Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen
Saedelaere auf das Geschehen. Das Grau hatte seinen Hunger mit
der Siedlung bei weitem nicht gestillt.
Es breitete sich weiter aus und rollte als allesfressende Welle über die Ebene.
Mechanisch wandte Saedelaere den Kopf Richtung Connajent.
Die Projektion, in der er sich befand, zeigte ihm zweifellos den Moment, als das Böse die
Stadt erreicht hatte.
»Kein Wunder, dass das irgendwann geschehen ist«, sagte die sanfte Stimme in seinem Innern.
»Dreihunderteinundzwanzig Stationen auf dem ewigen Weg - wenn eine davon einmal manipuliert ist
... «
»Wer spricht mit mir?«, fragte Saedelaere.
Er hatte einen Verdacht, aber der war zu ... Ja, was? Abwegig? ... Fantastisch? ...
Logisch?
Saedelaere betrachtete nachdenklich das goldene Glimmen seines Anzuges.
»Sieh, was geschieht!«
Zitternd betrachtete er die Immaterielle Stadt Connajent. Stolz und prachtvoll leuchteten die
ultramarinen Türme, während die furchtbare graue Welle von allen Seiten zugleich heranrollte.
Saedelaere rang den plötzlichen Impuls nieder, einfach loszurennen und die Bewohner der Stadt
zu warnen. Irgendwie warnen vor dem Bösen, das heranrückte.
Die graue Welle erreichte die Stadt, schlug in ihre Grundmauern ein und fraß sich dann langsam
an den äußersten Gebäuden hoch. Das Ultramarin verlor an Glanz und Kraft.
»Eine Geistesmacht, die den Planeten unterworfen hat«, vernahm Alaska die Stimme in seinem
Innern. »Sie will die Stadt erobern.«
Plötzlich kam starker Wind auf. Die Wolken schoben sich zu dunklen Bänken zusammen. Der Hügel,
auf dem Saedelaere stand, wurde ebenfalls von dem grauen Befall überzogen.
»Vatrox...«, wimmerte der Boden unter ihm. »Vamu ...«
Aus den dunklen Wolken regneten dunkle Punkte. Sie vergrößerten sich, wurden zu
Raumschiffen.
Sie landeten rund um die Immaterielle Stadt. Aus ihnen strömten Heerscharen von braunhäutigen,
muskulösen Wesen. Ihre Nackenschilde waren drohend aufgerichtet, die Hörner zeigten in
Laufrichtung.
Alaska Saedelaere erkannte die Jaranoc auf den ersten Blick.
In diesem Augenblick begann die Stadt zu flimmern.
»Sie will fliehen!«, sagte Saedelaere.
»Ihre einzige Chance«, antwortete die sanfte Stimme.
Weitere Wellen rollten heran. Die Geistesmacht merkte, dass ihr Fang im letzten Moment
verschwinden könnte.
Während die ersten Reihen von Jaranoc die Stadt erreichten, verstärkte sich ihr Flimmern.
Sie verschwand.
Die grauen Wellen schlugen zusammen, ohne dass sie ihr zerstörerisches Werk hätten vollenden
können.
Dann verschwand das Bild des Hügels.
Der Terraner fand sich auf dem Planetoiden wieder, wo Connajent nach mehreren kurzen Sprüngen
ihre wilde Flucht beendet hatte. Ultramarin-Stadt ragte ein paar hundert Meter von ihm entfernt
in den dunklen Himmel des Kleinplaneten.
In einem beschleunigten Zeitablauf sah Saedelaere, wie sich das Böse langsam über die äußeren
Gebäude der Stadt ausbreitete.
»Erkennst du, was geschehen ist?«, fragte die sanfte Stimme.
»Eine Geistesmacht wollte Connajent erobern. Mit sich führte sie mächtige Krieger - die
Jaranoc.« Saedelaere atmete tief ein. »Aber die Stadt vermochte sich gegen den Angriff zu wehren.
Sie reiste weiter, bevor das Böse und seine Krieger die Stadt vollständig einnehmen konnten. In
ihr befand sich aber bereits die erste Phalanx der Jaranoc.«
Er dachte kurz nach. »Und ein Teil der Geistesmacht, der sich nun weiter ausbreiten konnte.
Ein Teil, ein Splitter. Ein Splitter des Bösen.«
9.
»So kam das Unheil über Connajent«, bestätigte die sanfte Stimme.
»Was hatte die Geistesmacht mit der Stadt vor?«, fragte Saedelaere. »Wollte sie die Reise der
Immateriellen Stadt nutzen, um sich entlang der Schleife auszubreiten? Wollte sie ihre
Jaranoc-Armee irgendwohin verfrachten?«
Alaska Saedelaere wartete ein paar Minuten lang, aber die sanfte Stimme, die er in sich
vernommen hatte, antwortete nicht mehr.
Nachdenklich blickte der Maskenträger auf die einst elegante Stadt, deren Gebäude nun peu a
peu zerfielen.
Irgendwie hatte es Connajent geschafft, auf diesem Planetoiden »notzulanden« und dadurch die
Verbreitung des bösen Splitters vorerst verhindert.
Mittlerweile hatte sich das Böse fast bis zum Zentrum vorgearbeitet. Wahrscheinlich gelang es
der Stadt dank ihrer letzten positiven Aspekte, den Vormarsch des verderblichen Einflusses
abzubremsen.
Während Saedelaere derart sinnierte, schrumpfte das Bild
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