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Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

Titel: Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Urbanek
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einen großen und guten Handlungsrahmen abgegeben, so begannen nun simple und triste Abenteuer in Manam-Turu mit uninteressanten, farblosen Handlungsträgern.
    Nach Band 764 31 verließ Marianne Sydow das Exposé-Team und wurde von H.G. Ewers ersetzt. Letzter brachte noch mehr Langeweile in die Serie. Sie wurde nun von einem wirren, stereotypen und vor allen Dingen eindimensionalen Handlungsrahmen geprägt. H.G. Ewers jonglierte zudem munter mit der Zeit und den Dimensionen, was sich nicht gerade mit Peter Grieses eher handfesten, actionbetonten Geschichten vertrug. Unter dem Kompromiss, den beide schließen mussten, litten beide Seiten. Trotzdem gab es immer noch gute Romane. Neben Peter Griese ist besonders Peter Terrid zu erwähnen, der hauptsächlich durch einen faszinierenden Stil zu beeindrucken wusste. Auch Marianne Sydow und – mit Abstrichen – H.G. Francis konnten noch überzeugen. (…) Zudem hatte sich die ATLAN-Serie völlig von PERRY RHODAN entfernt, eine Maßnahme, die vielleicht nicht grundsätzlich falsch war, zu diesem Zeitpunkt aber eindeutig zu spät kam. Peter Grieses Versuche, beide Serien enger miteinander zu verknüpfen, stießen im Verlag auf wenig Gegenliebe. Seine Vorschläge, zum Beispiel Perry Rhodan himself oder Alaska Saedelaere in die Handlung einzubauen, wurden abschlägig beschieden. Vielleicht spielte die Angst des Verlages mit, sich eine Konkurrenz im eigenen Haus zu schaffen, vielleicht lag es an der Befürchtung, dass die Koordination beider Serien zu kompliziert werden könnte. Was die Gründe gewesen sein mögen, bleibt der Spekulation überlassen. Leider fanden sich weder auf der PERRY RHODAN- noch auf der ATLAN-LKS entsprechende Stellungnahmen. Aber nur eine engere Anlehnung an die PERRY RHODAN-Serie hätte die ATLAN-Serie retten können. Der weitaus größere Teil der ATLAN-Leser war ebenfalls PERRY RHODAN-Leser, hätte sicher eine Aufarbeitung der in PERRY RHODAN »liegengebliebenen« Handlungsstränge begrüßt. Den »Nur-ATLAN-Lesern« hätte man die Zusammenhänge mit ein bisschen guten Willen leicht erklären können. Nicht umsonst hatte die ATLAN-Serie während der ersten 350 Bände auf dem Titelcover unter dem ATLAN-Schriftzug den Zusatz »PERRY RHODAN Sonderreihe« bzw. »Ein Roman aus der PERRY RHODAN-Redaktion« getragen.
    Über die Auflage von PERRY RHODAN existieren unterschiedliche Zahlen, wie viele Leser den festen Kern ausmachen, lässt sich nur schätzen. Aber man kann sicher davon ausgehen, dass nur die Hälfte davon hätte ATLAN lesen müssen, um die Serie zu halten. Um das zu erreichen, hätte es größerer Anstrengungen seitens des Pabel Verlags bedurft.
    Man wird den Eindruck nicht los, dass der Pabel Verlag ATLAN stiefmütterlich behandelt hat und möglichst wenig investieren wollte. Er hat auf Kosten von ATLAN versucht, sich weiter gesundzuschrumpfen. Ob die Rechnung aufgeht, wird sich in Zukunft erweisen. Es ist nicht undenkbar, dass das abrupte Ende der Serie auch PERRY RHODAN-Leser gekostet hat, die sich nach langer Serientreue im Stich gelassen fühlten.
    Sicher hat auch die allgemeine Entwicklung auf dem SF-Markt zu der Einstellung mit beigetragen. Die ATLAN-Serie ereilte das gleiche Los wie zuvor die beiden Fantasy-Serien DRAGON und MYTHOR aus demselben Verlag. Fast zwanzig Jahre lang hat sich die ATLAN-Serie auf dem Markt gehalten. Selbst wenn zurzeit ein allgemeines Tief für Science Fiction herrscht, war die Einstellung der Reihe bestimmt vermeidbar gewesen. Aber das Schicksal der »zweitgrößten SF-Serie der Welt« zeigt, was aus einer einst wirklich guten Serie werden kann, wen man derart lieblos mit ihr umspringt. Wenn es nicht mehr gelingt, einen mehrschichtigen, stimmigen und vor allen Dingen lebendigen Aktionskosmos zu konstruieren.
    Vielleicht lässt sich ATLANs Untergang zumindest ein positiver Aspekt abgewinnen. Er ist ein warnendes Beispiel für den Pabel Verlag und die Autoren, nicht in ihrer Sorgfalt und ihrem Engagement für ihre einzige, noch existierende SF-Serie nachzulassen … »die größte Weltraumserie!« – PERRY RHODAN!

    … und weitere Marktbereinigungen

    Die ATLAN-Serie war zwar das erste, aber bei weitem nicht das einzige Opfer, das die deutsche SF-Szene im Jahr 1988 zu verkraften hatte, denn die Marktbereinigung wurde fortgesetzt. Und es waren ebenfalls sehr prominente Objekte, die in diesem Jahr vom Bannstrahl getroffen wurden. Auf dem Taschenbuchsektor waren es gleich zwei Reihen, und zwar zum einen die von

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