Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
Gen-Fabriken
zwei oder drei zusätzliche Stockwerke hatten.
Sie landeten im Osten, auf einem kreisrunden Platz, unweit mehrerer unscheinbarer Gebäude.
Vastrear blickte auf die Tischfolie. Bevor Satwa die Schriftzeichen entziffern und die
Bilddarstellungen verstehen konnte, verwischte er sie mit einer Hand.
»Kumoson ist pünktlich zur Stelle. Ihr wartet hier. Achtet auf Ungewöhnliches.«
»Was meinst du, Herr?«
»Was denkst du denn, Satwa?« Er warf ihr einen nachdenklichen Blick zu. »Ich zeichne
ihn für einen der schwersten Verluste verantwortlich, die die Frequenz Monarchie jemals
hinnehmen musste. Kumoson wird mich kaum mit offenen Armen empfangen. Mag sein, dass er versucht,
mein Versagen zu bestrafen.«
Vastrears Rechte ging zum Pigasoshaar. Er streichelte darüber. »Ich bin bereit, die Schuld auf
mich zu nehmen und zu sterben. Doch ich möchte keinesfalls von der Hand eines einfachen
Planetenverwalters gerichtet werden.«
Bhustrin drängte sich an seine Seite. »Ich begleite dich, Frequenzfolger. Ich beschütze dich
... «
»Nein, sagte ich! Ihr haltet die Augen offen und informiert mich, sollte sich etwas
Ungewöhnliches ereignen.«
»Was, zum Beispiel?«
»Ihr werdet es wissen, sobald ihr es seht.«
Der Vatrox verließ das Geamint und ging auf den Eingang eines der Gebäude zu. Die Straßen
waren nahezu leer; Befehle eines Darturka gellten aus der Ferne über den Platz, ein
mehrhundertköpfiger Chor anderer antwortete ihm. Hinter den Mauern rechts des Landeplatzes befand
sich ein Drillhof. Drei Vatrox querten die breite Chaussee, ohne das Gefährt oder sie auch nur
eines Blickes zu würdigen.
Die Luft flirrte vor Hitze. Satwa wischte sich Schweiß von der Stirn. Die
Temperaturschwankungen schlugen ihr aufs Gemüt. Sie hatten die Distanz vom Nordpol zu dieser
Stadt nahe des Äquators binnen weniger Minuten hinter sich gebracht und dabei mehrere Kontinente
überquert.
»Ich habe ein schlechtes Gefühl«, sagte Bhustrin.
»Warum?«
»Ich habe von diesem Kumoson gehört. Er ist Vertreter einer besonders kompromisslosen Linie,
wenn es um ... um ... Versager geht.«
»Vastrear ist kein Versager!«, brach es aus Satwa hervor. »Er hat sein Bestes getan, um FATICO
zu halten!« Die Erinnerung kam ihr hoch. Die Begegnung mit dem tefroiden Feind, der mehrere
Mutanten an seiner Seite hatte. Und dann dieses Robotgeschöpf, dessen Möglichkeiten weit über das
hinausgingen, was in den Reihen der Frequenz-Monarchie Dienst tat ...
»Ich weiß. Du solltest dich an seiner Stelle verantworten.«
Satwa würdigte Bhustrin keiner Antwort. Sie wusste, woran sie mit der Kriegsordonnanz war. Sie
musste sich vor dem Kleinen in Acht nehmen. Er war heimtückisch und von nicht zu unterschätzender
Intelligenz. Er würde alles daransetzen, sie aus der Gunst des Frequenzfolgers zu nehmen.
Alles.
4.
Vastrear: Unordnung
Kumoson war derselbe geblieben. Der Frequenzfolger, um einige Jahre jünger als er, galt als
trockener Verwalter des Status quo, dessen Flexibilität der von Stahl nahekam. Seine größte
Schwäche, ein Hang zur Eitelkeit, zeigte sich bereits während der ersten Pulse ihres
Beisammenseins: Immer wieder streichelte er über sein Pigasoshaar, immer wieder salbte er es mit
einer nach Nadelholz riechenden Substanz.
»Was willst du von mir, Vastrear? Ich habe nicht viel Zeit für Bittsteller.«
»Wie du weißt, wurde FATICO verloren ... «
»Aufgrund deines persönlichen Versagens. Du wirst dich hoffentlich bald für diesen herben
Verlust vor einer höheren Instanz verantworten müssen.«
»Ich habe zweifellos Fehler begangen, Kumoson. Aber ich möchte verhindern, dass Derartiges
anderen ebenfalls geschieht. Deshalb bin ich hier: Um dich zu warnen. Diese Terraner und ihre
Verbündeten sind nicht zu unterschätzende Gegner. Sie haben binnen kurzer Zeit enorm viele
Informationen über die Frequenz Monarchie gewonnen. Sie haben starke Paratalente in ihren
Reihen; es ist ihnen gelungen, Allianzen zu schmieden. Sie sind wie Schmeißfliegen, die einen
umkreisen und so lange lästig sind, bis man die Flucht ergreift.«
Kumoson blickte an ihm vorbei. »Das ist deine Sicht der Angelegenheit. Aber komm endlich zur
Sache. Ich habe heute Abend noch einige wirklich wichtige Gäste zu Besuch.«
»Ich möchte dir einen Datenträger zukommen lassen, auf dem meine Eindrücke und Meinungen zur
Eroberung FATICOS gespeichert sind. Ich
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