Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen
beziffert, sondern nach Apaso-Manier die Zahl
der noch kampffähigen Schiffe angegeben: 24.850!
Rhodan stutzte. Ipthey-Hüriits Flotte hatte 27.500 Schiffe umfasst. Dazu die
tausendfünfhundert Kugelraumer der Andromeda-Haluter ... Erst in dem Moment bemerkte er die
vorangegangene Meldung als Anhang hinter dem Holo.
Sie wäre es wert gewesen, sofort bekannt zu werden. Doch aus welchem Grund auch immer, der
Admiral hatte sie erst kurz nach dem Verschwinden des Feuerauges weiterleiten lassen.
Fünfzehntausend Raumschiffe waren als Verstärkung im Bengar-Sternhaufen erschienen - von einer
Seite, von der es wohl niemand mehr erwartet hätte. Zugegeben, Rhodan hatte es gehofft. Er hatte
sich gewünscht, dass viele Völker aus ihrer Lethargie aufwachen und Solidarität zeigen würden.
Alle, die den Kampf gegen die Frequenz-Monarchie aufnahmen, taten das für sich selbst und ihre
Nachkommen.
Eine extrem gemischte Flotte, ein Bündnis vieler Völker, um gemeinsam den Eroberern
entgegenzutreten.
Ipthey-Hüriits Nachricht listete Völker auf, deren Namen Rhodan kaum kannte, die er vielleicht
vor Jahrzehnten anlässlich einer diplomatischen Tagung gehört, aber nie mit handfesten
Informationen hinterlegt hatte.
Wer waren beispielsweise die Elennen? Er hatte keine Assoziation zu ihrem Aussehen, vermochte
nicht einmal zu sagen, wo in Andromeda sie beheimatet waren.
Dazu Twonoser und Atto, Irrsucher,
Hugna, Elektriden ... Die Auflistung enthielt vermutlich einige Völker, die ihre Solidarität
teuer bezahlen würden. Aber sie waren da, sie standen in der Gefahr zusammen. Vielleicht sahen
einige der Kleinen auch die Chance, endlich anerkannt zu werden.
Warum muss immer erst eine tödliche Bedrohung auftreten, damit das
Zusammengehörigkeitsgefühl zum Vorschein kommt?
War es in der Milchstraße anders gewesen? Die GAVÖK, die Galaktische Völkerwürde-Koalition,
war erst unter dem Druck des Hetos der Sieben entstanden und hatte Jahrhunderte gebraucht, um das
Galaktikum entstehen zu lassen.
Rhodan warf einen forschenden Blick auf die Internüberwachung. Die JULES VERNE-2 war im
Begriff, sich mit dem JULES VERNE - Mittelteil zu verbinden. Während der Schlacht um den
Handelsstern hatten beide Schiffsteile unabhängig voneinander agiert, mittlerweile hatten Julian
Tifflor und er sich auf das Kopplungsmanöver verständigt.
Von Atlan und der zweiten Kugelzelle lag bislang nur eine kurze Erfolgsmeldung vor. Der
Arkonide wollte kurze Zeit in der Hades-Dunkelwolke und beim Distribut-Depot LORRAND abwarten,
wie die Vorstöße auf weitere Polyport-Höfe voranschritten. Möglicherweise würde er DARASTO
anfliegen, das hing von den Umständen ab. Der Plan für die Zeit nach dem Angriff auf die
Hibernationswelten ließ allen Beteiligten weitaus mehr Freiräume als zuvor.
Die Kugelzelle und das zylinderförmige Mittelteil hatten sich einander schon bis auf wenige
hundert Meter angenähert. Die Bilder zeigten den Andockring am Zylinderende des Mittelteils
ebenso wie die Schachtmündungen der Kugelzelle. Millimetergenaue Manöver waren notwendig, damit
die gewaltigen Verschraubungen greifen konnten.
Das alles war Routine, eine Perfektion, die es erlaubte, die Schiffsteile jederzeit in
Sekundenschnelle voneinander zu lösen und in selbsttätig agierende Einheiten zu verwandeln. Perry
Rhodan hatte nur einen flüchtigen Blick dafür, dann widmete er sich wieder den Auflistungen.
Mehr als fünfzigtausend Schlachtlichter waren während der Angriffe auf die Hibernationswelten
vernichtet worden. Nur etwa fünfhundert der roten Kristallschiffe schien die Flucht gelungen zu
sein.
Die Welten der Wiedergeburt, die wichtigste Ressource der Frequenz Monarchie, waren nach den
Angriffen verwüstet, ihre technischen Einrichtungen zerstört. Atlan meldete sogar die Vernichtung
von Hibernation-6. Das Vamu von Abermillionen Vatrox war eingefangen worden.
Dass die eigenen Verluste ebenfalls enorm sein würden, hatte Rhodan befürchtet. Doch für
Trauer blieb ihm keine Zeit. Er überflog die Einzelangaben, sein Blick blieb erst an der
positronischen Gesamtauflistung hängen.
Knapp 88.000 Schiffe der Allianz vernichtet, wobei die Maahks mit über 59.000 Walzenraumern
das am härtesten getroffene Volk waren. Aber auch die Tefroder hatten sehr hohe Verluste
erlitten.
Und dennoch: Diese Schlacht war siegreich geschlagen, und das war ebenso dem Mut und der
Selbstaufopferung
Weitere Kostenlose Bücher