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Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Titel: Perry Rhodan - 2552- Totenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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von ungesunder Blässe. Der Mund war so

klein, dass F'har ihn erst nach einigem Suchen fand, und die Augen saßen an der Seite des Kopfs.

F'har, der nie umhin konnte, Spekulationen anzustellen, vermutete, dass der Fremde ein drittes

Auge an der Rückseite des Kopfes besaß. Das hätte eine konstante Rundumsicht ermöglicht. Ein

faszinierender Gedanke. Und ein erregender.
    Ebenso faszinierend waren die Arme, Sie waren ab der Hälfte gewissermaßen

gespalten, sodass zu jedem Arm zwei Hände gehörten. Unglaublich!
    F'har wollte mehr über die Fremden erfahren - alles eigentlich.
    »W... was sind das für Leute?«, fragte L'hete. Der Assistent hatte sich aus

dem Heizerstand getraut und suchte Schutz an der Seite seines Meisters.
    »Fremde«, antwortete F'har, als wäre das nicht selbst für den zuweilen

begriffsstutzigen L'hete offenkundig.
    »Bitte, Meister!«, flüsterte der junge D'Tar. »Lass uns schnell weiterfahren!

Wenn man in der Stadt erfährt, was wir hier tun, ist es aus mit uns!«
    F'har ignorierte seine Bitte. Es war längst zu spät, die Flucht zu ergreifen.

Ein Blinder hätte der Spur folgen können, die die »Geschwungene Linie« in das Gras gepflügt

hatte. Selbst wenn sie sich auf der Stelle davonmachten, würden die Kreiswächter dahinterkommen,

dass sie in Berührung mit diesen Fremden gekommen waren. Und dann wäre es tatsächlich aus mit

ihnen. Die Wächter fackelten nicht lange, wenn das Schicksal der Stadt in der Mitte der Welt auf

dem Spiel stand.
    Ihm und I ,'hete blieb nur ein Ausweg: die Flucht nach vorn.
    »Willkommen in der Welt«, wandte sich F'har an die Fremden. »Benötigt ihr

Hilfe?«
    Der Gedanke, die Fremden könnten die Sprache der D'Tar nicht verstehen, kam

F'har nicht. Der Erfinder war ein Genie, ein Querdenker, der sich täglich über althergebrachte

Vorstellungen hinwegsetzte. Doch auf seiner Welt existierte nur eine Sprache. Das bloße Konzept

von unterschiedlichen Sprachen war den D'Tar so fremd, dass es undenkbar war.
    »Ja, Hilfe gut wäre«, sagte der Fremde, der in dem Ganzkörperanzug steckte,

»Eine Stadt gibt es hier?«
    Der Fremde hatte eine seltsam hohe Stimme, und sein Satzbau war eigenwillig,

aber F'har verstand ihn ohne Mühe.
    »Ja, die gibt es«, antwortete er. »Kommt, wir bringen euch hin!«
    *
    »L'hete, heiz den Kessel an!«, trug F'har seinem Assistenten auf.
    »Sofort, Meister!« Der junge D'Tar wirbelte herum, rannte zur »Geschwungenen

Linie« und begann, an ihr zu hantieren. Er war augenscheinlich froh, etwas zu tun zu haben.
    Nach einigen Augenblicken erlahmte L'hete jedoch. »Es geht nicht, Meister!«

»Wieso, du Dummkopf? Was ist los?«
    Es war nicht gerecht von ihm, L'hete einen Dummkopf zu nennen, aber F'har

konnte es nicht lassen. Plötzlich schämte er sich für die »Geschwungene Linie«, die bis vor

Kurzem sein ganzer Stolz gewesen war.
    Es war nicht die Niederlage gegen Kritt'hans »Ruhm des Kreises«. Nein, es lag

an den Fremden. Sie waren aus einer anderen Welt zu den D'Tar gekommen. Sie hatten etwas

vollbracht, was den D'Tar nicht vergönnt war, ja, den meisten der Artgenossen F'hars schlicht

unmöglich erschien.
    Für die D'Tar gab es nur eine Welt. Und passte man nicht auf, ließ man die

sicheren Kreise der Stadt hinter sich, erschlug einen der zornige Blitz eines Dampfgottes oder

man stürzte über den Rand der Welt und war verloren.
    Kompletter Unfug, Aberglaube - davon war F'har fest überzeugt, zumindest,

wasden Rand der Welt anging. Aber bisher hatte er seine Überzeugungen nicht beweisen können. Das

war jetzt vorbei. Die Fremden waren der lebende Beweis, dass die Annalen der D'Tar nicht

zwangsläufig recht hatten.
    Die Fremden waren eine Verheißung. Und F'har sehnte sich danach, ihnen in

Augenhöhe zu begegnen.
    »Meister, wir brauchen frisches Wasser, bevor wir weiterfahren können!«, rief

L'hete.
    »Dann steh nicht ruml Bohr welches!«
    »Sofort, Meister!«
    L'hete huschte an die Rückseite der Zugmaschine und machte sich daran, das

Bohrgestänge auszufahren. Er setzte den Bohrkopf an, der gleichzeitig als Spitze der Leitung

diente, und drehte mit aller Kraft an der Handkurbel. Knirschend arbeitete sich der Bohrkopf in

den Boden.
    Das fremde Tier erhob sich, ging zu L'hete und schaute ihm neugierig zu.

L'hete war es sichtlich unangenehm. Er versuchte, einen möglichst großen Abstand zwischen sich

und das achtbeinige Wesen zu legen und drehte mit einem

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