg.
    Einer der Männer vor ihm wurde von Klonsoldaten angegriffen, sein Schutzschirm loderte. Mit dem Gra- vo-Pak beschleunigte er und stieg in die Höhe, und für einen Moment sah es tatsächlich so aus, als könne er sich dem Angriff entziehen. Aber schon vereinten sich die Strahlschüsse zu Punktbeschuss.
    Migrosch stockte der Atem, als der Individualschirm des Kameraden zusammenbrach. Weitere Strahlbahnen trafen den Mann und verbrannten ihn. Kleine Explosionen, Rauch und Flammen vereinten sich zum Glutball, aus dem lodernde Funken wie Sternschnuppen herabfielen.
    Migrosch würgte. Er warf einen hastigen Blick zu Tschubai, aber der Teleporter schien gar nicht darauf zu achten, was sich ringsherum abspielte. Er zog soeben ein kleines buntes Glaskügelchen aus seiner Brusttasche und drehte es zwischen den Fingern.
    Brennend stieg es aus Migroschs Magen auf. Er taumelte, als er sich aus dem Gleiter schwang, und nur der SERUN hielt ihn auf den Beinen. Gegen den Brechreiz ankämpfend, stürmte er vorwärts, riss das Impulsgewehr hoch und feuerte. Schuss um Schuss jagte er den Darturka entgegen und ließ sich dabei von einem Hass leiten, den er nie zuvor gekannt hatte.
    Er wurde ebenfalls getroffen und glaubte, sengende Hitze zu spüren. Aber das war Einbildung, der Schutzschirm hielt.
    Die anderen Soldaten aus dem Gleiter waren nur Sekunden vor ihm. Migrosch sah trotzdem keinen mehr.
    Abermals wurde er getroffen und ließ sich fallen. Im Sturz keuchte er den Aktivierungsbefehl für den Deflektor. Vielleicht hatten sich die Kameraden ebenfalls unsichtbar gemacht. Er hätte sie dennoch im Headup-display sehen müssen. Egal.
    Wenige Meter vor ihm standen zwei Darturka. Bullige, zweibeinige Wesen, die Klonsoldaten der Frequenz Monarchie. Ihre Schlangenfischköpfe mit den kammartigen dünnen Zähnen ruckten suchend herum.
    Kein Zweifel, sie hatten auf ihn geschossen. Mit den Waffen im Anschlag, kamen sie näher.
    Migrosch schwitzte. Er lag auf dem Rücken und zog die Beine an, um sich abzustoßen. Schon im nächsten Moment musste einer der Darturka über ihn stolpern.
    Bebend umklammerte er das Impulsgewehr mit beiden Händen.

Weitere Kostenlose Bücher