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Perry Rhodan - 2568 - Einsatzkommando Infiltration

Perry Rhodan - 2568 - Einsatzkommando Infiltration

Titel: Perry Rhodan - 2568 - Einsatzkommando Infiltration Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Castor
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geantwortet. Ich entschloss mich zur Gegenprüfung und

dachte: Wo bleiben die Grübchen?
    »Lass meine Grübchen aus dem ... « Sie brach ab, verzog das Gesicht, als werde sie von einem

heftigen Migräneanfall heimgesucht.
    Lichtreflexe tanzten auf der Wölbung des Folienhelms. Für Augenblicke glaubte ich im Glanz

fremde Gesichter zu erkennen. Und ein sonderbares Bild drängte sich mir machtvoll auf: Ich sah

Lucrezia, hinter der aus einer dunklen Wolke schattenhafte Gesichter drängten.
    Alle schienen zu schreien, zu flüstern, angeregt zu diskutieren. Offene Münder überall, sogar

Münder ohne Gesicht. Bewegte Lippen. Aufblitzende Zähne. Mehr und mehr und mehr ...
    ... und dann geöffnete Schnäbel! Hörner über verdrehten Chamäleonaugen. Fremdartiges Raunen -

gefolgt von abrupter Stille. Sämtliche Bilder waren von einem Augenblick zum anderen

verschwunden. Ich sah in die geweiteten Augen der Frau, die sich mit Tränen füllten.
    *
    »Sie scheint in der Tat telepathische Fähigkeiten zu entwickeln«, sagte Legrange merkwürdig

emotionslos; er wirkte nicht einmal überrascht. Hatte er etwa dergleichen erwartet? Wusste er

mehr über die vom goldenen Funkenregen getroffenen Personen und ihre Kinder?
    Noch ist sie im Einsatz der Parafähigkeit völlig ungeübt, kann die auf sie einstürmenden

Impulse nur mit Mühe abblocken, zuckte es durch meinen Kopf. Aber aus der Not geboren,

lernt sie offenbar schnell ...
    »... schneller, als es ihm recht sein kann«, sagte Lucrezia mit leiser Stimme. »Alle kann ich

... hören ... sogar die Elfahder ... und auch die Jaranoc ... wenngleich weiter weg, leiser,

undeutlicher ...« Sie wurde lauter, energischer: »Aber bei dir, Verteidigungsminister, ist alles

taub und tot! Hm, nicht ganz - ein unterschwelliges, kaum wahrnehmbares Raunen gibt es.«
    Misstrauen befiel mich ebenso wie Sergio. Immerhin hatten wir es mit einem Gegner zu tun, der

andere mental beeinflusste, ja, die Herrschaft über ein ganzes Sonnensystem übernommen hatte. Was, wenn nun ...?
    Irgendwie wollte ich es nicht glauben. Denn plötzlich erinnerte ich mich an den Disput

zwischen Lexa und Legrange, an das Verhalten des Verteidigungsministers, sein betontes »Ich

kann!«.
    Dass Lucrezia nun seine Gedanken nicht erkennen, sondern nur ein unterschwelliges Raunen

wahrnehmen konnte, musste eine andere Ursache als Beeinflussung haben.
    Und dann diese Geheimstation ... Dahinter steckt viel mehr. Ich sah Legrange an - oder

fühlte vielmehr ganz intensiv -, dass ihm unvermittelt klar wurde, dass er vor einer

schwerwiegenden Entscheidung stand ...
    »Ja«, bestätigte Lucrezia leise. »Er muss sich entscheiden.«
     

4.
     
    Ankunft im Stardust-System, 9. November 1346 NGZ – Manipulation
     
    Ich bin wach!
    Obwohl nahezu komplett zerlegt, aus Sicherheitsgründen desaktiviert und von sämtlichen

Hyperkristallen befreit, um die Passage durch die Teletrans-Weiche unbeschadet zu überstehen,

blieb meine Biokomponente aus mir unverständlichen Gründen aktiv.
    Eigentlich hätte die selbst verabreichte Dosis für einen tiefen und traumlosen Schlaf sorgen

sollen. Doch schon nach wenigen Minuten wurde ich mir meiner wieder bewusst.
    Die Verbindung zur egopositronischen Komponente war natürlich abgebrochen, einen Zugriff auf

die Anlagen hatte ich selbstverständlich nicht; nicht einmal auf jene des

Biopositronikgehäuses.
    Dennoch gibt es Wahrnehmungen.
    Sie unterschieden sich deutlich von den mir bislang vertrauten.
    Eine vage Erinnerung stieg auf, führte mich zurück in eine Zeit, als die Abtrennung vom

Zentralplasma begonnen hatte. Auch damals hatte es bereits Wahrnehmungen gegeben.
    Licht!
    Die Trennung an sich verlief völlig schmerzfrei. Jahrtausende Erfahrung zeichneten das

Zentralplasma aus; Teilseparierungen, externe Nach- und Aufzucht oder die serienmäßige

Ausstattung von Einzelposbis in dezentralen Zuchtstationen gehörten zur Routine.
    Wärme und Geborgenheit und ein gewaltiger Ozean des Wissens nahmen ab, je mehr die Abschnürung

fortschritt. Aus komplexen Gedanken wurden einfachere. Gefühle dominierten schließlich,

reduzierten sich auf einfachste Bedürfnisse.
    Nahrung, Verarbeitung, Ausscheidung.
    Und doch war da ein sonderbares Licht.
    Ich!
    Die Gedanken blieben flach, geprägt von einem merkwürdigen Eindruck. Er stand für Verlust, war

ein schwacher Nachhall des zuvor Vorhandenen.
    Aus dem Licht wurde mehr. Zarte Fasern bestanden zu einem

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