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Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Titel: Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrsitian Montillon
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- so

hatte Homunk es bezeichnet. Und er hatte recht.
    Ein wenig wurde Mondras Herz schwer, als sie an ihre verlorene Kindheit

dachte. Denn sie wusste, dass Agi ihre Vergangenheit bildete.
    »Warum bin ich hier?«, fragte sie. »Du hast mich auf Wanderer willkommen

geheißen! Das ist aber nicht Wanderer!«
    Homunk lief in die Wiese hinein.
    Die Farbe seines eng anliegenden Anzugs passte sich an das Grün der Gräser

an, bis er fast nicht mehr zu sehen war. Er schien mit der Natur zu verschmelzen. Nur sein

Gesicht tanzte zwischen den Gräsern. »Wie kannst du dir da so sicher sein? Wanderer ist groß,

Agi! Glaubst du etwa, du wärst schon an jedem Ort gewesen?«
    Selbstverständlich nicht. Aber dies war Horrikos, genauer gesagt: die Wiese

direkt hinter dem Haus ihrer Familie. Wegen dieser Beerdigungsstätte hatten die anderen Kinder

sie gehänselt; sie sagten immer wieder, Agis alte Großeltern müssten ja nicht weit umziehen, wenn

sie starben - sie würden einfach von der neuen Wohnung auf ihr altes Haus schauen statt

umgekehrt. Wie gehässig sie waren. Kinder konnten so grausam sein.
    Es ist lange her, rief sich Mondra zur Ordnung. So lange her!
    »Noch einmal, Homunk. Warum bin ich hier?« Sie versuchte, sich ihren

aufsteigenden Ärger nicht anmerken zu lassen.
    »Ich habe diesen Ort aus deinen Gedanken genommen und ihn für dich in deinem

Geist gebildet. Du bist tatsächlich auf Wanderer ... irgendwie. Ich will dir lediglich zeigen,

dass es auch angenehme Erinnerungen gibt. Entspann dich. Die Lösung liegt in deinen

Erinnerungen.«
    »In diesen?« Sie hob die dünnen Streichholzarme. Die Ellenbogen standen

knöchrig heraus. Als Kind war sie so dürr gewesen, dass man jede Rippe einzeln gesehen hatte.

Dabei hatte sie Unmengen essen können.
    »Ich bin entspannt«, behauptete sie, als Homunk nicht antwortete.
    Ihr Begleiter trat aus der Wiese auf den Spazierweg. »Dann hab keine Angst

vor dem, was dich erwartet.« Er wollte erneut ihre Hand nehmen, wie man es bei einem kleinen

Mädchen gerne tat.
    Mondra zog sie zurück. »Ich bin nicht mehr Agi.«
    Ihre Umgebung verblasste und machte einem wesenlosen Nichts Platz. Homunk und

sie schwebten in einem gräulich weißen Wolkenfeld.
    »Ist das besser?«, fragte er.
    Mondra schaute an sich hinab. Sie trug wieder ihren SERUN, ihr Körper war der

einer reifen Frau. Keine Spur mehr von dem knochigen Kind, das aussah, als könne es der erste

Windstoß davontreiben. Der Eindruck hatte ohnehin getäuscht; sie war schon immer zäh gewesen.
    »Besser? Ich weiß nicht«, musste sie zugeben. Weil der ES-Bote schwieg,

dachte sie kurz nach. »Besser«, sagte sie dann entschieden.
    »Noch einmal, Mondra: willkommen auf Wanderer.«
    »Das Wanderer meiner Erinnerung?«
    Homunk antwortete nicht. Stattdessen tauchten der Turm, der Bunker und die

Kuppel auf. Mondra konnte nicht sagen, um welche Gebäude es sich handelte - diejenigen im

Handelsstern oder diejenigen auf Wanderer.
    Homunks Anzugkombination war längst nicht mehr grasgrün. »Du hast also eine

Maschinenstadt erreicht, die dich an Ambur-Karbush erinnert. Damit hast du einen wichtigen

Schritt getan.«
    »Einen wichtigen Schritt?« Während sie Homunks Worten lauschte, fühlte sich

Mondra völlig desorientiert.
    Wo war sie?
    In der Welt der 20.000 Welten? Dem Wunder von Anthuresta? Nein ... sie hatte

den Handelsstern verlassen. Er lag längst hinter ihr. Oder doch nicht? Was war danach

geschehen?
    »Wo bin ich?«, fragte sie.
    Homunks Lächeln verbreiterte sich. »Ich sagte es doch: auf Wanderer. In

deiner Erinnerung.«
    »In meiner Erinnerung«, wiederholte sie. Und obwohl sie wusste, dass es nicht

real war, verdrängte diese Wanderer-Wirklichkeit alles andere mit Macht. Gleichzeitig verblasste

die Erinnerung an die Welt der 20.000 Welten, an den Streifzug, dessen Führung Ramoz übernommen

hatte und der sie überhaupt erst in diese Maschinenstadt geführt hatte.
    In diese Maschinenstadt?
    Wie kam sie hierher?
    Sie befand sich wieder auf Wanderer, kein Zweifel, auf der Welt der

Superintelligenz ES.
    Dort, wo sie wochenlang auf Perry Rhodan gewartet hatte.
    Wo sie seit Wochen auf Perry Rhodan wartete.
    Seit Wochen.
    Und niemand fragte sie, was sie tat. Niemand würde sie später fragen, was sie

getan hatte.
    »Alle werden sich auf Perry Rhodan konzentrieren«, sagte sie leise. Woher

wusste sie so genau, was die Zukunft bringen würde?
    Homunk nickte. »Man

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