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Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu

Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu

Titel: Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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künstlicher Beschaffenheit, kam diese Halle Whistler wie ein gigantisches

Naturwunder vor, wie eine Schöpfung aus einer anderen Welt. Als Unternehmer und Administrator sah

er solche Dinge gewöhnlich unter äußerst profanen Aspekten, Kosten-Nutzen, Wartungsintensität und

so weiter.
    »JOKER?«, fragte Whistler. »Wozu dienen diese Maschinenquader?«
    Der Rechner antwortete nicht. Whistler bohrte nach. »Hier werden die Sextadimschleier erzeugt,

wenn ich das richtig sehe. Auch die Nebelkuppeln?«
    »Ja und nein«, sagte der Rechner. »Der Sextadimschleier der Felsennadel wird in der Tat hier

erzeugt. Die Maschinen haben jedoch nichts mit der Entstehung der Nebelkuppeln zu tun, sondern

können nur den Zugang regeln.«
    Die Aggregate sahen nagelneu aus, und doch wusste Whistler, dass sie uralt waren.
    Ein unterdrückter Ruf Tolots lenkte seine Aufmerksamkeit auf den freien Platz in der Mitte.

Über den Eckpunkten eines Achtecks schwebten mannshoch über einer 300 Meter durchmessenden

Kreislinie acht Kugeln, deren Oberfläche wie poliertes Chrom spiegelte.
    »Silberkugeln!« Tolot knirschte mit seinen Kegelzähnen. »Selbst im Ruhezustand sind sie

deutlich größer als die, die wir sonst von den Querionen alias Oldtimern kennen.«
    Jene hatten nur Faust- oder allenfalls Fußballgröße erreicht, diese aber ...
    Sie sahen so makellos aus, so vollkommen, und gleichzeitig gewann er den Eindruck, als würden

sie leben.
    Dennoch irritierte Whistler der Anblick. Die Oldtimer hatten vor mehr als einer Million Jahre

im Auftrag der Ordnungsmächte in der Lokalen Gruppe gewirkt. Damals hatten sie das Suprahet in

der Milchstraße gebändigt und an der Seite des Ritters der Tiefe Armadan von Harpoon im Großen

Galaktischen Krieg gegen die Horden von Garbesch gekämpft, die von der Superintelligenz

Seth-Apophis in die Mächtigkeitsballung von ES geschickt wurden.
    Und jetzt fanden sich viele Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt Relikte ihres

Schaffens?
    Der Haluter wandte sich zu seinen Begleitern um. »Das sind Raumschiffe, Freunde! Raumschiffe,

die in ihren Potenzialen den Lichtzellen der Ritter der Tiefe vermutlich nicht nachstehen.«
    Captain Kush staunte, wie ihr aufgeklappter Mund und die weit aufgerissenen Augen bewiesen.

Der Jaranoc lauschte aufmerksam und wirkte dabei ziemlich steif.
    Vor jeder Silberkugel schwebte ein zylindrischer Sockel knapp fußhoch über dem Hallenboden;

auf jedem stand eine circa zwei Meter große Marmorstatue - hochgradig stilisiert mit schlanken

Körpern, die auf den ersten Blick weder Arme noch Beine hatten, weil beides unter einem

kuttenähnlichen, weich fallenden Gewand verborgen war. Der Kopf besaß weder Nase noch Mund, aber

die Augen leuchteten von innen heraus.
    Oldtimer. Jenes Volk, aus dem in der Milchstraße die Barkoniden hervorgegangen waren.
    Der Blick voller Weisheit, Güte und Abgeklärtheit zog Timber F. Whistler magisch an.
    »Das ist der helle Wahnsinn!«, stieß Captain Kush aus. »Was für ein Fund! Was für ein

Potenzial! Nicht auszudenken, wenn das in unbefugte Hände geriete.«
    »ES hat damals wahrscheinlich etliche Oldtimer in sich aufgenommen und setzt diese bei Bedarf

frei, damit sie ihm technische Produkte herstellen«, vermutete Tolot. »Die Maschinenstadt

Ambur-Karbush auf Wanderer ist dazu zweifellos in der Lage. Vielleicht wurde Lotho Keraete dort

mit einer Silberkugel ausgestattet, möglicherweise wurde dort seinerzeit auch die

Teletrans-Weiche hergestellt. Wir brauchen uns also wohl nicht mehr zu fragen, woher die

Ausstattung der Stardust-Felsennadel stammt.«
    Der Administrator wiegte den Kopf; so ganz überzeugte ihn Tolots Argumentation nicht. Doch

dann überwog in ihm der Pragmatiker, und er nahm die Dinge, wie sie sich darboten.
    Whistler ging ehrfürchtig um eine der Kugeln. Dass sie es mit Millionen Jahre alter

Technologie zu tun hatten, verwunderte ihn nicht. Dieser Gedanke war in den ersten Jahrzehnten

bei der Erforschung des Stardust-Systems immer wieder aufgekommen. Es hatten lediglich die

Beweise gefehlt.
    »ES muss dieses Refugium vor langer Zeit angelegt haben«, sagte er mit vibrierender

Stimme.
    Lag es daran, dass die Superintelligenz Bestandteil der Großen Zeitschleife gewesen war, die

ihr Ausblicke in die Zukunft ermöglicht hatte? ES hatte die Menschheit schon gekannt, als diese

noch gar nicht in der gegenwärtigen Form existiert hatte. ES war über Perry Rhodan

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