Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
kurz. Immerhin hatten sie selbst sich vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls im Polyport-Hof eingeschlichen und verborgen. »Antiflex-Systeme, Lichtschranken, Richtmikrofone, mobile Schutzfeldprojektoren, Bodendetektoren und Röntgengeräte. Stell umgehend fest, was davon in WOCAUD vorhanden ist, und sorg dafür, dass es auf Abruf zur Verfügung steht.«
Kandrit nickte.
»Ach ja«, fuhr Satafar beiläufig fort. »Und der Tellerkopf ist wieder in Haft zu nehmen. Ich möchte keine unliebsamen Überraschungen mit ihm erleben.«
Ein weiteres Nicken. »Habt ihr schon etwas herausgefunden?«
»Wir werden die Augen offen halten und auf alle ungewöhnlichen Vorkommnisse achten.« Satafar beendete die Verbindung, ohne Kandrits Frage zu beantworten.
Er gab den anderen ein Zeichen und ging zur Tür. Wortlos und ohne Myhd eines Blickes zu würdigen, verließ er das Büro.
Die anderen folgten ihm.
16.
Hilflos sah Myhd den Weddonen an. »Wenn du wirklich wieder in deine Zelle gebracht wirst ...« Er verstummte. Was hätte er Tyx zum Trost sagen können?
»Dieser klein gewachsene Tefroder mit dem steinalten Gesicht«, sagte der Blue. »Hast du es auch gespürt? Er ist ein skrupelloser, unberechenbarer Mann, der Spaß am Töten hat.«
Myhd hob beide Arme und zeigte dem Blue die Handflächen.
»Er ist unberechenbar«, sagte er. »Aber mir bereiten ganz andere Dinge Sorgen.«
»Wir haben nicht herausfinden können, wieso das Polyport-System ... degeneriert. Vielleicht wirst du allein ja mehr Erfolg haben.«
»Unsinn«, sagte Myhd, »ich weiß, dass du unsere Arbeit nicht sabotiert hast.«
»Du bist im Augenblick völlig verzweifelt«, sagte Tyx mit einem Einfühlungsvermögen, das Myhd ihm nicht zugetraut hatte. »Deine großen Hoffnungen sind zerstört. Du träumst von der Polyport-Ökumene und siehst keine Möglichkeit, sie zu verwirklichen.«
»Du etwa?«, fragte Myhd.
Der Weddone zögerte kurz. »Nein, ich sehe es ganz ähnlich«, sagte er dann. »Aber dir muss klar sein, dass sich die Machthaber in einer ganz anderen Position befinden.«
Myhd runzelte die Stirn. War das eine heimliche Kritik an Gornen Kandrit und ihnen allen? Den Tefrodern insgesamt?
Aber er schwieg, nahm die Worte unwidersprochen hin. Was hätte er darauf auch erwidern sollen?
»Für die Machthaber hat das Polyport-System in erster Linie eine strategische Bedeutung«, fuhr der Weddone fort, »einen militärischen Nutzen. Sei auf der Hut. Die Onryonen haben ein Ultimatum ausgesprochen und drohen, das Polyport-System abzuschalten. Wenn ihnen das wirklich möglich ist, wird dieser Nutzen für die Tefroder ganz schnell gegen null tendieren. Dann werden Vetris und Kandrit das Polyport-Netz und ITHAFOR-5 ebenso schnell aufgeben.«
»WOCAUD«, sagte Myhd automatisch.
»Und dann wirst du ...« Tyx verstummte.
Mir nicht mehr helfen können?, dachte Myhd. Mein Leben nicht mehr schützen können?
»In diesem Fall bedrohen die Onryonen auch das Tamanium«, gab Myhd zu bedenken.
Er wunderte sich darüber, wie offen er mit Tyx sprach. Ich vertraue ihm, wurde ihm klar. Er steht mir näher als Gornen Kandrit.
»... wirst du dich vielleicht mithilfe des Objekts retten können, das du gefunden hast. Der versteinerten Fingerglieder, die älter als das Universum sind.«
Myhd war sicher, dass Tyx ursprünglich etwas ganz anderes hatte sagen wollen. Aber so weit ging sein Vertrauen wohl nicht.
Er schien den Weddonen unterschätzt zu haben. In diesem Moment sah er ihn mit ganz anderen Augen.
Nicht mehr als Wissenschaftler, der es auf seinem Fachgebiet durchaus zu etwas gebracht hatte, ansonsten aber die Augen vor der Welt verschloss. Nein, Tyx war ein kluger Mann und Beobachter, der instinktiv Zusammenhänge begriff. Vielleicht hatte er auch ein gewisses politisches Talent. In einem anderen Leben wäre er vielleicht ein gewiefter Stratege gewesen.
»Meiner Meinung nach kann es für die Tefroder nur ein Ziel geben«, fuhr er fort. »Sie werden versuchen, das Atopische Tribunal von der Einflusssphäre des Tamaniums fernzuhalten und sein Interesse auf die LFT zu lenken.«
Dann öffnete sich die Tür zu seinem Büro, und Gornen Kandrit kam herein, begleitet von vier Mitgliedern des Sicherheitsdiensts.
17.
Kandrit sah zu, wie die Sicherheitsleute sich um den Blue aufbauten und ihn abführten. Tyx ließ sich widerstandslos hinausbringen, zurück in sein Quartier, das nichts anderes war als eine luxuriöse Zelle. Die wissenschaftliche Arbeit war für
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