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Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma

Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma

Titel: Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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solche mit anderen magnetischen und

elektromagnetischen Prinzipien. In der Medoliege selbst zwei kleine Antigrav- und

Traktorprojektoren; im Falle einer Operation musste schließlich der Körper des Patienten gehoben,

in der Schwebe gehalten, gedreht, mussten seine Organe ohne physischen Kontakt manipuliert

werden.
    Wenig hyperphysikalisch aktive Technologie: zwei offenbar hirnchirurgisch einsetzbare

Hybridinstrumente, teils Sonde, teils Skalpell. Ein paar Handgriffe, und das Innenleben der

Werkzeuge lag offen vor ihr.
    Alles, wie sie erwartet hatte. Wer in den neuronalen Zentren höherer Intelligenzen operierte,

musste auf die hyperdimensionalen Effektoren Rücksicht nehmen. Nötigenfalls mussten die

sechsdimensionalen Komponenten des psychischen Spektrums evakuiert, konserviert und nach

gelungenem Eingriff restituiert werden. Dazu benötigte man Hyperkristalle, Hyperenergiespeicher,

Hyperenergieemitter - eine Fundgrube.
    Dorksteiger legte die beiden Hybridinstrumente zur Seite und nahm ihre Wanderung wieder auf.

Sie inszenierte einen kleinen Wutanfall, trat gegen die Tür, warf ein paar Instrumente, die sie

von ihrer Verkleidung befreit hatte, auf den Boden, trat zu, kippte die Medoliege um, hielt

endlich inne und sammelte die zerstreuten Trümmer auf, das Gesicht reumütig verzogen.
    Eine Weile saß sie vor einem Haufen aus Fragmenten, schob die Teile ziellos hin und her, als

wollte sie alles reparieren.
    Tatsächlich hatte sie zu bauen begonnen.
     

Wasser
     
    Lexa schlief. In alten Geschichten hieß es, dass es Menschen gab, die den Schlaf des Gerechten

schliefen.
    Lexa wusste beinahe sein ganzes Leben lang schon, dass Schlaf keine Frage der Gerechtigkeit

war.
    Und die Träume schon gar nicht.
    Im Traum fuhr er wieder in seinem Boot - dem blauen - über den Iopsee.
    Es war dieser beinahe windstille Tag, und obwohl sein Herz schmerzhaft schlug, hoch bis in die

Kehle, wusste er wieder von nichts. Wie immer in diesem Traum.
    Er sah sich wieder über das Wasser gleiten, in diesem Rennboot auf dem Iopsee, und die Boote

von Oconee - das rote - und Endriss - das weiße - hatten sich einen gewissen Vorsprung

erarbeitet.
    Stuart hatte nie daran gelegen, in einem dieser Rennen zu siegen. Er wollte nur Oconee im Auge

behalten, seinen jüngeren Bruder.
    Dann sah er, wie immer, das rote Boot und das weiße kollidieren.
    Nein!, schrie er wie damals und wie immer in diesem Traum. Die Steuerautomatiken hätten

diesen Zusammenstoß verhindern müssen.
    Sie hatten es damals nicht. Sie taten es diesmal nicht. Sie würden es in alle Ewigkeit nicht

tun.
    Wieder sah er, wie Oconee über Bord geschleudert wurde, bevor die Steuerautomatik das Boot

einfangen und gerade legen konnte.
    Endriss' Schrei. Seine blassen, fuchtelnden Arme: »Oco!«
    Stuart hatte sein Boot beschleunigt, war, ohne es zu bremsen, herausgesprungen an der Stelle,

wo er seinen jüngeren Bruder hatte versinken sehen.
    Dieses besonders durchsichtige, gläserne Wasser des Iopsees.
    Er entdeckte Oconee, schon tief unter sich. Und Oconee sank weiter.
    Lexa kraulte, so schnell er konnte, immer eine Handbreit unter der Wasseroberfläche, um Oconee

nicht aus den Augen zu verlieren.
    Er atmete ein, atmete noch einmal ein, tiefer, und tauchte dann.
    Er wunderte sich, warum Oconee nicht strampelte. Warum er nur sank.
    Er tauchte hinterher mit kräftigen Stößen.
    Lexa wusste, gleich würde der Anstieg des Kohlendioxids in seinem Blut den Atemzwang

auslösen.
    Er zog sich tiefer, gegen den Auftrieb. Er war Oconee schon nah. Seine kindlich langen Haare

wogten.
    Lexa streckte die Hand danach aus.
    Da entdeckte er die dürren, behaarten Tentakel des Spinnengreifers. Sie ragten aus dem grauen

Knorpelsack. Der tiefblaue Augenfleck war auf seinen Bruder gerichtet. Die Tentakel rankten sich

Oconee ums Fußgelenk und zogen ihn hinab. Nur einen halben Meter vielleicht, nicht mehr.
    Zu viel.
    Außer Reichweite.
    Lexa riss den Mund auf und schrie.
    Er war an Bord einer Medobarke wieder zu sich gekommen. Oconee hatte erst über eine Stunde

später geborgen werden können. So lange hatte der Spinnengreifer seine Beute gegen den

Rettungsarm der Barke verteidigt.
    Diese Phase, die Heimkehr in der Rettungsbarke, Oconees Leiche neben sich unter dem halb

transparenten, milchigen Tuch, nahm im Traum nur wenige Augenblicke in Anspruch.
    Schon kam der Kai in Sicht.
    Weder Vater noch Mutter waren da. Sie hielten sich beide nicht auf

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