Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
Sektor X-DOOR zurück, von wo aus seine Schiffe im Jahr 447 NGZ gestartet waren. Inzwischen schreibt man das Jahr 1143 NGZ. Rhodan erkundet die Umgebung, findet schockierende Anzeichen für Dinge, die er gar nicht glauben will. Und doch entsprechen sie den Tatsachen. Diebe gehen um, und Zellaktivatorträger kämpfen ums Überleben. Menschen haben sich auf Welten außerhalb der Milchstraße angesiedelt, eine Rückkehr in ihre Heimat ist unmöglich.
Die ersten zehn Bände dieses Zyklus warten mit einer Fülle von – für die damalige Serienzeit – schockierenden Detailideen auf, die ich hier nicht im Einzelnen anführe. Immerhin erscheinen die dazu gehörenden Romane der 5. Auflage erst in den kommenden Wochen. Das Leserecho war entsprechend heftig; positiv-heftig.
Eines lässt sich aber problemlos sagen: Mit »Cantaro« kehrt die Serie zu ihren Wurzeln zurück, zur Milchstraße und ihrer Umgebung. Überwesen und ferne Regionen des Perryversums spielen keine Rolle oder höchstens am Rande. Was mit »Götter der Nacht« und »Herr der Trümmer« beginnt, endet zwei Jahre später mit dem letzten Tag der Apokalypse und der Geburt einer neuen Ära.
Auf den Leserseiten der damaligen Zeit lesen sich die ersten Reaktionen so:
»So, wie ich das sehe, wird der neue Zyklus alles Bisherige in den Schatten stellen, denn die Leserwünsche scheinen Beachtung gefunden zu haben: Alte Völker tauchen wieder auf, Icho Tolot in M 87 … Wenn der Zyklus nur halb so gut wie die Vorschau ist, wird das einer der besten.«
»Worte wie ›Völlig neu konzipierter Zyklus‹, ›Keine Entschleierung der Geheimnisse von ES‹, ›Neubeginn‹ oder das irgendwo vorher geäußerte ›Zurück zu den Wurzeln‹ klingen wie Musik in meinen Ohren … Nachdem ihr nun anscheinend die Gigantomanie bezüglich der ›Räumlichkeiten‹ abbauen wollt, verfallt jetzt um Gottes Willen nicht in den Fehler, diese in der Handlung beizubehalten …«
Um die Unterschiede zu den Zyklen davor zu verstehen, erscheint es mir sinnvoll, einen kurzen Ausflug ins Jahr 1982 zu machen. Bei einem Besuch in Heusenstamm erwähnte William Voltz ein paar Gedanken, wie er die Serie bis Band 1500 aufbauen wolle. Aus dem sich anschließenden Gespräch ergab sich, dass PERRY RHODAN bis dahin eine höchstmögliche Geschlossenheit der Handlung und des PERRY RHODAN-Kosmos erreichen würde und es eventuell sinnvoll wäre, die Serie mit Band 1500 zu beenden und etwas Neues zu machen.
Meine Antwort war, dass PERRY RHODAN längst zum Selbstläufer geworden sei und man die Serie nicht einfach einstellen könne.
Ob Willi seine Überlegungen jemals weiterverfolgt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Eine feste Absicht beinhalteten seine Gedanken sicher nicht, eher die eigene Ehrfurcht vor der grandiosen Zukunftsgeschichte der Menschheit und vielleicht ein paar Bedenken, das Ganze könnte dem Exposé-Autor und den Autoren irgendwann umfangmäßig über den Kopf wachsen.
Willi Voltz erlebte Band 1500 nicht mehr. Er starb 1984 im Alter von 46 Jahren an Krebs. Seine Nachfolger als Exposé-Autoren, zunächst Ernst Vlcek und Thomas Ziegler, später dann Kurt Mahr und Ernst Vlcek, entwickelten seine Konzeption fort, fügten neue Aspekte und Themen hinzu und gestalteten die Zyklen um die Chronofossilien, die Vironauten, die Gänger des Netzes und um Tarkan, die sich mit Handlangern von Kosmokraten und von Chaotarchen, aber auch mit Materiequellen und Kosmonukleotiden auseinandersetzten. In Leserkreisen machte bald das Schlagwort »Gigantomanie« die Runde.
Vielleicht kommt es ja nicht von ungefähr, dass Tarkan der 20. Zyklus der Serie ist und diese mit dem 21. eine neue – alte – Richtung einschlug.
Ursprünglich sollte Band 1399 die teilweise Enthüllung des Hexameron bringen. Perry Rhodan entschlüsselt eine Kassette, in der Afu-Metem, der Fürst des Feuers, auf suggestiv-hypnotische Weise die Geschichte des Hexameron erzählt. Rhodan erlebt alles unmittelbar mit, er selbst ist der Fürst des Feuers. Er jagt und stellt ESTARTU, die sich in höchster Not durch Dezentralisierung rettet, indem sie Bewusstseinssplitter ihrer selbst auf Individuen der Benguel und Juatafu verteilt. Zum Schluss wechselt Rhodan mit dem vierten Hangay-Viertel ins Standarduniversum und stellt fest, dass er 13 Monate Zeit verloren hat.
In Band 1400 sollte die Wiedererstehung ESTARTUS und ihre Rückkehr in die zwölf Galaxien ihrer Mächtigkeitsballung im Vordergrund stehen, aber auch die Handlung ab 1401
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