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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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hörte Kruuper Krach. Er kam näher, und der Okrivar konnte bald laute Rufe und

Schreie heraushören, unterlegt von einem ohrenbetäubenden, wilden Klappern und Schlagen.
    Es war L'hete an der Spitze eines weiteren Trupps D'Tar. Statt mit Gewehren hatten sie sich

mit Kochlöffeln und Töpfen bewaffnet, auf die sie wie Besessene eindroschen.
    Sie veranstalten eine Treibjagd.
    Ihr Wild war Philip.
    Das »Ungeheuer« wirkte jetzt verängstigt. Die Sprünge, mit denen es vor den D'Tar floh, waren

fahrig, hin und wieder stolperte es beim Aufkommen auf dem Boden.
    Als Philip die D'Tar mit den Gewehren sah, hielt er an, begann im Kreis herumzuspringen. Die

Sätze, die der Okrill machte, mussten den D'Tar riesig erscheinen, aber Kruuper wusste, dass sich

Philip zurückhielt.
    Hin und her hetzte das »Ungeheuer«, suchte vergeblich in der hereinbrechenden, sternenlosen

Nacht nach einem Ausweg.
    »Wartet!«, hörte Kruuper das Kommando F'hars. »Noch nicht schießen!«
    Nach und nach schien das »Ungeheuer« zu ermüden. Seine Sprünge wurden kleiner, es hielt immer

wieder an und kauerte schließlich vor Kritt'hans »Ruhm des Kreises«.
    »Feuer!«, befahl F'har.
    Dutzende Gewehre schossen - und ein Energiestrahler.
    Ein sonnenheller Strahl stand plötzlich in der Luft, ließ sie knistern und erfasste das

»Ungeheuer«. Überall schrien D'Tar auf, als der Strahl sie blendete. Kruuper war durch das Visier

seines Helms geschützt. Als Einziger war er in der Lage, das Geschehen zu verfolgen.
    Der Okrivar sah, wie der Energiestrahl an Philip abglitt, als handele es sich um Wasser. Der

abgelenkte Strahl fraß sich in die »Ruhm des Kreises«. Die Zugmaschine explodierte in einem

Feuerball.
    Philip löste sich mit einem mächtigen, beinahe senkrechten Satz aus den Flammen und sprang

über die Mauer hinweg in den vierten Kreis der Stadt.
    Als das Feuer sich legte, war der Okrill verschwunden.
    F'har wagte sich als Erster aus der Deckung. Er richtete sich auf und rief: »Habt keine Angst!

Das Ungeheuer ist tot!«
    Zögernd standen die übrigen D'Tar auf. Mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und

Erleichterung starrten sie auf den Fleck, an dem eben noch das Ungeheuer aus einer anderen Welt

gewütet hatte.
    Erste Jubelrufe kamen, preisten F'har, den Retter, und verdichteten sich zu frenetischem

Beifall.
    Nur ein jämmerlicher Klageruf mischte sich darunter: Er stammte von Kritt'han, der zu den

brennenden Überresten seiner stolzen Zugmaschine rannte und dort verzweifelt auf die Knie

sank.
     

4.
     
    Das Licht kehrte zurück.
    Es war diffus, geisterhaft.
    Ein schwarzer Schatten schob sich in das bleiche Grau. Er war verschwommen.
    »Sinnafoch!«, hörte er eine Stimme rufen. Sie war leise, kam wie aus weiter Ferne.

»Sinnafoch?«
    Sinnafoch blinzelte. Der Schatten verschwomm zur Unkenntlichkeit, verschmolz mit dem Grau.

Dann aber schärfte sich seine Wahrnehmung übergangslos, als hätte die Nennung seines Namens einen

Schalter in seinem Gehirn umgelegt.
    Er sah Kopf und Schultern eines D'Tar. Kleine Fischaugen sahen ihn beinahe flehend an. Der

Mund des D'Tar war halb geöffnet. Die Stiftzähne waren eng an eng in drei Reihen angeordnet. 170

im Unterkiefer, 174 im Oberkiefer - die exakte Zahl schoss ihm plötzlich in den Sinn. Er hatte

sie im Flottenhandbuch gelesen. Er hatte viel im Flottenhandbuch gelesen, um eine Ahnung davon zu

bekommen, was ihm bevorstand. Und dann schoss ihm in den Sinn, wen er vor sich hatte:

Deliachlan.
    »Sinnafoch, hörst du mich?«, flüsterte der Gefährte.
    »... j... ja ...« Die Zunge gehorchte Sinnafochs Willen nur widerwillig. Sein Mund war

ausgetrocknet, die Zunge klebte am Gaumen.
    Deliachlan schnallte die Flasche vom Gürtel seines Anzugs und hielt sie Sinnafoch an den Mund.

Der Vatrox trank, sich immer wieder verschluckend und hustend.
    »Hast du Schmerzen?«, fragte Deliachlan, nachdem Sinnafoch den schlimmsten Durst gestillt

hatte.
    »... nein ... nein, nur ...«
    »Nur was?«
    »Ich ... ich spüre meine Hüfte nicht. Sie ist ... sie ist wie taub.« Merkwürdig, er sprach es

aus, ohne dass es ihm Angst machte. Nicht nur sein Körper schien taub, auch seine Gefühle.
    »Das hat nichts zu bedeuten«, beruhigte ihn Deliachlan. »Wahrscheinlich eine Prellung. Die

Anzugautomatik hat dir ein Palliativ injiziert, um den Schmerz zu unterdrücken. Dein

Antigravaggregat kam ins Stottern. Es hat deinen Sturz nur unvollkommen

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