Perry Rhodan - 2552- Totenspiel
etwas. Es war zu leise, um das Stampfen der Zugmaschine und das »flap,
flap, flap« zu übertönen, mit dem die »Geschwungene Linie« das Gras umknickte, das den Fehler
begangen hatte, im Weg der Zugmaschine zu wachsen. Aber F'har konnte L'hete die Worte von den
Lippen ablesen: Er bat die Dampfgötter um Beistand.
Und dann war das Gras plötzlich zu Ende, die Zugmaschine gelangte auf eine
kreisrunde Lichtung aus zu Asche verbranntem Gras. Und als F'har die drei Wesen in ihrer Mitte
sah, wusste er, dass ihnen jeder Beistand willkommen sein würde, den sie bekommen konnten ...
*
F'har stieg in die Bremsen. Die Räder der »Geschwungenen Linie« blockierten.
Rutschend kam die Zugmaschine zum Stehen. Asche wirbelte wie Staub auf. Ihr Bug bohrte sich in
das Gras am gegenüberliegenden Ende der Lichtung, dann hatte sie ihre Fahrt aufgebraucht.
Der Erfinder drehte sich auf dem Fahrerbock um.
Die Fremden waren zu dritt. Es waren keine D'Tar. Das zumindest überraschte
ihn nicht. F'har hatte seine Informanten in den drei inneren Kreisen der Stadt. Er wusste, dass
es niemals D'Tar waren, die dort in unregelmäßigen Abständen erschienen.
Wieso sollte es hier draußen anders sein?
Die Frage war nur: Wenn die Fremden keine D'Tar waren - was waren sie
dann?
F'har stieg aus dem Führerstand. Er zwang sich, es ganz langsam zu tun. Nicht
zu springen, wie üblich, sondern die Leiter hinunterzuklettern. Er wollte die Fremden nicht mit
raschen Bewegungen erschrecken.
Er ging zu L'hete und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. Der
junge Assistent bebte vor Furcht. »Hab keine Angst!«, flüsterte F'har ihm zu. »Ich übernehme
das.«
L'hete antwortete nicht, aber immerhin blieb er an Ort und Stelle und
beschränkte sich darauf, leise Gebete an die Dampfgötter zu singen,
F'har wandte sich ab, ging auf die Fremden zu. Vier, fünf Schritte vor ihnen
hielt er an. Hinter ihm ächzte die »Geschwungene Linie«, der Boden unter seinen Füßen vibrierte
im Takt ihres leerlaufenden Motors. Es stank nach Schmieröl und Dampf und ein stechender Geruch
lag in der Luft. Er musste von dem verbrannten Gras stammen, das eine unbekannte Kraft in einen
Teppich aus Asche verwandelt hatte. Eine verheerende Kraft. Gewaltig und den D'Tar unbekannt.
F'har musterte die Fremden. Handelte es sich um Götter? Nein, das wohl
nicht.
Einer der Fremden musste verletzt sein, vielleicht sogar tot. Er lag reglos
auf dem Rücken, mit schlaffen Gliedern. Götter, sollte es sie geben, verloren nicht das
Bewusstsein, und sie starben schon gar nicht.
Das Wesen war fremd, aber besaß in seiner Grundstruktur gewisse Ähnlichkeit
mit einem D'Tar. Zwei Beine, zwei Arme, ein Kopf. Länger als ein D'Tar, aber spindeldürr und
hässlich.
War der Fremde vielleicht verhungert?
Der Schluss lag nahe. Diese drei Wesen mussten eine lange Reise hinter sich
haben. Eine unvorstellbar lange Reise.
Gegen das Verhungern sprach der Zustand der beiden anderen Fremden,
Einer von ihnen mochte ein Tier sein. Es war nackt. Es kauerte neben dem am
Boden liegenden Fremden, als wolle es ihn beschützen. Das Tier hatte acht Beine. Das hintere
Beinpaar war länger und kräftiger und diente wohl zum Springen, das vordere endete in
wohlgeformten, runden Tatzen, aus denen lange Krallen hervorstanden. Es hatte das Maul geöffnet.
F'har sah mächtige Kiefer und glaubte etwas Rotes, Glänzendes dazwischen zu erkennen.
F'har, dem die Dampfgötter vergessen hatten, Furcht mitzugeben, und den sie
stattdessen mit unstillbarer Neugierde ausgestattet hatten, verspürte einen Anflug von Sorge.
Dieses Tier konnte ihn und L'hete auf der Stelle töten, sollte es ihm in den Sinn kommen. Aber
wollte es das? F'har versuchte vergeblich in den Augen des Wesens zu lesen. Es war unmöglich. Sie
waren wie die Augen eines Insekts, wunderschön anzusehen, aber ausdruckslos.
Blieb der dritte Fremde.
Er war komplett angezogen. Ein Anzug bedeckte den ganzen Körper, selbst der
Kopf war unter einem halb durchsichtigen Wulst verborgen, der F'har an eine umgedrehte
Wasserkaraffe aus Glas erinnerte. Was F'har erahnen konnte, wies gewisseÄhnlichkeit zu einem
D'Tar auf. Der Fremde war stämmig, hatte normal lange Arme, nur die Beine waren etwas zu kurz
geraten.
Damit endete die Ähnlichkeit. In dem Wulst war ein transparenter Streifen,
eine Art Sehschlitz, durch den er hindurchspähte.
Die Gesichtshaut war grau, mithin also
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