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Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Titel: Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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des Kosmos

vor Augen, indem er ihn Fragen stellen ließ.« Die Worte klangen, als würde sie der Jaranoc aus

seinem Gedächtnis aufsagen. »VATROX-VAMU gab dem ersten Jaranoc einen Schnabel und einen Schwanz,

gefährliche Waffen, mit denen er sich gegen diejenigen wehren konnte, die ihn zuvor verspottet

hatten. VATROX- VAMU gab dem ersten Jaranoc einen Auftrag. Um ihn erfüllen zu können, stellte er

ihm viele Jaranoc an die Seite. So wurde VATROX-VAMU zum Herrn der Jaranoc.«
    »Ist das die Legende deines Volkes?«, fragte Saedelaere.
    »Das ist die Legende der Jaranoc.«
    Saedelaere nickte. »Als du mir gesagt hast, dass dein Leben nun mir gehören würde - bedeutete

dies auch, dass du dich von deinem Herrn VATROX-VAMU abgewendet hast?«
    Korte Hanner blickte beschämt zu Boden. Sein Schnabel zitterte. »Kein Jaranoc könnte dies

tun.«
    Plötzlich verspürte Saedelaere starkes Mitleid mit dem Jaranoc. Ganz offensichtlich fühlte er

sich beiden Herren verpflichtet. Deswegen hatte er den Terraner unterstützt, so gut es ihm

möglich war, ohne ihm allzu viel über VATROX-VAMU zu verraten.
    »Du hast nichts von mir zu befürchten, Alaska!« Der Jaranoc blickte auf, sah ihn beinahe

flehend an. »Ich bin der letzte Jaranoc in der Immateriellen Stadt. Alle meine Gefährten wurden

durch die aufgebrachten Bewohner getötet. Ich habe nur Vergangenheit, aber keine Zukunft.«
    »Was hättest du gemacht, wenn du mich nicht getroffen hättest?«
    »Dann wäre ich jetzt tot.«
    »Ich stelle die Frage anders: Was hast du in der Zeit getan, als du auf dich allein gestellt

warst?«
    »Ich habe die Stadt durchstreift. Meistens die Außenbezirke. Ich hoffte, dass VATROX-VAMU nach

mir suchen und mich über eine andere Immaterielle Stadt retten würde.«
    »Du gehst davon aus, dass VATROX- VAMU eine weitere Immaterielle Stadt erobern und mit ihr

sein Vorhaben fortsetzen wird?«
    Der Jaranoc hob unsicher seine Hände. »Es war der Wille unseres Herrn. Weshalb sollte er ihn

ändern?«
    »Könnte es sein, dass ihm dies in der Zwischenzeit gelungen ist?«
    »Ich hoffe es. VATROX-VAMU ist mächtig - es muss ihm gelingen.«
    »Aber würde das nicht bedeuten, dass er Connajent und dich inzwischen aufgegeben hat?«
    Korte Hanner ließ den Kopf sinken. »Ich weiß nicht.«
    »Dann erzähl mir, was VATROX-VAMUS Splitter beabsichtigt.«
    Korte Hanner blickte auf. »Ich weiß es nicht. Der ... Teil meines Herrn, der hier ist, spricht

nicht mit mir.«
    Alaska Saedelaere hörte genau auf den Klang von Korte Hanners Worten. Lag Schmerz in ihnen?

Unverständnis? Angst? Oder vielleicht sogar eine Spur von Wut?
    »Ich habe keine Zukunft«, sagte der Jaranoc erneut. »Ich bin ein Verlassener in einer

gestrandeten Stadt.«
    Alaska Saedelaere schwieg lange.
    Er hatte schon sehr früh geahnt, dass der Jaranoc Geheimnisse vor ihm hatte. Nun erst hatte

sich das wahre Ausmaß des Konflikts offenbart, in dem sein Begleiter steckte.
    Die Loyalität zu diesem Geisteswesen, das sich VATROX-VAMU nannte, schien eine geradezu

religiöse Tiefe zu besitzen. In ihrer Legende machten die Jaranoc es gar zum Schöpfer ihrer

selbst und ihrer Kultur.
    »Weshalb schweigst du?«, fragte Korte Hanner.
    »Ich denke darüber nach, ob ich dir vertrauen kann«, antwortete der Maskenträger.
    »Misstraust du mir oder dem Ehrenkodex der Jaranoc?«
    Saedelaere dachte nach. »Das ist eine gute Frage, Korte. Wenn du mich so fragst, richtet sich

mein Misstrauen eher gegen den Ehrenkodex.«
    Der Jaranoc erhob sich in einer mühseligen, umständlichen Bewegung. Durch die Wölbung des

Bodens standen die beiden so dicht beieinander, dass Saedelaere unwillkürlich einen Schritt

zurückwich, als Korte Hanners Hörner ihm bedrohlich nahe kamen.
    Korte Hanner legte beide Hände auf seine Brust. »Der Ehrenkodex ist der sichere Weg eines

jeden Jaranoc«, erklärte er mit Nachdruck. »Er gibt uns Halt und verhindert, dass wir abstürzen.

Ein Jaranoc, der seinem Ehrenkodex zuwider handelt, ist nicht länger Jaranoc.«
    »Und was geschieht, wenn dir der Splitter befiehlt, dich gegen mich zu wenden?«
    Korte Hanner sah den Terraner verblüfft an. »Das wird er nicht.«
    »Weshalb?«
    »Weil der Teil meines Herrn, der hier ist, nicht mit mir spricht.«
    Saedelaere seufzte. »Das ist eine schlechte Erklärung, Korte. Nur, weil er es bisher nicht

getan hat, heißt das nicht, dass er es nicht plötzlich tun wird.«
    Der Jaranoc blickte ihn

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