Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
Prahlerei. Er sah auf die Uhr. Poltergeist müsste jeden Augenblick mit seiner Arbeit beginnen. Das dann folgende Chaos würde ihre Flucht aus dem Polyport-Hof begünstigen.
Aber nur, wenn die Tefroder so handelten, wie Tekener es von ihnen erwartete. Wenn sie sich als clever erwiesen, das Virus entdeckten, isolierten und bekämpften.
Zu viele Unwägbarkeiten, dachte der Admiral. Zu viel erzwungene Improvisation ... »Ich habe einen Raumjäger für unsere Flucht vorbereitet. Er wartet im nächsten Hangar auf uns.«
Ellendea Lon atmete erleichtert auf. »Dann ... wird uns die Flucht gelingen?«
»Ich hoffe es.« Sie hatten eine hohe Lastentür erreicht, die in den Hangar führte, und mussten warten, bis ein tefrodischer Arbeiter mit einer leeren Antigravplattform kam und den Hangar betrat. Unbemerkt schlüpften sie hinter ihm hinein.
Tekener sah auf den ersten Blick, dass etwas nicht stimmte.
Der tefrodische Raumjäger lag unter einem Energieschirm. Offensichtlich hatte auch die Gegenseite improvisiert und ihn überhastet errichtet. Ein mobiler Projektor stand an der hinteren Wand des Hangars, ein zweiter links vom Kleinraumschiff. Einer davon diente zweifellos zur Verwirrung. Sie hätten die Projektoren mit ihren Waffen vernichten können, aber damit hätten sie ihre Tarnung aufgegeben und ihre Position verraten.
Darauf warteten ihre Gegner nur.
Ihre Gegner – das waren der Mann mit dem Körper eines Kindes und den unerklärlichen Körperkräften und der rundliche Teleporter, denen Tekener schon begegnet war, und ein großer, hagerer Tefroder sowie eine wunderschöne Frau, die gerade dabei waren, Lichtschranken und Richtmikrofone zu installieren.
Geräte, mit denen man Deflektorfelder aufspüren konnte.
Augenscheinlich waren ihre vier Gegenspieler auch gerade erst eingetroffen und hatten ihre Vorbereitungen noch nicht abgeschlossen.
Die schöne Frau verharrte mitten in der Bewegung. »Sie sind da!«, sagte sie. »Ich spüre sie.«
»Sie sind mit dem Lastenschweber hereingekommen!«, rief der Hagere und eröffnete sofort das Feuer. Er schoss blindlings. Der tefrodische Arbeiter warf sich mit einem Schrei auf den Boden.
Sie waren aufgeflogen! Die vier Tefroder hatten sie erwartet.
»Kampfmodus!«, befahl Tekener dem SERUN. Jetzt spielte es keine Rolle mehr, ob sie unsichtbar blieben. Es kam nur noch darauf an, sich zu dem Raumjäger durchzuschlagen.
Er erwiderte das Feuer.
Die vier Tefroder gingen in Deckung.
»Die Projektoren für den Energieschirm!«, rief Tekener und nahm den ersten unter Beschuss. Er explodierte, doch das Kraftfeld um den Raumjäger blieb bestehen.
Tekeners Gedanken rasten. Wenn sie Glück hatten, hatten ihre Gegenspieler noch nicht bemerkt, dass er den Raumjäger bereits manipuliert hatte. Aber sie mussten an ihn herankommen ...
Ellendea schrie auf, sprang hoch und lief auf den Projektor zu. Tekener rief ihr eine Warnung zu, doch sie hörte nicht auf ihn. Ihr Individualschirm flackerte im Irrlicht der Thermostrahlen, die ihn trafen ...
... und brach zusammen.
Nein!, dachte Tekener.
Was dann geschah, entzog sich völlig seinem Verständnis.
Ellendea richtete die Waffe auf den Projektor und schoss. Offensichtlich wurde er auch von einem Schutzschirm gesichert. Aber sie hielt den Finger gedrückt.
Auch als plötzlich ein 15 Zentimeter langer und vielleicht 300 Gramm schwerer, blutiger, pulsierender Gewebeklumpen vor ihrer Brust schwebte und wie in Zeitlupe zu Boden fiel. Mit einem dumpfen Laut schlug er auf.
Ihr Herz!, dachte Tekener entsetzt. Irgendwie hat ihr jemand das Herz aus dem Leib geholt und ...
Er brachte den Gedanken nicht zu Ende.
Ellendea stand immer noch da, den Finger um den Abzug gekrümmt. Der Projektor explodierte, und der Energieschirm um den Raumjäger erlosch.
Erst dann brach die USO-Spezialistin zusammen. Fast so, als hätte sie ihren selbst gewählten Auftrag über den Tod hinaus erfüllen wollen.
»Feuer!«, schrie Tekener. Er richtete den Strahler auf die Tote – keine Beweise zurücklassen! – und schoss dann blindwütig um sich. Er wollte Chaos schaffen, kein Leben nehmen.
Dichter Rauch zog durch den Hangar, nahm ihm die Sicht. Aber den Tefrodern auch!, dachte er und rannte los. Cheprijl folgte ihm, schleifte de Veer mit sich.
Tekener erreichte die Einstiegsluke des Raumjägers, half dem Blue und dem Terraner hinein, warf sich auf den Pilotensitz. Die Luke schloss sich. Der Admiral schaltete mit traumhafter Sicherheit den Bordrechner ein
Weitere Kostenlose Bücher