Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
so vertraute 1244. Etage
bringen.
Der Transport nahm mehrere Minuten in Anspruch. Vastrear ließ die Umgebung von Zentrial 383 an
die Wände ringsum projizieren, während er mit atemberaubender Geschwindigkeit in die Höhe schoss,
immer höher, den Wolken entgegen, um sie zu durchdringen und schließlich, als er glaubte, über
die Spitze des Gebäudes hinauszuschießen, unvermittelt anzuhalten.
Vastrear wartete einige Pulse, bis das letzte Alarmzeichen erlosch. Er wusste, was nun kam -
und dennoch wurde er von Kälte und dünner Luft überrascht. Die Anpassung an die hiesigen
Umweltbedingungen, die denen der Außenumgebung glichen, nahm einige Zeit in Anspruch. Er atmete
rasch und flach, um ausreichend Sauerstoff in die Lungen zu bekommen.
Allerdings durfte er nicht zu lange warten, sich keine Blöße geben. Nicht vor den beiden
Ordonnanzen. Er stieg mit wackligen Beinen aus der Express-Röhre, tat die paar Schritte hin zum
zentralen Vorraum der Refugien, orientierte sich zur Linken und ging den schmalen Gang entlang,
der ihn an sein Ziel brachte.
An diesem Ort hatte er gelernt. Die »Lehrjahre« seines derzeitigen Lebens verbracht. Wissen
und Verständnis für die Frequenz-Monarchie entwickelt und sich auf seine zukünftigen
Arbeitsbereiche vorbereitet. In einer Umgebung, wie sie wohltuender und angenehmer nicht sein
konnte.
Im Refugium hatte er sich selbst gefunden.
»Der Raum ist frei«, sagte Bhustrin. »Der Benutzer wurde für die Dauer deines Aufenthalts
ausquartiert.«
Vastrear entriegelte die Tür und betrat das Zimmer. Da war der Hauch eines fremdartigen
Geruchs. Wer auch immer hier wohnte - er stank.
»Ich bin zu Hause«, sagte er so leise, dass ihn weder die Kriegsordonnanz noch Satwa verstehen
konnten. Er unterdrückte einen Seufzer und setzte sich auf den Boden.
Es war schön an seiner Erweckungsstätte. So ruhig. So fernab allen Seins. Nichts trübte den
Blick auf sich selbst. Auf Ziele, Aufgaben, Vorhaben, Vorgaben.
Das Refugium maß drei mal zwei Meter. Die Wände waren nackt. Keine Fenster. Keine Einrichtung.
Ein rauer Boden, der einmal täglich über versteckt gehaltene Düsen abgespritzt wurde. Ein
Hygieneloch, eine Nahrungsklappe. Kein Bett, kein Schrank, kein Zugang zu den Informationskanälen
der Frequenz-Monarchie.
Ein Raum, wie es Millionen im Zentrial gab - und dennoch ein ganz besonderer. Der Raum, in dem
er zu demjenigen geworden war, den er heute darstellte.
3.
Satwa: Schwindel-Freiheit
»Wir warten hier draußen!«, verkündete Bhustrin und schloss die Tür hinter dem
Frequenzfolger.
»Was macht er bloß in dieser Abstellkammer?«, fragte Satwa.
»Sich erholen. Neu fokussieren. Sich auf die kommenden Aufgaben vorbereiten.«
»In einer Abstellkammer?«
»Was dem einen ein gesichtsloser Raum ist, ist dem anderen eine gewohnte Umgebung. Eine
Heimat.«
Berühre ihn!, forderte S'Karbunc. Ich möchte ihn fühlen.
Er ist zu schlau, entgegnete Satwa. Er weiß, wie wir funktionieren, und wird
sorgfältig darauf achten, den Körperkontakt mit dir und mir zu vermeiden. Außerdem hat er die
Macht, uns zu schaden.
Versuch es dennoch! Warte auf den geeigneten Augenblick. Finde einen Weg, um ihn
abzulenken.
Der Symbiont gab sich aggressiv wie selten zuvor. Ihr Zusammenleben und ihre Zusammenarbeit
waren von einer Harmonie geprägt, wie sie nur selten zustande kam. Der Ton zwischen ihnen mochte
zwar manchmal rau klingen - aber niemals prägten ihn Neid, Hass oder Konkurrenzdenken. Diesmal
jedoch waren die Dissonanzen nicht zu überhören.
Ich weiß, wie ich mit Bhustrin fertig werde, gab Satwa ihrem Partner zu verstehen. Lass ihn gefälligst meine Sorge sein.
»Wir warten hier draußen«, wiederholte die Kriegsordonnanz.
Sie gelangten in einen runden Warteraum - und Satwa meinte, den Boden unter ihren Füßen
weggezogen zu bekommen. Wenige Schritte vor ihr begann das Nichts. Ein Schacht, vielleicht 30
Meter im Durchmesser. Schmale, kaum fußbreite Zubringer führten aus mehreren Richtungen zum
Zentrum des Gebäudes, einem zylindrischen Steher, nur wenige Meter breit. Dort befanden sich
Nahrungs- und Getränkeautomaten, die von Vatrox und Angehörigen verschiedener Hilfsvölker genutzt
wurden. Sie drängten sich eng an eng, ohne sich um das Loch hinter ihnen zu kümmern, das
womöglich 6000 Meter in die Tiefe reichte.
Links und rechts der schmalen Zubringer waren Schalensessel angebracht. Bhustrin trat
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