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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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abgebremst.«
    Sturz? Welcher Sturz? Sinnafoch verstand nicht. Und dann kehrte jäh die Erinnerung zurück. Das

Landungsboot, das unter dem Feuer der Xerxen zerbrach. Der Schlag, der ihn und die D'Tar

herausschleuderte. Der Sturz, der grelle weiße Blitz, schließlich die gnädige Schwärze.
    Schüttelfrost erfasste ihn. Er zog Arme und Beine an, rollte sich zusammen und stöhnte.
    »Gut so«, flüsterte Deliachlan. »Spüre dich, spüre deinen Körper. Du lebst! Das Schicksal hat

es gut mit dir gemeint.« Er streckte eine Hand aus und strich Sinnafoch sanft über den Rücken.

»Deine Verletzung ist nicht gravierend, sonst hätte dich die Anzugautomatik in Vollnarkose

versetzt.«
    Sinnafoch schloss die Augen, so fest er konnte, wünschte sich weit, weit weg. Nach langen

Minuten öffnete er sie wieder. Er war immer noch auf Konneski, Deliachlan hielt ihn geduldig

fest. Langsam ebbte der Schüttelfrost ab.
    »Wo sind wir?«, fragte er.
    »Unter dem Leichentuch der Xerxen. Lebendig begraben, sozusagen.«
    »Wo unter dem Tuch sind wir?«
    »Irgendwo auf dem großen Nordkontinent.« Deliachlan setzte sich auf, machte eine wegwerfende

Handbewegung mit der Linken. In der Rechten hielt er das Strahlergewehr. Sinnafoch bemerkte es

erst jetzt. Die Waffe war entsichert. »Aber das ist gleich. Für uns ist hier unten alles gleich.

Es ist das Reich der Xerxen, kein Ort für uns. Es gibt hier keine Verstecke. Die Xerxen werden

uns früher oder später finden.«
    Sinnafoch drehte sich auf den Rücken, setzte sich vorsichtig auf und blickte sich um. Seine

Augen hatten sich mittlerweile an das Dämmerlicht gewöhnt. Er glaubte Bäume zu erkennen. Oder

genauer: Baumstämme. Überreste eines Waldes, wie er vor der Invasion der Xerxen für die

Vegetation Konneskis typisch gewesen war. Die Netze der Xerxen hatten sie überwuchert. Die

Stämme, die Leichen der Bäume, waren stehen geblieben und dienten als Gerüst für das Gespinst der

Xerxen.
    Der Blick reichte nicht weit. Stämme oder Netze versperrten die Sicht. Die Luft war schwül und

stank nach Moder. Und es war still, unnatürlich still. Die Geräusche waren wie gedämpft, als

umgäbe sie Schnee. Doch in dieser Region von Konneski gab es wahrscheinlich keinen Schnee. Und

die Stille, die herrschte, war nicht die einer verschneiten Landschaft. Schnee spendete Ruhe,

Erhabenheit. Die Stille, die die Netze der Xerxen schuf, war fremd, bedrohlich.
    »Wir sind die Einzigen?«, fragte Sinnafoch. Er musste nicht aussprechen, wen er damit meinte:

die beiden Einzigen ihres Landungsboots, die den Abschuss überlebt hatten?
    »Nein«, antwortete Deliachlan. »Vierzehn Kameraden sind bei uns.«
    Vierzehn von über fünfhundert. »Ist das alles?«, fragte Sinnafoch.
    »Wahrscheinlich. Die Xerxen haben uns unter Feuer genommen, bis wir durch ihr Leichentuch

schlugen. Sie sind gute Schützen. Nur die wenigsten hatten so viel Glück wie wir und haben den

Boden erreicht.«
    »Aber nur vierzehn? Es müssen doch noch mehr überlebt haben!« Sinnafoch wollte nicht

wahrhaben, was Deliachlan ihm sagte.
    »Möglich. Aber wenn es weitere Überlebende gibt, sind sie zu weit von uns abgekommen, als dass

wir einander finden könnten. Falls es sie gibt, haben sie vielleicht Glück gehabt und sich zu

einer weiteren Gruppe zusammengefunden. Wenn nicht, sind sie so gut wie tot. Die Xerxen nehmen

sich immer zuerst der Versprengten an. Sie gehen keine unnötigen Risiken ein.«
    Sinnafoch malte sich aus, Deliachlan wäre nicht bei ihm. Er wäre allein unter dem Leichentuch

... der Schüttelfrost kehrte zurück. »Wir müssen sie finden, ihnen helfen!«
    »Das können wir nicht. Jeder Soldat ist auf sich allein gestellt.«
    »Wir haben die Kampfanzüge! Wir können sie über Funk zu uns leiten!«
    »Und damit den Xerxen unsere Standorte verraten? Nein, das würde uns nur schneller

umbringen.«
    Sinnafoch sagte nichts. Deliachlan hatte recht, auch wenn alles in ihm dagegen

rebellierte.
    »Wo sind unsere Kameraden?«, fragte Sinnafoch. »Ich sehe sie nicht.«
    »Gut so. Hoffen wir, dass es den Xerxen genauso geht.« Deliachlan drehte sich um die eigene

Achse, wies mit dem Lauf des Strahlergewehrs auf den erstickten Wald. »Unsere Kameraden sind dort

draußen. Sie haben sich versteckt, so gut es geht, und bilden einen Verteidigungsring. Die Xerxen

werden uns angreifen, sobald sie die Versprengten erledigt haben.«
    »Können wir ihnen

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