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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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standhalten?«
    »Willst du eine ehrliche Antwort?«
    »Ja.«
    »Eine Zeit lang, vielleicht. Die erste Welle schlagen wir zurück, mit viel Glück auch die

zweite, aber danach ... Die Xerxen geben niemals Ruhe, bevor sie nicht den letzten von uns

erledigt haben.«
    Deliachlans Tonfall war ruhig, sachlich. Als erkläre er Sinnafoch einen lästigen, aber

unumgänglichen Verwaltungsvorgang. Eine Feststellung. Der D'Tar hatte keine Angst vor dem Tod.

Dem Tod, der endgültig sein würde. Asche zu Asche.
    Sinnafoch dachte an das Totenspiel der D'Tar. Sie hatten dem Tod, der ihr unausweichliches

Schicksal war, seinen Schrecken genommen, indem sie ein Ritual aus ihm gemacht hatten, ihn in ihr

Dasein integrierten. Der Tod war für D'Tar normal, ein Teil des Lebens.
    Aber Sinnafoch war kein D'Tar. Er war eben wiedergeboren. Er wollte nicht sterben.
    »Wir müssen Verstärkung anfordern!«, stieß er hervor.
    »Wir werden sie nicht bekommen, das weißt du«, antwortete Deliachlan. Wieder eine

Feststellung.
    »Wir können es zumindest versuchen! Wir können nicht einfach hier sitzen und warten, bis die

Xerxen über uns herfallen!«
    »Das werden wir auch nicht.« Eine weitere Feststellung?
    »Was hast du vor?«, fragte Sinnafoch.
    »Wir machen es wie Okore«, sagte Deliachlan. Der D'Tar reichte ihm eine Hand. »Kannst du

aufstehen?«
    Und ohne eine Antwort abzuwarten, packte er Sinnafochs Hand und zog den Vatrox mit einem

kräftigen Ruck auf die Beine.
    *
    Deliachlan rief die D'Tar zusammen.
    Dreizehn Kameraden folgten seinem Ruf, der vierzehnte blieb verschwunden.
    Die Soldaten versammelten sich in einem lockeren Kreis um Deliachlan und Sinnafoch. Sie

hielten ihre Waffen schussbereit, ließen ihre Blicke immer wieder nervös über den toten Wald

streifen. Sinnafoch hörte ihre Zähne knirschen, als ihre Kiefer unablässig aneinandermahlten.
    »Frequenzanwärter Sinnafoch ist noch vom Sturz benommen, sein Antigravaggregat hat nicht

korrekt gearbeitet«, sagte Deliachlan laut. »Er hat mich deshalb gebeten, an seiner statt zu

sprechen.«
    Der D'Tar hatte den Vatrox, den offiziellen Anführer ihres Kommandos, mit zwei Sätzen

entmachtet. Sinnafoch hätte wütend auf den D'Tar sein sollen, aber er war froh, dass er die

Verantwortung nicht tragen musste. Er wusste, dass er ihr nicht gewachsen war: Deliachlan war ein

erfahrener Krieger, er hatte elf Weltenbefreiungen überlebt, weit mehr als die meisten seiner

Kameraden. Sinnafoch hatte noch kein einziges Gefecht durchstanden.
    »Ich will ehrlich zu euch sein«, fuhr Deliachlan fort. »Unsere Lage ist aussichtslos. Der Tod

ist uns sicher. Asche wird zu Asche werden.«
    Die Soldaten schwiegen. Sinnafoch sah in die Runde. Die D'Tar waren noch halbe Kinder, einen

Kopf kleiner als der ohnehin kleinwüchsige Deliachlan. Ihre Augen waren so tief in den Höhlen

verschwunden, dass Sinnafoch sie nicht erkennen konnte. Aber ihm genügte ihre Körpersprache, um

in ihnen zu lesen. Steif standen sie da, fahrig waren ihre Bewegungen. Sie hatten Angst vor dem

Tod. Dem Veteran Deliachlan war er ein Vertrauter, ihnen ein unheimlicher Fremder.
    »Aber unser Tod soll nicht vergebens sein!«, rief Deliachlan. »Wir werden die Xerxen treffen!

Wir werden ihnen eine tiefe Wunde schlagen, vielleicht sogar eine tödliche. Wir werden unsere

Angst besiegen, ihre Königin-Mutter finden und sie töten!«
    Einer der jungen Soldaten schlug mit der geballten Hand gegen den Gürtel seines Kampfanzugs.

Es sollte eine entschlossene Geste sein, aber sie glitt ins Lächerliche ab. Der D'Tar taumelte

unter der Wucht seines eigenen Schlags, schwankte und wäre gestürzt, hätte er nicht im letzten

Moment vermocht, sich auf den Lauf seines Strahlergewehrs zu stützen.
    Niemand lachte. Der Anzug des Soldaten war aufgerissen. Es sah aus, als hätte ein stumpfes

Messer das Material mit aller Gewalt aufgeschnitten. Er musste härter als Sinnafoch aufgekommen

sein, und ein Fels oder ein Ast hatte sich in den Anzug gebohrt. Der Anzug hatte den Schlitz

automatisch mit Schaummaterial verschlossen, das sich verfestigt hatte. Es war braun gefärbt vom

Blut des D'Tar.
    »Die Xerxen sind nicht wie wir«, fuhr Deliachlan fort. »Sie leben in einer strengen

Hierarchie. Es gibt ein unverrückbares Oben und Unten. Ganz oben steht die Mutter-Königin. Sie

ist die Mutter aller Xerxen, die in einer Kolonie leben. Finden wir die Königin und töten sie,

schlagen wir den

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