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Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Titel: Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Gastfreundschaft?
    Sie rief sich zur Ordnung. Wenn sie hinter allem zuerst etwas Schlimmes vermutete, stand sie sich selbst im Weg. Dann würde sie ihre Ziele nie erreichen. Mondra fragte sich, ob das überhaupt möglich war. Zwangsläufig kreuzten körperliche Wesen dabei die Wege höherer Entitäten, und zwangsläufig kam es dabei zu Interessenkonflikten.
    Nicht, dass die Terraner das nicht gewohnt waren. Ihr Aufbruch ins All hatte sich zeitgleich mit ihrem ersten Kontakt zu den Arkoniden vollzogen. Bald darauf waren sie mit der Superintelligenz ES in Kontakt gekommen, und ES hatte die Terraner zu seinem neuen Haupthilfsvolk gemacht.
    Im Rahmen des Ersten Galaktischen Rätsels waren Rhodan und seine engsten Freunde nach Wanderer gelangt, wo sie im Physiotron die erste Zelldusche erhalten hatten.
    Segen und Fluch zugleich, hatte Rhodan es schon damals genannt. Lebensverlängerung für 62 Jahre. Wenn danach keine Wiederholung der Zelldusche erfolgte, zerfiel der Körper nach 60 Stunden zu Staub. Die relativ Unsterblichen hatten Wanderer jedes Mal erst suchen müssen, seine Bahn berechnen und sich zum richtigen Zeitpunkt einfinden.
    Während die Sänfte höher stieg, warf Mondra einen Blick hinaus auf die Scheibenwelt. Gebirge und Steppe, Fluss und Wasserfall, alles schien natürlich entstanden und war doch künstlich erzeugt. Vielleicht sogar purer Ausdruck von ES und seinen Gedanken und Träumen. Mondra erinnerte sich, dass von einem »materialisierten Traum« gesprochen worden war. Die Kunstwelt hatte die Funktion eines Ankers für die Superintelligenz.
    Auch aus größerer Distanz haftete der Maschinenstadt etwas an, was den Vergleich mit einem schlafenden oder dösenden Lebewesen zuließ. Mondra musterte eine Kuppel. Sie überlegte, ob es die mit der Halle der 1000 Aufgaben war. Nach einer Weile entdeckte sie andere, identische Bauwerke. Eine Orientierung aus der Luft war noch schwieriger als am Boden. Nach wie vor war die Landschaft vereist, herrschte Winter auf Wanderer.
    Mondra kraulte Ramoz, der leise schnurrte, sich ein paar Mal streckte und dann mit einem Satz aus der Sänfte sprang. Mondra versuchte ihn zu fassen, aber sie griff ins Leere. Das Tier war zu schnell und zu gewitzt und kannte das alles schon.
    Beim ersten Mal war es abgerutscht und in die Tiefe gestürzt. Seither kannte es die Traktorfelder vor den Kaskaden und wusste, dass keine Gefahr bestand. Auch diesmal segelte es wie ein Flughörnchen kreuz und quer vor der Gischt, schlug Purzelbäume vorwärts und rückwärts. In der Zwischenzeit ließ Mondra die Sänfte in einer engen Spirale abwärtssinken, bis sie ungefähr dreißig Meter über dem Wasser zur Ruhe kam.
    Augenblicke später fiel Ramoz auf ihren Schoß, wo er schnurrend liegen blieb.
    Mondra fragte sich, wie lange sie warten mussten, bis Perry zurückkehrte. Jedes Mal wenn Homunk aufkreuzte, stellten ihre Augen die Frage. Nie gab er eine Antwort.
    Gut, sagte sich Mondra, ich werde abwarten, auch wenn es mir schwerfällt.
    Entschlossen packte sie Ramoz und setzte ihn auf den Boden. Anschließend gab sie dem Servo Anweisung, zurück zu ihrer Unterkunft zu fliegen. Der Tag war schon halb vorüber, und sie hatte der Halle noch keinen Besuch abgestattet.
    1000 Kartuschen, 1000 Aufgaben.
    Mondra machte sich frisch, fütterte Ramoz und bürstete sein Fell. Wenn sie seinen Beinmanschetten mit der Bürste zu nahe kam, zuckte er jedes Mal zusammen. Aber das kannte Mondra schon. Sie passte auf. Anschließend machten sie sich zu Fuß wieder auf den Weg.
    Das Tor öffnete sich nicht von allein. Dicht davor materialisierte ein Sensorfeld in der Luft, bestückt mit sechs verschiedenfarbigen Punkten. Eine Stimme gab Erläuterungen in der Sprache der Mächtigen.
    Sie verschränkte die Hände und machte keine Anstalten, das Feld zu bedienen. »Bitte in Interkosmo!«
    In dieser Sprache hatten die Automaten sie bisher angesprochen. Sie würde nicht hinnehmen, dass es plötzlich anders sein sollte.
    Der Automat befolgte ihren Befehl.
    Dabei wusste sie längst: Gelb stand für Besucher, Grün für Spezialisten, Blau für wichtige Persönlichkeiten.
    Mondra berührte ohne zu zögern das blaue Feld. Das Tor öffnete sich. Wie gewohnt sträubte Ramoz das Fell und zeigte die Zähne, ehe er mit einem eleganten Satz in die Halle sprang. Mondra folgte ihm langsam und weit weniger enthusiastisch.
    Der neue und eigentlich überzählige Wissenschaftler war wieder da. Es lag an seiner altmodischen Frisur, dass er ihr

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