Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
sehe
ich keinen Grund, nervös zu werden. Zehntausend Schlachtlichter sind eine unüberwindbare
Streitmacht für den Hathorjan-Verbündeten, selbst wenn der Feind das Zehnfache an Schiffen
aufbietet!«
»Gewiss!« Bhustrin gab sich unterwürfig. Er kam an seine Seite, wie es ihm sein
Beschützerinstinkt befahl.
»Sind wir einer Meinung, Autochthon- Ordonnanz Satwa?«
»Natürlich. Aber wir haben bereits Erfahrungen mit der Hinterlist unserer Gegner gemacht. Es
würde nichts schaden, Alternativpläne vorzuhalten.«
Sie wagte schon wieder, ihm zu widersprechen! Immer mehr bereute Vastrear, Satwa mitgenommen
zu haben. Bhustrin hatte recht: Sie schadete ihnen. Ihre perfide Gedankenwelt war jener der
Tefroder und Terraner viel zu ähnlich.
Alle Alarmsignale verstummten, für einige wenige Pulse herrschte Ruhe. Dann wurde das Trampeln
schwerer Füße auf den Straßen laut. Tonnenschwere Darturka in Kampfmonturen eilten
Transportfahrzeugen entgegen, die sie so rasch wie möglich zu ihren Kampfeinheiten bringen
würden. Die Truppenmobilisierung auf Hibernation-3 lief an.
Vastrear spähte aus einem schießschartenähnlichen Fensterspalt ins Freie. Der Anblick der
Darturka rief widersprüchliche Gefühle in ihm wach. Einerseits empfand er angesichts dieser zu
allem entschlossenen Krieger Stolz. Andererseits: Würde er den Klonsoldaten nach dem Attentat auf
ihn jemals wieder unbefangen gegenübertreten können?
»Nachrichtenkanäle einschalten!«, befahl er der intelligenten Wohnungseinheit.
Drei Holos entstanden nebeneinander. Gegen den Hintergrund der Sternengeburtsstätte zeigten
sie Zehntausende Einsprengsel; Einheiten der Frequenz-Monarchie, Einheiten des Feindes.
Unsichtbare Sprecher verbreiteten nahezu gleichlautende Informationen: Den Eindringlingen sei es
gelungen, einen Brückenkopf im Facettennebel zu sichern. Ihre Kampfkraft stelle allerdings keine
Gefahr für Hibernation-3 dar, und man werde dem Gegner binnen kürzester Zeit eine empfindliche
Niederlage beibringen.
»Herr ...«
»Was gibt es, Satwa?«, fragte er unwillig.
»Da stimmt etwas nicht! Sieh dir die strategischen Verlagerungen unserer Widersacher an. Sie
stürzen zu Dutzenden auf Schlachtlichter, trennen sie vom Flottenkörper und beharken sie mit
Geschützen, deren Offensivkraft deutlich größer als erwartet ist.«
»Mag sein, dass sie technisch aufgeholt haben. Mag sein, dass wir einige Schiffe verlieren.
Doch das sind bloß punktuelle Erfolge.«
»Sie verzögern! So als wäre ihnen, entgegen unserer Annahmen, gar nicht daran gelegen, einen
raschen Erfolg herbeizuführen.«
»Gut für uns.«
»Sie haben etwas vor! Sie warten auf etwas. Vielleicht ist dies bloß die Vorhut - oder sie
haben eine ganz besondere Überraschung für uns parat ... «
»Schluss jetzt! Schick ein Ansuchen an Kumoson und die Adjutanz! Per Direktleitung. Keine
Verschlüsselungen und kein Versteckspielen mehr. Ich bitte den Planetenverwalter, einem
Schlachtlicht zugewiesen zu werden, um meine Erfahrung im Kampf einbringen zu können.«
Satwa zögerte, gehorchte dann aber.
Und lieferte ihm bereits nach wenigen Minuten ungeduldigen Wartens eine Antwort: »Kumoson
fordert dich auf, dich bei Violett-Drei zu melden. Er sagt, dass all deine Fehler vergeben und
vergessen seien und du dir um dein Wohlergehen keine Sorgen mehr machen müsstest. Angesichts der
bevorstehenden Kämpfe sei man auf jeden erfahrenen Mann angewiesen. Dir wird das Kommando über
ein DF-Schlachtlicht zugeteilt.«
»Endlich!«
Wie weggeblasen waren die Anflüge von Angst und Zweifel. Er hatte wieder ein Ziel vor Augen.
Er durfte für die Frequenz-Monarchie in den Kampf ziehen.
Die Aussicht auf einen ehrenhaften Tod erfüllte ihn mit Stolz.
*
Violett-Drei befand sich abseits der üblichen Sammelpunkte. Dort zeigten sich weder Darturka
noch Angehörige anderer Hilfsvölker. Das flache unscheinbare Gebäude zog ausschließlich Vatrox
und deren Kriegsordonnanzen an.
Satwa wurde von allen Seiten scheel angeblickt, und einmal mehr fragte sich Vastrear, warum er
diesen Ballast mit sich herumschleppte. War es, weil er ihr beweisen wollte, dass sie sich mit
all ihren Bedenken irrte? Oder schätzte er ihren Widerspruchsgeist mehr, als er sich selbst
eingestehen wollte?
Rings um Violett-Drei herrschte fast langweilige Geschäftigkeit, so geregelt schien sie
Vastrear. Vatrox wussten eben jederzeit, was zu tun war. Manche setzten
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