Perry Rhodan - 2568 - Einsatzkommando Infiltration
zusammengebrochen.
Meine Aufmerksamkeit war auf die Ortungsdaten gerichtet. Unvermittelt herrschte bei den
Schlachtlichtern Chaos, ein völlig ungeordneter Rückzug begann.
Die Kristallschiffe beschleunigten mit unterschiedlichen Werten und verschwanden ebenso wie
eine der beiden energetischen Erscheinungen.
Ich wandte mich an den 1. Piloten. »Pieter - Sicherheitsabstand mindestens sechs
Lichtjahre.«
»Aye, Nummer drei.«
Wie stets wortkarg, wirkte der Mann mit dem haarlosen Kugelkopf phlegmatisch, aber als Pilot
war Pieter Horran ein Könner mit besten Reflexen.
Während die KATARAKT beschleunigte, konzentrierte ich mich auf die Ortung. Vor allem die
angemessenen starken Emissionen im ultrahochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums
schienen mit den Problemen der Besatzung zu korrelieren.
Ich hoffte, dass eine ausreichend große Distanz dagegen half. Nach der kurzen Linearetappe
kamen erste Mitglieder der Zentralecrew wieder zu sich und berichteten, dass die Migräneschmerzen
bis auf ein leichtes Pochen im Hinterkopf verschwunden seien.
Als der Vizeadmiral wieder aufwachte, erfuhren wir, dass beide energetische Erscheinungen
Wesenheiten waren und sich VATROX-VAMU und VATROX- DAAG nannten. Letzterer wurde unzweifelhaft
vertrieben.
Zurück blieben VATROX-VAMU und seine Truppen an Bord der Kegelstümpfe. Die Besatzungen
bestanden, sofern Lexas visionäre Wahrnehmungen richtig waren, aus Angehörigen eines Volks namens
Jaranoc.
Lexa behauptete, VATROX-VAMU und die Jaranoc seien miteinander verbunden, ohne diese
Verbindung an sich definieren zu können. Unklar blieb zudem, wie die Wesenheiten einzuschätzen
waren. Der gemeinsame VATROX-Namensteil wies auf eine Verbindung hin, zumal uns der Begriff Vatrox als Bezeichnung für das offenbar maßgebliche Volk der Frequenz-Monarchie bekannt
war.
Doch damit hatte es sich dann - von der kaum zu bezweifelnden Tatsache abgesehen, dass die
beiden einander nicht in Freundschaft verbunden waren.
Seit der Flucht von VATROX-DAAG und der Schlachtlichter hatten sich die Kegelstumpfraumer um
das Stardust-System verteilt. Sie wie auch VATROX- VAMU schienen auf etwas zu warten. Als nach
Tagen der Sextadimschleier flackerte, war klar, worauf.
Ein grellweißer Jetstrahl schoss wie eine gewaltige Sonneneruption weit ins All, um sofort
wieder zu erlöschen. Abermals plagten Kopfschmerzen die Besatzung, etliche Frauen und Männer
wurden ohnmächtig. Der Sextadimschleier flackerte stärker.
Und dann fielen die Worte, die schlagartig für Stille in der Zentrale sorgten: »Unsere Ortung
durchdringt den Schleier!«
»Der Hyperdim-Perforator«, hörte ich Lexa flüstern.
*
»Die Kegelstumpfraumer verschwinden im Überlichtmanöver«, meldete die Ortungsabteilung und
riss mich aus den Gedanken. »Ziel mit hoher Wahrscheinlichkeit das Systeminnere.«
Alle 58 Leuchtmarkierungen in den Holos erloschen innerhalb weniger Sekunden. Unter normalen
Umständen hätte unsere Raumflotte vielleicht eine Chance gehabt. Aber so ...
Während viele Besatzungsmitglieder benommen wirkten und nur langsam die alte
Reaktionsgeschwindigkeit zurückgewannen - wie ich bei einem Seitenblick bemerkte, rann aus Lexas
Nase weiterhin ein Blutfaden -, handelte Verteidigungsminister Sean Legrange bereits.
Weitere Holos entstanden über seinem Vorrangpult. Blitzschnell verschob er einige der
Projektionen.
In rascher Folge rief er über Hyperfunk die maßgeblichen Stellen an – Ares Alpha mit
dem Sitz der Stardust-Administration, des Flottenkommandos, der Hauptquartiere von SIA und IBI.
Dann den Großrechner CREST auf dem gleichnamigen Aveda-Mond. Die Flottenakademie Trondgarden.
SOLAR SYSTEM auf der Zeus-Umlaufbahn, den Polyport-Hof NEO-OLYMP.
Antwort bekam er von keiner der Stellen. Ein mehr als schlechtes Zeichen. Damit gewannen die
schlimmsten Befürchtungen Gewissheit - die Bewohner des Stardust-Systems litten ganz sicher nicht
nur unter Kopfschmerzen, Migräne und Übelkeit ...
Zwischendurch huschte Legranges Blick immer wieder zu den permanent aktualisierten
Ortungsanzeigen: Der Sextadimschleier blieb nicht nur stark perforiert, er war sogar weitgehend
erloschen.
»Zeitlich wäre ein Vorstoß vermutlich kein Problem«, sagte Lexa gedehnt, wischte den Blutfaden
ab und musterte einen Augenblick lang irritiert die verschmierten Finger. Ich reichte ihm ein
Tuch, das er unbewusst benutzte. »Aber gewonnen wäre damit wohl
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