Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
Abdichtung.
Sanfte Beleuchtung erzeugte einen sicheren Hafen inmitten des schwarzen Rohrs, durch das sie
sich bewegten; ohne die Geschwindigkeit des Gefährts auch nur zu erahnen oder irgendeinen
Anhaltspunkt dafür zu haben, wo sich der Zug befand.
Im Abteil vor ihm saßen drei Vatrox. Sie stierten geradeaus, redeten nicht miteinander und
hielten die Hände eng an den Beinen, um den jeweils anderen unter keinen Umständen zu
berühren.
Einer von ihnen drehte sich ihm zu. Blickte ihn nachdenklich an, wandte sich dann wieder
ab.
War er ebenfalls ein Attentäter? Würde er, sobald der Zug in die nächste Station einfuhr, über
ihn herfallen?
Vastrears Hände zitterten.
Dank Satwas Hilfe war er einem weiteren Anschlag entkommen. Er war so dumm, so verblendet
gewesen! Wie hatte er jemals den Worten dieses heimtückischen Kumoson vertrauen können? Und
warum, bei Vao, wollten die Alarmsirenen nicht verstummen? Selbst im Expressrohr dröhnten sie mit
voller Lautstärke. Ein Vatrox sprach dazu mit nervös klingender Stimme; Vastrear achtete nicht
darauf. Der Kampf gegen die Hathorjan-Verbündeten nahm seinen Lauf, und er würde ihn nicht mehr
beeinflussen können.
Ein kurzer Ruck kündete von der Einfahrt in die nächste Station. Holos leuchteten auf und
blendeten Orientierungspläne in die kleine Kabine. Sie zeigten - Zentrial 457!
War es Zufall, dass es ihn ausgerechnet hierher verschlagen hatte? Zurück zum namenlosen
Polyport-Hof von Hibernation-3?
Vastrear stand auf und drückte die Schutztüren auseinander. Wo war seine Waffe? Er tastete
über sein OberschenkelHalfter. Es war leer. Er trug bloß noch das Vibratormesser bei sich. Hatte
er den Strahler etwa zurückgelassen, war er ihm entrissen worden?
Er wartete ab, bis die drei Vatrox das Abteil vor ihm verlassen und sich nach rechts gewandt
hatten. Weitere Vatrox strebten dem Ausgang Richtung Polyport-Hof zu, manche von
Kriegsordonnanzen begleitet. Bloß eine Minderheit der Fahrgäste suchte einen der anderen
Ausgänge.
Er trat aus dem Rohr. Sah sich um. Entdeckte Satwa und seine Kriegsordonnanz. Die beiden
winkten ihm; sie wollten wohl, dass er stehen blieb und auf sie wartete.
Wann würde dieses enervierende Geheul der Alarmsirenen endlich enden? Jedermann auf
Hibernation-3 wusste mittlerweile, dass die Welt angegriffen wurde.
Vastrear zögerte weiterhin. Wusste nicht, ob er seine beiden Begleiter hinter sich lassen und
im Alleingang versuchen sollte, sich durchzuschlagen. Durfte er ihnen vertrauen?
Wohin sollte er sich durchschlagen; und zu welchem Zweck? Er war sich seines Lebens auf
der Hibernationswelt nicht mehr sicher. Kumoson würde weder rasten noch ruhen, bevor er ihn
erwischt hatte.
Handelte der Verwalter in fremdem Auftrag? Hatte er von einer höheren Instanz Anweisungen
erhalten? Endete so eine viel versprechende Karriere im Dienst der Frequenz-Monarchie?
»Warte!«, rief Satwa ihm zu, ohne sich um die zornigen Blicke anderer Vatrox in der schmalen
Stationsröhre zu kümmern. »Bitte!«
Vastrear blieb stehen. Unfähig, einen Schritt zu tun oder eine Entscheidung zu treffen. All
die Selbstsicherheit, die ihn zeit seines Lebens ausgezeichnet hatte, war dahin.
»Sag, was du zu sagen hast!«, forderte er die Autochthon-Ordonnanz auf und bemühte sich um
einen möglichst arroganten, abweisenden Tonfall.
»Wir müssen von hier verschwinden!«, sagte Bhustrin anstelle der Frau. »Du bist dir
deines Lebens nicht mehr sicher.«
»Wenn die Frequenz-Monarchie meinen Tod verlangt, soll sie ihn bekommen. Ein neues Leben, ein
neues Glück.«
Die beiden Ordonnanzen sahen einander an. »Hast du es denn nicht gehört? Die Durchsagen
...?«
»Interessieren mich nicht. In dieser Existenz werde ich keine Gelegenheit mehr erhalten, gegen
unsere Feinde vorzugehen.« Er achtete tunlichst darauf, ausreichend Abstand zu Satwa zu halten.
Seine Induktivzelle, die seit einiger Zeit nahezu inaktiv geblieben war, meldete sich
überraschend und riet ihm, dem Klonwesen unter keinen Umständen zu vertrauen.
»Dann hast du wohl überhört, dass sich die Situation unübersichtlicher darstellt, als es
Kumoson gerne hätte.«
»Was soll das heißen?«
»Die Verteidigungsflotte erleidet große Verluste. Es gelingt den Verbündeten, immer mehr
Schlachtlichter unter Punktbeschuss zu nehmen. Insbesondere die Feindeinheit JULES VERNE<
wütet dank unbekannter Waffentechnik unter unseren
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