Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma
bis Ana Leshkov ihm die Tür öffnete.
Die Hathor - oder was immer sie war - hatte sich inmitten des Raumes platziert. Sie schaute
ihm ruhig und interessiert entgegen.
Mit einem Selbstvertrauen, das sie geradezu leuchten ließ.
»Mein Name ist Stuart Lexa«, stellte er sich vor. »Ich kommandiere die KATARAKT.« Dass er als
Vizeadmiral noch einiges mehr befehligte als bloß den Omniträger der POSEIDON-Klasse, konnte er
sich für später aufsparen.
»Sichu Dorksteiger«, stellte sie sich vor. »Wissenschaftlerin.«
Das Gespräch lief über den Translator. Diese Mittelbarkeit verlieh ihrer Unterhaltung etwas
Steifes, beinahe Zeremonielles. Lexa war dankbar dafür.
Die physische Gegenwart der Frau wirkte berückend auf ihn; der wohltönende Singsang ihrer
Stimme verstärkte den Zauber noch.
»Ich befinde mich also auf einem Schiff. Natürlich«, sagte Dorksteiger. »Und wo befindet sich
das Schiff?«
»Wir manövrieren in den Randzonen des Hypersturms, dem, wie wir denken, dein Schiff zum Opfer
gefallen ist.«
»Ein Hypersturm?«, fragte sie nach.
»Ja.«
»Meine Ärztin«, Dorksteiger wies auf Ana Leshkov, »hat mir gesagt, dass ihr zum Volk der
Terraner gehört. Ist das ein Zweigvolk der Ana?«
Meine Ärztin, hallte es in Lexa wider. Er lächelte knapp. Was kommt als
Nächstes? Mein Zimmer? Mein Schiff? Mein neues Kommando?
Nur für einen Moment überlegte er, ob er sie in gewisse Schranken weisen, selbst die
Initiative übernehmen sollte.
Aber wozu? Er würde ihr einen definierten Freiraum gewähren. Vielleicht öffnete sie sich ihnen
dann mehr, als wenn sie sich nur eingeschränkt fühlte.
»Nein«, sagte er. »Jedenfalls nicht, dass wir wüssten. Unser Ursprungsplanet ist Terra. Die
Erde.«
»Du stammst von dieser Erde?«
»Nein«, sagte Lexa. »Ich bin auf einem anderen Planeten geboren. Er heißt Aveda und befindet
sich im Stardust-System.«
Geboren vor 73 Jahren. Womit er - nun, wie viel älter sein mochte als sie? 30
Jahre? 40 Jahre?
Keine Reaktion in ihrer Mimik auf die Namen Stardust oder Aveda.
»Gehören euer Planet und euer Sternenstaat einem Machtblock an?«, wollte Dorksteiger
wissen.
»Nein«, sagte Lexa. »Wir stehen für uns selbst.«
Die Antwort schien Dorksteiger nachdenklich zu machen.
»Ihr habt mich aus meinem Schiff geborgen«, sagte Dorksteiger endlich. »Bin ich die einzige
Überlebende?«
Ana Leshkov räusperte sich und warf Lexa einen Blick zu. Lexa nickte ihr zu, sie sagte:
»Soweit wir wissen, haben nur zwei Personen die Havarie auf dem Planetoiden überlebt.«
Für einen Moment war ihm, als hielte Dorksteiger den Atem an, als müsste sie sich sammeln.
Dann fragte sie: »Hat Fyrt Byrask überlebt?«
Lexa verkniff sich ein Lächeln.
Kluge Frage. Wenn ich Ja sage, kann sie daraus ihre Schlüsse ziehen. Zum Beispiel, dass wir
bereits mit dieser oder diesem Fyrt Byrask gesprochen haben müssen, sie oder ihn unter Umständen
über sie, Dorksteiger, ausgefragt haben könnten.
»Fyrt Byrask?«, fragte er.
»Der Ana«, sagte sie. »Der Mann, der im Gehäuse bei mir war.«
Lexa entging ihr gespanntes Interesse nicht. Zu seinem Ärger spürte er etwas wie Eifersucht in
sich aufsteigen, mindestens aber Enttäuschung. Waren die beiden ein Paar?
Lexa und Dorksteiger standen sich gegenüber, fast ebenso reglos wie die beiden
STARA-UH-III-Maschinen, die Ellroy Macallister, der Kommandant der KATARAKT, ohne sein Wissen,
aber durchaus nicht gegen seinen Willen in die Medoabteilung und zu der Fremden beordert
hatte.
Ana Leshkov stand ein wenig verloren abseits, verfolgte das Gespräch, hielt sich heraus.
Sie redeten, ohne dem anderen allzu viel verraten zu wollen, und spürten voneinander den
Vorbehalt. Immer wieder versuchten beide, ihre Fragen so zu formulieren, dass die Antworten
weiterreichende Schlüsse zuließen, immer wieder quittierten sie den Versuch ihres Gegenübers mit
einem Lächeln.
Lexa empfand sich um einen Hauch im Vorteil. Er wusste, wo der Begleiter Dorksteigers war,
dieser Fyrt Byrask, und er würde die Frau nicht von dem Druck entlasten, den ihre Unwissenheit in
diesem Punkt auf sie ausübte.
Immerhin war ihm rasch klar, dass Dorksteiger aus der Ringgalaxis stammte - dieser
Sterneninsel, von der die Stardust-Menschheit so gut wie nichts wusste.
»Du hast als Wissenschaftlerin auf dem Schiff der Vatrox gearbeitet?«, fragte er sie.
»Ja.«
Mithin kannte sie den Namen Vatrox. Keine große
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