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Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

Titel: Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Urbanek
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weiter, aber im Wesentlichen war es bis zum Schluss ein großes, kompaktes Ganzes.
    Im Gegensatz zu den PERRY RHODAN-Romanen, die sich später mit allen möglichen Superintelligenzen beschäftigten und sich einer ziemlichen Gigantomanie zuwandten, war die ATLAN -Serie eher überschaubarer und handlicher. Hat ihr das gutgetan?
    Ich bin einmal in diesen Giga-Wahn, wie ich es mal nennen möchte, zwischen Band 601 und 649 verfallen. Da habe ich mir Dinge einfallen lassen, die größenordnungsmäßig nicht zwingend logisch und nicht mehr zu überschauen waren. Ich habe da einen Staubring erfunden, der den galaktischen Kern umschließt, und den Staub später durch so eine Art gigantischen, kosmischen Staubsauger wieder entfernen lassen. Das war eine schwache Leistung von mir. Kam auch nicht sonderlich gut bei den Lesern an. Dann habe ich zwei Galaxien sich kreuzen lassen, was durchaus der Realität entspricht. Ich habe das aber derart beschleunigt und so handlich beschrieben, dass das nicht mehr realistisch war. Die einzelnen Völker, die davon betroffen waren, habe ich zu Gunsten einer actionreichen Handlung zu sehr in den Hintergrund geschoben. Die hätte man breiter ausfabulieren müssen. Das kam auch nicht so gut an.
    Das waren Punkte, wo ich in meiner Exposé-Arbeit für ATLAN nicht optimal gewesen bin. Das lag an dem unbändigen Wunsch, der ATLAN-Serie eigene Größenordnungen und Dimensionen zu verpassen. Der Willi hatte damals zu mir gesagt: »Trenne dich ganz von RHODAN und mache deine eigene Serie.« Ich habe da ganz andere Galaxien und Handlungsräume geschaffen, die zwar dem PERRY RHODAN-Kosmos entsprachen, aber unabhängig von ihm waren. Allerdings habe ich da manchmal etwas überzogen. (…)
    Wie unterschied sich die Einflussmöglichkeit der einzelnen Autoren auf die Handlung von ATLAN bzw. PERRY RHODAN? Bei ATLAN war doch sicher mehr Teamarbeit möglich, während PERRY RHODAN hauptsächlich von der jeweiligen Exposéredaktion gelenkt wurde.
    Das ist ein ganz großer Irrtum, Das stimmt hinten und vorne nicht. Bei PERRY RHODAN ist in viel größerem Maße immer Autorenteamarbeit gemacht worden, da ist das leichter möglich. Es findet eigentlich jedes Jahr eine größere Autorenkonferenz statt, während das bei ATLAN die Ausnahme war. Ich war schon froh, als ich zum letzten großen Themenkomplex erstmal eine richtige Autorenkonferenz einberufen konnte. Sonst lief das hauptsächlich auf schriftlichem Wege ab.
    (Auszug aus: Interview mit Peter Griese , PHANTASTISCHE ZEITEN , Ausgabe 3/88)

    Bei allem Respekt für die Leistungen Peter Grieses gibt es doch einiges ergänzend zu seinen Ausführungen zu sagen. Vor allem, was seine Kritik an Horst Hoffmann und dessen Verständnis von den Aufgaben eines Redakteurs betrifft. Denn nicht nur aus heutiger Sicht, wo die Geschichte gezeigt hat, welche Bedeutung für die PERRY RHODAN-Serie Robert Feldhoff hatte, muss einfach klipp und klar festgestellt werden, dass Horst Hoffmanns Entscheidung, dem jungen Talent eine Chance zu geben und ihn ins Autorenteam zu holen, absolut richtig, weise und vorausschauend war, wie es sich für einen guten Redakteur gehört. Tatsächlich hat Horst Hoffmann nur aus gesundheitlichen Gründen seinen Redakteursjob an den Nagel gehängt, da ihm der Stress, der er Tag für Tag im Verlag ausgesetzt war, einfach zu viel wurde. Und bei ihm auch schwere gesundheitliche Schäden zur Folge hatte, an denen er auch ein Vierteljahrhundert danach noch immer laboriert. Dass er sich nicht zu einer klaren und sauberen Lösung, wie sie PeGe vorgeschwebt hat – und damit meinte dieser vermutlich, die die Geschicke ATLAN-Serie in seine alleinigen Hände zu legen – durchringen konnte, lag einfach daran, dass Hoffmann ihn nicht alleine agieren lassen wollte , wie er in einer Mail vom 29. Juli 2012 dem Chronisten mitteilte: »Das Problem war, dass Peter sich immer mehr in seine gigantomanischen Spinnereien verstieg, ich wollte einen »Partner« an seiner Seite, der ihn ausbremste und auf dem Teppich hielt. Die Zusammenarbeit Griese/Ewers war zu keiner Zeit zufriedenstellend. Peter Griese war es gewohnt, allein die Handlung zu stricken, H.G. Ewers auch. So konnte nur ein schlechter Kompromiss dabei herauskommen. Viel schlimmer war aber die »Zusammenarbeit« Peter Griese/Marianne Sydow. Die beiden … heulten sich gegenseitig bei mir aus, bis ich dem Trauerspiel ein Ende machte und eben H.G. Ewers als das »kleinere Übel« neben Peter setzte.«
    Und einen Irrtum

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