Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
ihren Weg in Richtung
einer subplanetarisch geführten Express-Rohrbahn fort, die sie zum Polyport-Hof in Stadt 457
bringen würde. Andere wurden Bodengleitern zugeteilt, die in waghalsig rasch aufeinanderfolgenden
Manövern vom Flachdach von Violett-Drei aus starteten und landeten. Alles funktionierte
bestens.
Wieder einmal zeigten sich die Vorteile klar umrissener Ziele. Dank des geradlinigen und
kühlen Denkens der FrequenzMonarchisten waren sie ihrem Feind überlegen.
An allen Informationsständen wurden die nunmehr gleich geschalteten Holo- Nachrichten
eingeblendet. Sie lieferten Zahlen und Daten, deren Relationen sich allmählich zu Gunsten der
heimatlichen Truppen neigten. Den 10.000 Schlachtschiffen standen insgesamt 45.000 Einheiten der
Feinde gegenüber, die sich wiederum in drei Blöcke gliederten. Die Gaid-Rebellen griffen mit
größter Vehemenz an, und irgendwie bedauerte es Vastrear zu sehen, dass sie mit wesentlich mehr
Leidenschaft als die Gaid-Klone kämpften, die im Sold der Frequenz Monarchie standen.
»Feindverluste: 1587. Eigene Verluste: 123«, gab eine Stimme nüchtern bekannt.
»Planetenverwalter Kumoson teilt mit, dass die strategischen Absichten des Sicatemo-Bundes
deutlich geworden wären und bei weiteren Kampfhandlungen berücksichtigt werden könnten. Nähere
Anweisungen werden soeben den Befehlshabern der Abwehrflotte übermittelt ... «
Vor Vastrear und seinen Begleitern hatte sich eine Schlange gebildet, die zügig abgearbeitet
wurde. Bald würde er ein Kommando erhalten. Er würde es diesen ignoranten Verwaltungsbeamten
zeigen und ihnen durch große Taten beweisen, was für ein ausgezeichneter Stratege in ihm
steckte.
Ein Vatrox, der ein wenig abseits gestanden war, drehte sich ihm zu. Die Augen glühten
dunkelrot.
Er griff nach seiner Handfeuerwaffe.
Legte auf Vastrear an.
Feuerte.
*
Vastrear fühlte sich beiseitegerempelt. Stolperte, rutschte über den Boden.
Hitze versengte seine Kleidung, das rechte Bein schmerzte. Weitere Schüsse, ein wildes
Durcheinander. Chaos, verstärkt durch den Lärm neuerlich einsetzenden Sirenengejaules.
Vastrear kam auf die Beine. Er sah den Attentäter, nur wenige Schritte entfernt. Ein Teil der
Schädeldecke fehlte, das kurze Pigasoshaar stand in Flammen. Der Blick war ins Leere gerichtet,
und dann stürzte er vornüber. Tot, mit einem Strahlschuss hingerichtet. Ein zweiter Vatrox lag
unmittelbar neben ihm auf dem Boden. Auch er hielt eine aktivierte Waffe in der Hand.
»Wir müssen weg von hier!«, rief Satwa, packte ihn am Arm und zog ihn mit sich. »So rasch wie
möglich. Die Gegend ist nicht mehr sicher. Die Stadt ist nicht mehr sicher.«
Willenlos ließ er sich mitziehen, weg von Violett-Drei. Der Schmerz an seinem Bein ließ
allmählich nach. Das intelligente Material seines Beinkleids reagierte und isolierte die
betroffenen Nervenbahnen, um gleich darauf Heil-Gel auszuscheiden.
Bhustrin eilte vorweg, an Zweckbauten vorbei, auf die Express-Rohrstation zu. Rücksichtslos
schoben er und Satwa sich zwischen die Wartenden, drängten andere Vatrox beiseite.
Warum das Sirenengeheul? Galten die Alarmtöne, die von überall her zu kommen schienen, einzig
und allein dem Anschlag auf ihn?
Sie betraten die Station. Soeben sauste eines der Röhrengefährte davon, das nächste glitt in
den Einstiegsbereich.
Vastrear riss sich von Satwa los. Er meinte, den zaghaften geistigen Zugriff ihres Symbionten
gespürt zu haben. Sie versuchte ihn zu beeinflussen! Just in diesen Momenten, da er mit der
Aufarbeitung eines weiteren Schocks nach all den Aufregungen der letzten Tage beschäftigt
war.
Er kümmerte sich nicht um andere Vatrox. Er schob sie beiseite, lief, so rasch er konnte, über
die Plattform, und setzte sich im vordersten Bereich des Gefährts in eine Einzelkabine.
Kommandos ertönten, die Klimaanlage sprang an. Ein schrilles Pfeifen kündigte die Abfahrt des
Rohrzugs an. Vastrear blickte weder nach links noch nach rechts. Er wollte nicht wissen, was
hinter ihm geschah, ob ihm seine beiden Gefährten folgten oder zurückblieben. Nur weg von diesem
entsetzlichen Ort, so schnell wie möglich!
Mit einem Ruck fuhr der Zug an und glitt rasch in die enge Beschleunigungsfassung, um gleich
darauf durch ein künstlich erzeugtes Vakuum in die gewünschte Richtung gesogen zu werden.
Andruckabsorber minderten die Wucht der Beschleunigung, Prallfelder sorgten für die
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