Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu

Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu

Titel: Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
informiert

gewesen. Aber die Zeitschleife war durchbrochen, die weitere Zukunft konnte von ES nur im Rahmen

der - immerhin immensen - Extrapolationsmöglichkeiten einer Superintelligenz erfasst werden. Wie

passte da das Stardust-System hinein? Welche Bedeutung hatten die »Fernen Stätten« als

Bestandteil der Mächtigkeitsballung wirklich? Whistler erinnerte sich an Aussagen JOKERS zur

Komplexität des Zweiten Galaktischen Rätsels; er ahnte, dass sie momentan erst einen kleinen

Zipfel gelüftet hatten.
    Superintelligenzen waren dafür bekannt, dass sie sich bei ihren Entscheidungen und ihrem

Handeln in erster Linie an der Effektivität orientierten. Im großen Reigen der körperlosen

Wesenheiten konnte auch ES sich keine Sentimentalitäten leisten.
    Obwohl ... In der Vergangenheit hatte die Menschheit im Solsystem immer wieder den

gegenteiligen Eindruck gehabt. ES hegte seine Kinder, ES war sentimental. Aber in anderen

Situationen hatte die Superintelligenz auch wieder eine Kaltblütigkeit an den Tag gelegt, die die

Terraner nicht verstanden, womöglich auch nicht verstehen konnten. Oder nicht verstehen

wollten.
    »Diese Anlage wird uns für die nächsten Stunden oder Tage beschäftigen«, verkündete Icho

Tolot. »Wir müssen so schnell wie möglich lernen, wie man mit den Silberkugeln umgeht, wie man

sie lenkt und - was man mit ihnen alles anfangen kann.«
     

6.
     
    Sein Haar war so blau wie das Gras, sein Mund so rot wie das Laub.
    »Hier ist es herrlich!«, rief er und fügte in Gedanken hinzu: So ganz anders als in unserer

Plateausiedlung in Stardust City.
    Seit wenigen Stunden erst weilten sie auf der Unsichtbaren Insel. Zusammen mit einer Gruppe

von dreißig Männern und Frauen hatten sie die Flucht geschafft. Während um sie die Menschen ihre

Orientierung verloren hatten, waren sie in den nächstbesten Gleiter gestiegen und dem Flüstern

gefolgt, das plötzlich in ihren Köpfen war.
    Talanis, hatte die körperlose Stimme jedem zugeflüstert. Du musst nach Talanis

gehen!
    Und nun waren sie da, und ein paar der Älteren sagten, sie sollten auf die vielen anderen

warten, die noch kommen würden.
    Also taten sie das Einzige, was sie tun konnten. Spazieren gehen, die Insel erkunden, ohne

sich allzu weit von den Fahrzeugen zu entfernen.
    Mit federnden Schritten ging Porfino weiter, zwischen die grünen Ranken der lliradisähnlichen

Pflanzen und dem braunen Boden.
    Sein Haar war so grün wie die Ranken, sein Mund so braun wie der Boden.
    Er ging weiter, bis sein Haar stumpf und grau war, der Mund blass und blutleer. Wie mit dem

Messer gezogen endete die Vegetation und machte einer breiten Spur vulkanischer Asche Platz.
    »Geh nicht so weit, Porfino!«, hörte er die Stimme der Schwester. »Hier ist es so schön!«
    »Du hast recht. Halt, warte! Da sind Schmetterlinge ... «
    Er hörte Parfina, die sich ihren Weg durch die Ranken bahnte. Nach einer Weile stutzte er.
    »Wo steckst du?«
    »Hier!«
    Es klang ziemlich weit weg.
    Porfino stellte sich auf die Zehenspitzen, reckte die Arme in die Höhe.
    »Ich bin hier! Du gehst in die falsche Richtung!«
    »Das kann nicht sein.« Sie schien sich umzuwenden, denn jetzt hörte er ihre Stimme deutlich

lauter. Ein paar Schritte noch, und sie stand vor ihm. Sie fasste nach seiner Hand, aber er

wehrte ab.
    »Was war das? Ich habe deine Stimme aus einer ganz anderen Richtung gehört.«
    »Ich habe nichts bemerkt. Es wird der Wind sein, der alles verdreht.«
    Er legte den Zeigefinger auf die Lippen.
    »Da ist noch etwas. Kein Wind! Hörst du das?«
    »Ich höre das Rauschen in den Ranken.« Sie schloss die Augen, um sich besser zu konzentrieren.

»Es ist der Himmel, Porfino. Sein Raunen ist lauter geworden.«
    »Nein, das meine ich nicht. Es hört sich an, als ob ein Säugling schreit.«
    »Ich höre nichts.«
    Sie griff wieder nach seiner Hand. Diesmal hatte er nichts dagegen einzuwenden. Erst zog sie

ihn, dann zog er sie mit sich, durch die Wiese mit dem Langhalmgras, immer dem Geräusch nach, das

er gehört hatte.
    Inzwischen hörte auch Parfina das Babygeschrei, und sie bewunderte ihren Bruder wegen seines

hochsensiblen Gehörs. Dennoch blieben Zweifel.
    »Ein Neugeborenes auf Talanis? Wie kann das sein?«
    »Vielleicht ...«, wich er aus. »Man weiß nicht immer, was in einer Frau vor sich geht.

Manchmal bleibt es nicht beim Stampfen des Babys.«
    Sie verstand seine Worte garantiert wieder viel schlimmer, als

Weitere Kostenlose Bücher