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Perry Rhodan 2716: Das Polyport-Desaster (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"

Perry Rhodan 2716: Das Polyport-Desaster (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"

Titel: Perry Rhodan 2716: Das Polyport-Desaster (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Stück Zukunft«, sagte Rhodan. »Eine interessante Frau mit rotem Haar und einer Tochter.«
    »Das haben Sie bemerkt?«
    »Schwer zu übersehen, Tyrone.« Er reichte Kilmacthomas die Hand.
    Der Kapitän schlug ein. »Also dann: Perry.« Er lachte. »Klingt ein wenig ungewohnt.«
    Dann wandte er sich ab, zog die Jacke straff und übertrat die Grenze zur Zukunft.

Xenochronie
     
    Rhodan, der letzte Mensch an Bord der WIZARD OF OZ, hatte die PRECVER vor einigen Minuten betreten. Pral war fort. Er hatte sich entstofflicht. Auf seinem Platz lag der aktivierte Controller. Im Monitor aber war das Gesicht des Polyport-Operators sichtbar.
    Für Menschen war die Mimik eines Maahks kaum zu lesen. Dennoch meinte Rhodan die Anspannung in dessen Gesicht zu spüren.
    Rhodan betrachtete die fremdartigen Augen Prals. Sie schimmerten im selben Jadegrün wie die Eikapsel, die Rhodan in der Nebelzone gesehen hatte. Jedes Auge wies zwei Pupillen auf; jedes Augenhalb konnte mit einer Lidklappe geschlossen werden.
    Aber alle acht Lider lagen zurückgezogen, alle Augen standen offen.
    Keines sah Rhodan an oder schien irgendetwas von dem wahrzunehmen, was sich an Bord der PRECVER befand. Möglich, dass die visuelle Verbindung nur in eine Richtung funktionierte.
    »Pral?«, fragte Rhodan.
    Als hätte die Frage einen weiten Abgrund überbrücken müssen und die Antwort ebenso, sagte Pral nach einer ganzen Weile: »Ich beginne zu verstehen.«
    »Was?«
    Wieder das stumme Intermezzo. »Wenn wir im Polyport-System reisen, sehen wir das Werden und Vergehen von Galaxien. Hast du je darüber nachgedacht, warum?«
    Rhodan zuckte die Achseln. »Unsere Wissenschaftler vermuten, dass wir Bilder sehen. Eine Art visuelle Übersetzung dessen, was an Information aus dem Normalraum in die Polyport-Dimension gelangt.« Rhodan zögerte. »Irren sie?«
    »Ich kann es nicht sagen. Es gibt jedenfalls noch eine andere Möglichkeit. Wir gehen bislang davon aus, dass wir im Polyport-System schneller reisen als das Licht.«
    Rhodan musste lachen. »Wir überbrücken Millionen Lichtjahre in Stunden, Pral!«
    Schweigen und dann: »Was, wenn wir im Polyport-Transfer nicht schneller sind als das Licht? Sondern ebenso schnell? Oder langsamer? Wenn wir in Wirklichkeit Millionen Jahre unterwegs wären? Nur dass der Fluss der Zeit für das transportierte Gut verlangsamt wäre, für seinen Stoff und für seinen Geist? Und wenn am Ende dieses Gut, das die Reise fern aus seiner Zeit fortgetragen hat, zurückdatiert würde und ihm ein gewisses Äquivalent von Zeit zugerechnet würde, als Zeitkosten der Reise?«
    »Klingt kompliziert. Ist es so?«
    Schweigen und dann: »Das Polyport-System ist kompliziert. Ein großes Rätsel, das wir nicht gelöst haben, nur weil wir darin reisen.«
    Die Stimme von Pral war im Lauf des Gesprächs leiser geworden. Die Pausen hatten sich ausgedehnt. Der Maahk sagte: »Das Polyport-System hat Schaden genommen, vielleicht ist ihm der Schaden zugefügt worden. Absichtlich oder unabsichtlich.«
    »Welchen Schaden? Lässt er sich beheben?«
    Das nächste Schweigen war fast unerträglich lang. Rhodan rief mehrere Male nach Pral, aber diese Zwischenrufe schien der Maahk nicht zu hören.
    Endlich sprach der Maahk wieder zu Rhodan, der allerdings ein Ohr an das Gesicht im Controller legen musste, um ihn zu verstehen.
    »... nicht mehr synchron mit dem Normalraum. Das gesamte System driftet ab. Xenochronien treiben durch das Polyport-System. Fremdartige Zeitfragmente. Xenochrone Artefakte. Sie vermehren sich. Sie blockieren die Routen. Sie brechen aus. Das System versucht möglicherweise, sich mit diesen Xenochronien zu einigen. Erfolglos.«
    »Xenochronien?«, rief Rhodan, aber Pral sprach schon weiter.
    »Xenochronien. Sie bilden xenochrone Blasen, von denen aus man den Normalraum vielleicht noch beobachten, aber nicht mehr beeinflussen kann. Wer in eine solche Xenochronie gerät, dem könnte unsere Raumzeit nicht mehr zugänglich sein. Vorher, nachher, jetzt, Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft verlören ihren Sinn. Die Kausalität implodiert, hört auf, kehrt sich um.«
    Absurd, dachte Rhodan. »Ist die WIZARD OF OZ in einer solchen Blase havariert? Sind wir es mit der PRECVER?«
    Endlose Minuten später: »Ja.«
    Wie schwach die Stimme schon klang, wie abwesend von allem. Ich verliere ihn, dachte Rhodan. Ihm wurde kalt. »Wer ist für diese Xenochronien verantwortlich? Sind sie aus dem System heraus entstanden, oder hat sie jemand ins System

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