Perry Rhodan - 2552- Totenspiel
Hohlraum kam zum Vorschein.
»L'hete, manchmal bist du ein Gen...« F'har bremste seinen Überschwang im
letzten Moment. »Manchmal bist du gar nicht so nichtsnutzig, wie du immer glauben machst!« Zu
viel Lob würde dem Jungen nicht guttun.
F'har zeigte den Hohlraum dem Fremden im Anzug, »Niemand darf euch sehen. Ich
muss euch verstecken. Genügt euch das hier?«
»Genug. Danke!« Der Fremde fragte nicht nach, wozu sie sich verstecken
sollten. Er gab dem Tier einen Wink.
Mit einem gewaltigen Satz war das achtbeinige Wesen bei dem Bewusstlosen. Er
ringelte die Zunge mehrmals um den Körper, trug ihn zur »Geschwungenen Linie« und legte ihn
vorsichtig im Versteck ab. Dann folgte er ihm, und auch der Fremde im Anzug kletterte hinein.
L'hete ließ das Gras los. Sofort bog es sich zurück und bildete wieder eine kompakte Wand.
Es war das beste Versteck, das sich F'har ausmalen konnte.
Von neuem Elan beseelt, schwang sich F'har auf den Führerbock. Er löste die
Bremse und gab Dampf. Die »Geschwungene Linie«, angetrieben von dem superheißen Dampf, den das
Tier mit seiner Zunge erzeugt hatte, machte einen Satz, der ohne Beispiel in der Geschichte der
Zugmaschinen war.
F'har fasste es als gutes Omen auf. Ein kleiner Satz für
eine Maschine, dachte er, aber ein Riesensprung für die D 'Tar.
Die Welt, spürte er, würde nie wieder sein wie zuvor.
8. Vergangenheit
»Es ist so weit.«
Ein D'Tar holte Sinnafoch in der Zentrale der DEKTEROM ab. Er war ein
Überlebender der Befreiung von Kesmark und trug immer noch denselben schweren Kampfanzug, mit dem
er in die Schlacht gegangen war.
»Gleich«, antwortete Sinnafoch.
Der Vatrox hatte die letzten siebzig Stunden in der Zentrale verbracht, hatte
aus der Sicherheit des Lichtjahre entfernten Schlachtlichts heraus die Befreiung von Kesmark
verfolgt. Sinnafoch hatte in dieser Zeit weder den Kampfanzug abgelegt noch geschlafen.
Ein unsinniges Verhalten, das war dem Vatrox klar. Der Kampfanzug - der ihm
immer noch erstickend eng anmutete - war in der Zentrale überflüssig gewesen. Sinnafoch hätte ihn
ablegen und sich ausruhen, seine eigene Frische erhalten sollen, für den Fall, dass sein
Eingreifen notwendig wurde.
Aber er hatte es nicht über sich gebracht, den Blick von den Status-Holos
abzuwenden. Dort, auf Kesmark, wäre sein Platz gewesen. Im Kampf. Er war wiedergeboren als Soldat
der Frequenz- Monarchie.
Es war ihm verwehrt geblieben. Also hatte er wenigstens das Geschehen
verfolgt.
Sinnafochs Magen schmerzte vor Hunger und Sorge. Er hatte nichts
hinuntergebracht, trotz der vielen verschiedenen Speisen, die ihm die Besatzung der Zentrale
angeboten hatte. Immerhin, er hatte vermocht, hin und wieder ein Glas Wasser in sich
hineinzuzwingen und bei sich zu behalten.
Der Vatrox rief ein letztes Mal die Statusmeldungen auf, die von Kesmark
eingingen. Es fiel ihm schwer, sich loszureißen, benötigte beinahe seine ganze Kraft.
Der Überlebende der Befreiung schwankte, vermochte sich vor Schwäche kaum
noch auf den Beinen zu halten. Trotzdem wartete er geduldig.
Die D'Tar sahen in Sinnafoch ein Überwesen auf einer ähnlichen Stufe der
Überhöhung wie Okore. Er war ein Vatrox. Sie achteten ihn. Und unter den neuen Umständen hatte
sich ihre Achtung zu unverhohlener Verehrung gesteigert. Einer Verehrung, glaubte Sinnafoch, zu
erheblichen Teilen mitgetragen von nackter Verzweiflung. Die D'Tar brauchten jemanden, an dem sie
sich festhalten konnten, zu groß waren die Verluste der Schlacht gewesen. Die D'Tar hatten
Frequenzanwärter Sinnafoch zu ihrem Fels in der Brandung erkoren.
Sinnafoch sah noch einmal zu dem großen Holo auf. Es zeigte Kesmark. Der
Planet hatte sich verändert. Das Leichentuch, das die Xerxen über die Welt geworfen hatten, hatte
Löcher bekommen, Risse.
Atomare Explosionen hatten Öffnungen geschaffen, zum Teil mit Durchmessern
von Hunderten von Kilometern, durch die das Sonnenlicht nach langen Jahrtausenden wieder an die
Oberfläche des Planeten gelangte. Auf weiten Flächen halten die Druckwellen die tragenden Fäden
des Leichentuchs durchtrennt, hatte es zu Boden gehen lassen.
Seit einigen Stunden hatten die Desinfektionskommandos der DEKTEROM ihre
Arbeit aufgenommen, besprühten das Leichentuch aus niedriger Höhe mit Chemikalien. Es gab kein
Abwehrfeuer vom Boden mehr, das sie gefährdet hätte. Entlang ihrer Bahnen verfärbte sich das
Tuch, verlor
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