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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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genug, dass ein Wesen von der Länge Sinnafochs sich darin

hätte hinlegen können, und erinnerte Kruuper an den Stall eines Tieres. Der Boden war mit Stroh

bedeckt, an der Wand waren eiserne Ketten angebracht. Kruuper hob eine auf und stellte fest, dass

verschieden große Gliederschellen an ihnen angebracht waren - offenbar hatten die D'Tar die

Erfahrung gemacht, dass unterschiedlich gebaute Fremde durch den Transferkamin auf ihre Welt

kamen.
    Kruuper erschauerte. Wäre Philip bei ihm, der Okrill hätte ihm vielleicht traurige Geschichten

erzählen können. Philip vermochte, Infrarotspuren über einige Zeit zurückzuverfolgen und sie zu

einem sinnvollen Ganzen zu verweben.
    Schlimme Schicksale hatten sich an diesem Ort erfüllt, so viel war sicher. Und eigentlich, kam

Kruuper der Gedanke, hätten auch sie an diesem Ort enden müssen. Sinnafoch hatte in seinen Leben,

die er als ein einziges betrachtete, viele schlimme Dinge getan. Das Schicksal hätte gute Gründe

gehabt, dem Frequenzfolger hier ein würdeloses Ende zu bereiten.
    Wieso war es nicht geschehen?
    Wieso hatte das Schicksal stattdessen sein eigenes Geschick an das Sinnafochs gekettet?
    Was hatte er, Kruuper, getan, um dieses Schicksal verdient zu haben?
    Kruuper ließ die Kette fahren und riss sich los. Die Gedanken waren müßig. Je mehr der Okrivar

sich mit dem Schicksal beschäftigte, desto klarer wurde ihm eines: Er würde das Schicksal niemals

begreifen. Seine einzige Chance auf Erlösung bestand darin, es zu verwirren.
    Kruuper rannte weiter, vorbei an den Verbrennungsplätzen. Er musste die Grausamkeit der D'Tar

nicht bis in die letzte Einzelheit verfolgen. Sie mordeten an diesem Ort, das Wissen genügte

ihm.
    Der Okrivar verurteilte die D'Tar nicht. Sie begriffen nicht, was sie taten, konnten es

nicht begreifen. Außerdem musste Kruuper ihnen eine gewisse Folgerichtigkeit einräumen: Jeder

Kontakt mit Fremden barg die Gefahr, Krankheitserreger einzuschleppen. Erreger, gegen die die

D'Tar mit ihrer primitiven Technologie wehrlos waren. Sie schützten sich selbst, so gut es ihnen

möglich war.
    Nur: Sie verbrannten nicht nur intelligente Lebewesen, in den Flammen vergingen auch

unvorstellbar große Chancen.
    Dem Schicksal hatte es beliebt, den D'Tar einen Transferkamin zu schenken. Eine Verbindung zu

anderen Welten, anderen Wesen, anderen Ideen. Ein Fluchttor aus der Beschränkung, aus dem

Aberglauben. Ein Instrument, aus den Kreisen auszubrechen, die ihr Dasein begrenzten.
    Vielleicht würden die D'Tar eines Tages ihr Glück erkennen. Vielleicht würde ein

entschlossener D'Tar das Glück beim Schopf packen. Vielleicht würde es F'har sein. Kruuper hoffte

es.
    Der Okrivar eilte weiter, nur, um nach wenigen Schritte anzuhalten.
    Kruuper hatte die Tür erreicht, die ihn von der Mitte der Mitte der Welt trennte.
    Dahinter wartete die Rettung auf ihn.
    Hoffte er.
    *
    Die Tür war aus massivem Eisen gefertigt und mit einer Vielzahl von Bolzen und Ketten

gesichert.
    Kruuper zog den Strahler und zertrennte die Sicherungen mit präzisen Feuerstößen. Damit war

unübersehbar, dass sich jemand zum Inneren Kreis Zutritt verschafft hatte. Aber ihm blieb keine

Wahl. Zudem war die Chance, dass die D'Tar die richtigen Schlüsse aus der gewaltsam geöffneten

Tür zogen, verschwindend gering. Es würde wildeste Spekulationen geben, und dabei bliebe es.
    Die Tür öffnete sich nach innen. Kruuper musste sich mit dem gesamten Gewicht dagegenstemmen,

um sie aufzudrücken. Kaltes blaues Licht umfing ihn.
    Kruuper hieß es mit einem Freudenruf willkommen, den er im letzten Augenblick zu einem Seufzer

dämpfte. Das Blau sagte ihm, dass sich in der Mitte der Stadt tatsächlich befand, was F'har ihm

versprochen hatte: ein Transferkamin.
    Der Okrivar trat in den Inneren Kreis.
    Es war nur ein Schritt und doch mutete es ihm an, als betrete er eine andere Welt.
    Was durchaus zutraf. Die Technologie der Frequenz-Monarchie war jener der D'Tar - wenn man sie

überhaupt als »Technologie« bezeichnen konnte - um Jahrhunderttausende, wenn nicht sogar

Millionen von Jahren voraus.
    Sie musste den D'Tar wie ein Hirngespinst oder das Werk von Göttern erscheinen. Selbst F'har

war mit ihr überfordert. Der Erfinder ahnte in Ansätzen, mit was er es zu tun hatte, und er war -

bemerkenswerter Weise - frei von Angst, aber ihm fehlten die Grundlagen, um die Technologie der

Frequenz-Monarchie zu verstehen.
    Kruuper

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