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Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Titel: Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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er erinnerte sich an diesen Raum.
    Wahrscheinlich hätte er die Struktur der winzigsten Kaverne wiedererkannt. Sie steckte in ihm, war Teil seines Selbst.
    Hinter ihm fühlte er metallene Dinge mit künstlicher Intelligenz dahinrasen. Sie gingen auf die Jagd nach ihm. Doch ihre Mittel waren bescheiden. Niemals würden sie ihn entdecken oder ihm folgen können.
    Er fand sich alsbald in einem Bereich wieder, in den ihm die Terraner unmöglich folgen konnten. Er verteilte seine Substanz möglichst breitflächig und suchte nach Problemzonen in seiner glattfugigen Struktur. Die Auseinandersetzung mit Lloyds/Tschubais Geist hatte ihm einige Wunden eingetragen. Er schied die verlöschenden Kristallinklumpen aus und ließ sie von der ausreichend starken Strahlung rings um sich bearbeiten. Es würde eine Zeitlang dauern, bis diese Bestandteile seines Geistkörpergeistes wieder ganz waren.
    Clun'stal beschloss, eine Denk- und Ruhepause einzulegen. Lloyd/Tschubai würde ihm nicht entkommen. Er hatte seinen Geistgeruch aufgenommen und würde ihn nicht mehr vergessen. Erst dann, wenn er neuerlich in einen Hibernationsschlaf glitt.
    Doch dieser Moment, so hoffte Clun'stal, war noch weit, weit weg. Er wollte sich nicht schon wieder verlieren, ohne seine Verpflichtungen Fogudare gegenüber erfüllt zu haben.
     

11.
    Perry Rhodan
     
    Ich meinte, in der ungefähren Mitte einer breiten Treppe zu stehen, die sich ober- und unterhalb von mir in dichtem Nebel verlor. Rings um uns standen Gestalten. Dinge und Wesen, die es gar nicht geben dürfte. Die so fremdartig waren, dass ich die Erinnerung an sie augenblicklich wieder verlor; andernfalls hätte ich um meinen Verstand fürchten müssen.
    Mikru ließ meine Hand los und wies mich an, weiter nach oben zu gehen. Sie blieb stumm. Ihr Mund war zu einem geschlossenen Reißverschluss geworden, der sich über beide Wangen bis zum Haaransatz nach hinten zog. Ihr Herz leuchtete blendendhell unter einer seidenähnlichen, transparenten Bluse, die Beine waren zu knorrigen Ästen mit vielen grünen Trieben geworden. Trotz der seltsamen Änderungen, die ihr Äußerliches auf dieser Daseinsebene - oder Nicht-Daseinsebene? - durchgemacht hatte, war sie unverkennbar Mikru, die Seele des Schiffs MIKRU-JON.
    Thora kam aus dem Nebel zu mir herabgestiegen. Dies ist die Psi-Folie Thoras, verbesserte ich mich.
    Ihre Haut war von Narben verunstaltet, das vormalig glänzend weiße Haar wirkte zersplissen und spröde.
    »Es freut mich, dich nochmals zu sehen«, sagte sie steif.
    »Wie geht es dir?« Gibt's denn eine noch dümmere, noch unbeholfenere Frage?
    »Mal sehen, Terraner: Ich bin eine Erinnerung, die dank eines glücklichen Zufalls semi-manifest wurde. Und bevor sie endgültig verstofflichen und einer eigenen, selbstbestimmten Existenz nachgehen konnte, wurde sie von der Seele eines Schiffes besiegt und aufgefressen. Wie sollte es mir deiner Meinung nach wohl gehen?«
    »Entschuldige.«
    »Entschuldige? Wie soll ich dir etwas entschuldigen, für das sich keine Schuld trifft? Oder trifft dich etwa Schuld?«
    »Ich ... «
    »O ja, du bist schuldig. Obwohl du es nie zugeben würdest, hast du dir in all den Jahrtausenden deines Lebens viele Fehler vorzuwerfen.«
    »Natürlich habe ich das! Mein ganzes Leben ist mit falschen Entscheidungen gepflastert. Mit Unglücksfällen und Trauer und Verzweiflung; und glaube mir: Die Momente der Zufriedenheit waren äußerst rar gesät.«
    »Warum machst du dann weiter? Du leidest unter Größenwahn, alles immer zum Guten wenden zu können. Armer, alter Perry.« Thora bedachte mich mit einem spöttischen Blick. »Ein anderer wird in deine Fußstapfen treten, sobald du nicht mehr bist. Vielleicht ein Besserer.«
    »Vielleicht. Aber bist dahin bin ich bereit, die mir zugedachte Aufgabe zu erfüllen.«
    »Ah, eine Aufgabe. Also hast du einen Auftraggeber?«
    »Mich selbst. Meine Aufgabe ist die Zukunft der Menschheit. Ich höre auf die Menschen und nicht auf irgendwelche höhere Entitäten.«
    »Du täuschst dich selbst über dein oftmaliges Versagen hinweg.«
    »Das ist allemal besser, als der Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Wenn man sich vor der Niederlage fürchtet, hat man den Kampf so gut wie verloren.«
    Thora hob die Schultern. »Ist schon gut, Perry. Ich habe deine Einstellung immer bewundert - und gefürchtet. Wie gern hätte ich Arkoniden mit deiner Entschlusskraft und deiner Selbstsicherheit um mich gesehen!«
    »Atlan ... «
    »Atlan war eine Erinnerung an

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