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Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Titel: Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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als die andere. Keine ähnelte der anderen. Stets musste ich mit dem Unerwarteten rechnen und mich gegen Gefahren zur Wehr setzen, die dem Kopf eines Wahnsinnigen entsprungen sein konnten.
    Irgendwann endete es. Wir materialisierten auf der Kuppel eines Hügels. Es tröpfelte, Wehmut lag über dem sanften Hügelland. Ein Zweibeiner kam auf uns zugehumpelt. Er wirkte alt und kränklich. Durch sein menschenähnliches Gesicht, das auf merkwürdige Art transparent wirkte, trieben bunte Blasen, vom Kinnbart tropfte beständig Wasser auf eine tonnenförmige Brust hinab. Die Beine waren unter einem Gehrock verborgen. Die langen, in aufgebauschten Stoff gepackten Arme bewegten sich unaufhörlich hoch und nieder.
    »Du bist Drrdin«, sagte Mikru.
    Das Wesen öffnete sein Maul. Eine Blase glitt hervor, schwebte einige Meter durch die Luft und zerplatzte dann.
    »Das bin ich«, ertönte eine raue Stimme.
    »Du ergibst dich uns?«
    Eine weitere Blase, kleiner diesmal, verließ den Mund des Fremden. Als sie platzte, hörten wir das Wort: »Ja.«
    »Du wirst dich in mir wohlfühlen, sagte Mikru, fast entschuldigend.
    »Ich wäre lieber ich selbst geblieben.«
    Neugierde packte mich. »In welcher Beziehung stehen du und Ramoz?«
    »Darüber kann ich keine Auskunft geben. Mir fehlen die Erinnerungen.«
    »Wir müssen zurück, Perry«, drängte Mikru. Sie trat unruhig von einem Bein aufs andere. »Diese Umgebung ist gefährlich.«
    Ich sah es selbst. Teile dieser virtuellen Realität lösten sich auf. Leere Flächen entstanden dort, wo sich soeben noch Wiesen und Wälder befunden hatten.
    »Eine letzte Frage noch, Drrdin.«
    »Ja?«
    »Woher stammt Ramoz? Wie ist er in die Endlose Stadt gelangt?«
    »Darüber kann ich keine Auskunft geben.« Drrdin wirkte amüsiert. Unter dem breiten Gehrock zeigten sich keine Beine, wie ich erwartet hatte. Glitschige Tentakel flutschten hervor und peitschten über die letzten Reste der Grasfläche.
    Drrdin winkte mir mit seinen langen, knochenlosen Armen zu, bevor er sich endgültig auflöste und, wie ich mir ausmalte, in Mikru aufging.
    Die Schiffsseele griff wieder nach meiner Hand. Ihr Mund formte ein Wort, ich konnte es nicht mehr hören. Denn wir wurden fortgerissen, weg aus dieser Aneinanderreihung von Erinnerungswelten. Zurück in eine Realität, die aus einer winzigen Kabine im hinteren Bereich eines Einsatz-Shifts bestand.
    Ich hatte Mühe, mich zurechtzufinden. Stellte diese Umgebung tatsächlich die Wirklichkeit dar? Oder war ich in einer weiteren Simulationswelt einer Psi-Folie gefangen?
    »Und?«, fragte Mondra. Besorgt lehnte sie sich über mich.
    Ich saß verkrümmt auf einem Stuhl. Mein Rücken schmerzte. Meine Gefährtin reichte mir ein Glas Wasser.
    Ich fühlte mich zu schwach, um es selbstständig zum Mund zu führen. Mondra half mir, ich trank mit kleinen Schlucken. »Du siehst gar nicht gut aus.«
    »Ich fühle mich wie durchgekaut und ausgespuckt. Und glaube mir: Genau das ist mir auch passiert.«
    Auf der Agenda stand die Befreiung der JULES VERNE von der Psi-Folie Myles Kantors und die weitere Erkundung des Handelssterns.
    »Wo ist Mikru?«, fragte ich Mondra.
    »Ich hoffte, dass du mir diese Frage beantworten könntest.«
    Ich kam auf die Beine. Ramoz, der zu Mondras Beinen ruhte, tat es mir gleich. Das Tier - war es wirklich bloß ein Tier?! - wirkte zufrieden und erleichtert. Es spürte, dass sich seine Psi-Folie von ihm gelöst hatte.
    Ich verließ den Aufenthaltsraum, tat die wenigen Schritte in die Fahrzeugkabine und orientierte mich.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass seit der Rückkehr von unserer Expedition in die Tiefe des Handelssterns keine zwei Stunden vergangen waren. Meinem Zeitgefühl nach hatte ich Jahre in den vielfältigen Scheinwelten der Psi-Folien verbracht ...
    Ich kontaktierte den Captain. »Gibt's etwas Neues von Lloyd/Tschubai?«
    »Er ist stabil. Die Ärzte prognostizieren, dass er innerhalb Stundenfrist wieder zu sich kommen wird.«
    »Sonstige Vorkommnisse? Hast du von der JULES VERNE gehört?«
    »Ich hatte seit unserem letzten Gespräch keinen Kontakt mit dem Schiff. Wir sollten so rasch wie möglich zurückkehren ... «
    »Das ist nicht notwendig. Ich weiß, was zu tun ist.« Bevor der Berufssoldat nachhaken konnte, fuhr ich fort: »Ist dir Mikru irgendwo untergekommen?«
    »Ich dachte, sie wäre bei euch ...?«
    Ich unterbrach die Verbindung. Mir stand nicht der Sinn nach langwierigen Diskussionen. Curi würde seine Erklärungen erhalten,

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