Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen
Körper wirkte
ausgezehrt vom Kampf gegen seine Eltern. Lange Zeit wanderte er, bis er in einem Versteck die
goldene Kugel sah. Sie faszinierte ihn mehr als alles andere.
Er streckte seine schuppigen Hände nach ihr aus ...
Die Explosion der goldenen Kugel wirkte wie ein mächtiger Faustschlag. Stöhnend krümmte sich
der Terraner zusammen.
Eine Woge psionischer Energie strich über Saedelaere hinweg. Mit aller Macht schlug sie in den
aufjaulenden Jaranoc.
Nur Saedelaeres eiserne Umklammerung des Jaranoc-Armes verhinderte, dass Korte Hanner von der
Woge hinweggewirbelt wurde.
Alaska Saedelaere stöhnte unter dem immensen Druck, der an seinem Geist zerrte. Der Anzug der
Vernichtung strahlte, als würde er in goldenen Flammen stehen.
Dann sah der Terraner die letzte Anlaufstelle. Sie war kreisrund. Eine Kuppel, die aus der
Finsternis auftauchte, rasend schnell größer wurde.
»Halt durch, Korte«, keuchte Saedelaere. »Halt nur noch kurz durch!«
Vom Jaranoc kam keine Antwort.
Sie durchschlugen die Kuppel.
Saedelaere sah schwarze, konzentrische Kreise auf weißem Hintergrund auftauchen. Dann folgte
ein fürchterlicher Aufprall.
11.
Benommen rappelte Saedelaere sich auf.
Sie hatten die Zeitzentrale erreicht; aber zu welchem Preis?
Korte Hanner lag auf dem Rücken. Die Augen waren geschlossen. Nur der Brustkorb hob und senkte
sich in unregelmäßigen Abständen. Zwei seiner notdürftig verbundenen Wunden waren wieder
aufgeplatzt. Dickflüssiges Blut bahnte sich seinen Weg über die hornigen Schuppen.
Alaska Saedelaere ließ seinen SERUN eine weitere Spritze mit Aufbaupräparaten für den Jaranoc
herstellen und injizierte sie ihm.
Dann sah er sich in der Zeitzentrale um.
Sie erwies sich als Ebenbild von Prymtuors Zeitzentrale, die Saedelaere von Bulls
Aufzeichnungen kannte: kreisrund, bei einem Durchmesser von etwa fünfzig Metern. Ein umlaufendes
Fenster mit Bleiglas-Ornamentik, das an frühterranische Kirchenfenster erinnerte und ...
Eisiger Schrecken durchfuhr Saedelaere.
Mit schnellen Schritten eilte er zu den beiden Bündeln, die an der Wand der Zeitzentrale
lehnten. Er sah wirre schwarze Haare und lilienweiße Haut, die zwischen zerrissenen Kleidern
durchschimmerte.
Vor ihm lagen zwei Proto-Enthoninnen.
Mit weit aufgerissenen Augen starrten sie blicklos in seine Richtung, als verstünden sie nicht
genau, was sich in ihrer unmittelbaren Nähe abspielte.
Obwohl die beiden einander stark glichen, erkannte er sofort in der linken jene Frau wieder,
der sie auf der Straße und im Museum begegnet waren. Damals war ihr Körper bisweilen
durchscheinend geworden, halb immateriell. Nun lag sie in Fleisch und Blut vor ihm.
Sie wirkte ein wenig jünger als die andere Proto-Enthonin und ...
Saedelaere schluckte den imaginären Kloß hinunter, der sich augenblicklich in seiner Kehle
gebildet hatte. Sie wies eine nicht zu übersehende Ähnlichkeit mit der jungen Frau auf, die ihn
am Lagerfeuer verführt hatte.
Unwillkürlich schüttelte er den Kopf. Er musste sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Was war mit ihnen geschehen? Hatte Samburi Yura sie aus der LEUCHTKRAFT hierher mitgenommen
und dann ihrem Schicksal überlassen? Oder befand Saedelaere sich im Irrtum, und die Frauen waren
echte Enthoninnen oder Ur- Enthoninnen?
Die beiden bewegten sich in stummer Agonie. Um ihre Hälse trugen sie schmale Halsbänder, die
mit Displays und Sensoren ausgestattet waren.
Eine öffnete die sanft geschwungenen Lippen. Eine zartrosafarbene Zunge irrte von einem
Mundwinkel zum anderen. »Bist ... du es, mein Herr?«
Alaska Saedelaere kniete sich nieder. »Wie ... wie kann ich euch helfen?«
»VATROX-VAMU«, brachte sie mühsam heraus.
Der Terraner beugte sich über sie. »Wurdet ihr vom VATROX-VAMU angegriffen?« Sanft strich er
der Frau eine Strähne des schwarzen Haares aus der Stirn.
In diesem Moment richteten sich die schwarzen Augen der Frau genau auf Saedelaeres Maske. Sie
schrie auf. Ihre Hände zuckten nach oben, verfehlten sein Gesicht nur um wenige Zentimeter.
»Du bist nicht unser Herr!«, rief sie anklagend. »Du bist nicht VATROX-VAMU - du bist der
Gegner unseres Herrn!« Ihre Stimme überschlug sich.
Saedelaere schrak zurück, musste sich mit beiden Armen am Boden abstützen.
Die Frau schrie beinahe zehn Sekunden lang aus voller Kehle, dann sank sie kraftlos in sich
zusammen. Speichel tropfte von ihren bebenden Lippen. Ihre
Weitere Kostenlose Bücher