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Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Titel: Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Jaranoc winselte wie ein unterwürfiger terranischer Hund.
    Der Maskenträger hatte den Ursprung des Bösen gesucht.
    Nun hatte er ihn gefunden.
     

8.
     
    Das schwarze Geschwür, das Böse , drang auf Alaska Saedelaere ein und versuchte, ihn zu

unterwerfen.
    Der Maskenträger atmete gleichmäßig und ruhig. Er spürte, wie ihn der Anzug der Vernichtung

umschloss, ihm Sicherheit gab. Er nahm dem Angriff des Bösen die Schärfe. Was durchkam, war nur

eine Ahnung der Macht, die das Böse besaß.
    Das Krebsgeschwür war quasi-intelligent. Es hatte die Fähigkeit, die Realität seiner Umgebung

aufzulösen. Dem Terraner musste es gelingen, sich dagegen zu behaupten, den Weg hindurch zu

finden.
    Saedelaere konzentrierte sich auf den weißen Fleck am Ende der psionischen Linie. In diesem

Moment tauchte in seiner unmittelbaren Nähe eine bunte Murmel auf, die durch die Schwärze

kullerte.
    Ohne dass er es beabsichtigte, hob sich der linke Arm. Seine Hand - oder besser gesagt: Der

Fäustling des Anzugs der Vernichtung - griff nach der Kugel.
    Kaum hatte er die Murmel berührt, breitete sie sich schlagartig aus. Überfallartig floss

Helligkeit über ihn.
    Als führe ein überdimensionaler Maler einen riesigen Pinsel, füllte sich die Helligkeit mit

Farben. Um Alaska herum entstand eine mit trockenem Gras bewachsene Wiese. Büsche schoben sich

aus dem Boden. Sie waren von knorriger Gestalt und dunkelgrüner Farbe.
    Die Ebene wuchs in rasender Schnelle in die Breite und Tiefe. Ein purpurner Himmel mit

verwaschenen Wolken bog sich darüber. Eine rote Sonne kämpfte gegen die Wolken, und ihre Strahlen

verliehen der Welt einen warmen Glanz.
    Insektenschwärme tanzten.
    Dann wölbte sich der Boden. Der Maskenträger fühlte, wie er in die Höhe gehoben wurde. Aus der

Wiese formte sich die Kuppe eines Hügels.
    Saedelaere blickte an sich hinunter. Das Material des Anzugs der Vernichtung schimmerte in

sanften Goldtönen. Eine kleine blaue Raupe mit zwei langen Fühlern versuchte, den schweren

Stiefel zu erklimmen.
    Saedelaere sah auf. Die Landschaft rund um den Hügel schälte sich aus dem letzten Rest

Helligkeit, aus dem das Bild entstanden war.
    Inmitten einer saftig grünen Ebene erschien das Bildnis einer prachtvollen, ultramarinen

Stadt. Ihre schlanken Türme leuchteten und glitzerten im Licht der Sonne.
    »Connajent«, sagte Alaska Saedelaere.
    Der Maskenträger sah die Immaterielle Stadt, bevor ihr Verfall eingesetzt hatte. Er versuchte

die optischen Systeme des SERUNS zu aktivieren, blieb aber erwartungsgemäß erfolglos.
    Alaska Saedelaere wandte sich um.
    Auf der anderen Seite des Hügels stand ebenfalls eine Siedlung. Im Gegensatz zu der

Immateriellen Stadt wirkte sie aber klein und primitiv.
    Der Maskenträger sah braune, schneckenartige Wesen, die über geschwungene Brückenbögen

zwischen apfelförmigen Häusern krochen.
    Traubenartige rote Pflanzen reckten sich hinter der Siedlung in den purpurnen Himmel. Aus der

Entfernung konnte Saedelaere keine Einzelheiten erkennen. Er glaubte aber einzelne der

Schneckenwesen zu sehen, die an den verschlungenen Stängeln empor krochen.
    Der Terraner nahm an, dass sich die Schneckenwesen von diesen Pflanzen ernährten. Sie pflegten

und umsorgten sie wie ein Bauer, der seinen Acker bestellte.
    »Sieh, was geschieht«, vernahm Saedelaere eine sanfte Stimme in seinem Innern.
    Unwillkürlich sah er sich um, aber da war niemand.
    Bevor er sich über die Stimme wundern konnte, sah er, wie sich der Horizont verfärbte.
    Saedelaere kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Das Grün des Horizonts

verwandelte sich in ein verwaschenes Grau, das sich in rasender Eile ausbreitete.
    Es erreichte die Kulturpflanzen der Schneckenartigen. Das Dunkelgrün der Stängel verlor seine

Farbe. Das Grau fraß sich an den Pflanzen empor wie ein sich in irrem Tempo ausbreitender

Pilzbefall.
    Die rot leuchtenden Trauben verblassten, als wären sie Lampions, bei denen der Wind die Kerzen

ausgepustet hatte.
    Inzwischen hatte das Grau die Siedlung erreicht. Die Schneckenwesen krochen von Entsetzen

getrieben auf die Dächer ihrer Häuser, aber vor dem unheimlichen Gegner fanden sie auch dort

keine Sicherheit.
    Sobald das Grau sie erreichte, ergriffen sie, was sie mit ihren langen Hautlappen erreichen

konnten, und gingen voller Wut aufeinander los. Gelbes Blut rann über die grau verfärbten

Apfeldächer.
    Mit brennenden Augen starrte

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