Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
Schiffen.«
»Ein einziger Raumer mag großen Schaden anrichten, aber keine Schlacht gewinnen.«
»Stimmt. Doch die Berichte von der Front klingen auch aus anderen Gründen nicht besonders
vertrauenerweckend.« Satwa trat an einen aktiven Informations-Terminal und spielte ihm die
letzten Berichte vor.
Vastrear hörte zu. Zuerst gelangweilt, dann immer hellhöriger werdend. »Was war das mit dem
Vamu?«, hakte er nach, stoppte die Nachrichten und ließ sie wiederholen.
»Es verschwindet«, sagte Bhustrin. »Das Vamu verstorbener Vatrox kehrt angeblich nicht mehr zu
den Hibernationswelten zurück.«
»Unmöglich!«
»Wie ich bereits sagte: Die Verbündeten würden niemals den offenen Konflikt mit der
Frequenz-Monarchie suchen, wenn sie nicht zumindest eine Aussicht auf Erfolg sähen. Es gelingt
ihnen, das Vamu sterbender Vatrox zu beeinflussen oder zu vernichten. Sie bewirken den
endgültigen Tod. Die Wiedergeburt ist abgeschafft.«
*
Nein.
»Nein!«, schrie er, ohne sich um die Gaffer ringsum zu kümmern. »Das ist eine Lüge!
Verleumdung! Propaganda! Kumoson verbreitet Unwahrheiten, um uns aufzustacheln und zu größeren
Leistungen zu zwingen.«
»Warum sollte er das tun?«
»Weil er ein Idiot ist! Weil er ein simpler Verwalter ist und keinerlei Ahnung von
strategischem Handeln hat!«
»Sieh dir die anderen Vatrox an«, sagte die Autochthon-Ordonnanz. »Sie sind womöglich ein
wenig verunsichert - und dennoch erfüllen sie ihre Aufgaben, ohne an die Endgültigkeit ihres
Todes zu denken. Sie ignorieren die Fakten. Ignorierst du sie ebenfalls, Vastrear?«
Satwas Stimme klang drängend und fordernd zugleich. Die Frau schlug einen mehr als
ungebührlichen Ton an - und erzielte eine Wirkung, die seine Induktivzelle augenblicklich
rebellieren ließ.
»Ich weigere mich zu sterben«, flüsterte er. »Der Tod ist sinnlos, wenn es keine Wiedergeburt
gibt. Er stellt unsere Lebensgrundsätze infrage.«
»Diese Welt wird fallen«, sagte Bhustrin. »Ich bitte dich, Hibernation-3 gemeinsam mit uns zu
verlassen. Noch bleibt uns die Zeit dafür. Je länger wir zögern, desto schwieriger wird es, das
Passagerecht für den Polyport-Hof zu erhalten.«
»Habt ihr mich etwa deshalb hierher geschafft?«
Die beiden blickten einander an.
»Ja«, sagte Satwa und setzte nach kurzem Zögern fort: »Unser Plan ergab sich aus der
Situation. Es hieß, so rasch wie möglich zu handeln.« Sie leckte sich über ihre hässlich
wulstigen Lippen. »Nach dem zweiten Anschlag wussten wir, dass du dir deines Lebens nirgendwo
mehr sicher sein konntest. Und nachdem wir vom möglichen Verlust des Vamu erfuhren, war uns
endgültig klar, was wir zu tun hatten.«
»Ich verrate die Frequenz-Monarchie, wenn ich Hibernation-3 verlasse.«
»Nein, Herr. Du rettest sie möglicherweise. Die Frequenzmittler und VATROX- CUUR müssen auf
die neu entstandenen Gefahren aufmerksam gemacht werden ... «
»Der Duumvir wird auch ohne meine Mithilfe erfahren, was im Facettennebel geschieht, und wird
seine Schlüsse ziehen.«
»Glaubst du, Herr?«, mischte sich Bhustrin ein. »Sieh doch hin: Nach wie vor streben die
anderen Vatrox ihren Zielen zu. Sie tun so, als wäre nichts geschehen. Sie bemannen die
Schlachtlichter und die Wachtforts; sämtliche Truppenverteilungen über das Polyport-Netz erfolgen
nach Normen und Schlüsseln, die vor langer Zeit festgelegt wurden. Niemand denkt auch nur im
Entferntesten daran, wichtiges Gerät in Sicherheit zu bringen, versierte Kriegstaktiker
anzufordern oder irgendetwas zu unternehmen, was den alten Regeln nicht gänzlich
entspricht. Die Gegner werden nicht ernst genommen, und der Fokus von VATROX- CUURS
Aufmerksamkeit verlagert sich in Richtung Anthuresta, ohne dass wir die Hintergründe dafür
kennen.«
»Du maßt dir Kritik an der Frequenz Monarchie an!«, sagte Vastrear im üblichen
Verteidigungsreflex, obwohl er die Argumentation der Kriegsordonnanz durchaus nachvollziehen
konnte.
Satwa drängte sich am Kleinen vorbei.
»Herr«, sagte sie eindringlich, »die anderen Vatrox verstehen nicht, was rings um sie vorgeht.
Der endgültige Tod ist ab heute Teil ihrer Existenz. Es gibt darüber hinaus nichts mehr. Wir wissen, was das bedeutet. Ich glaube, dass du es nach der Niederlage in FATICO
und den zwei knapp überstandenen Attentaten ebenfalls begreifst.«
Vastrear verstand mit einem Mal. Alle Nebel lichteten sich; Unsicherheiten und
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