Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
– veröffentlichte, da die deutsche SF-Szene von Männern dominiert wurde, ihren ersten Roman, der 1967 in der SF-Heftreihe UTOPIA des Pabel Verlags erschien, sowie die ab 1972 in der Reihe ZAUBERKREIS SF publizierten Werke unter dem männlich klingenden Pseudonym Garry McDunn. Von 1975 an, als sie ihr erstes Manuskript an TERRA ASTRA verkaufte, erschienen ihre Romane dann unter ihrem richtigen Namen. Als Schriftstellerin behielt sie den bereits eingeführten Autorennamen Sydow auch bei, nachdem sie in zweiter Ehe seit 1980 mit dem Berliner SF-Sammler Heinz-Jürgen Ehrig verheiratet war, den sie 1977 über den Wiener SF-Fan Alfred Vejchar kennengelernt hatte. Die meisten McDunn-Romane waren Space Operas aller gängiger Variationen, reine Unterhaltungsliteratur, ganz wie von der Autorin geplant: »Zu literarischen Heldentaten fühle ich mich nicht berufen. Ich bin zufrieden, wenn es mir gelingt, meine Leser zu unterhalten.« Und das gelang ihr bereits in der ersten, der McDunn-Phase, in der sie »Das Wesen aus der Retorte«, »Die größenwahnsinnige Elektronik«, »Der Zeitmörder«, »Der Doppelgänger«, »Die Manipulierten«, »Gefahr aus der Tiefe«, »Frieden für Hegerion« und »Der Schatz von Segala« veröffentlichte; vier dieser Frühwerke wurden 1984/85 unter ihrem richtigen Namen nochmals aufgelegt. Handwerkliche Kompetenz und hoher Unterhaltungswert kennzeichneten auch ihre in TERRA ASTRA erstveröffentlichten Romane, vor allem »Irrwege im Weltraum«, »Affäre Interstar«, »Kreis der Befreiung« und »Der Angriff aus dem Jenseits«, 1978 erschienen zwei Storybände: »Die Welten des Philip Totin« und »Der Zauberkünstler«. Dass nach 1989 kein abgeschlossener neuer Roman aus ihrer Feder mehr erschien, lag vor allem daran, dass sie mit den SF-Serien des Pabel-Verlags völlig ausgelastet war. 1975 war die Einladung, an ATLAN mitzuschreiben, erfolgt, wo noch im gleichen Jahr mit Heft 178 »Atlan und der Ungeborene« ihr erster von insgesamt sechzig Beiträgen veröffentlicht wurde. In drei wichtigen Abschnitten hatte sie auch die Exposéredaktion der Serie inne: Zunächst übernahm sie von Willi Voltz die Exposés mit Band 448 und führte den von den Lesern nicht gut angenommenen »Atlantis«-Zyklus bis Band 499 zum Abschluss; dann übernahm sie nach einem kurzen Intermezzo von Willi Voltz, der die Anfänge des »SOL«-Zyklus selbst gestalten wollte, ab Band 510 erneut die Exposé-Arbeit, um mit Band 533 von Peter Griese abgelöst zu werden; als man von Verlagsseite die Meinung vertrat, es müsse wieder ein frischer Wind in ATLAN wehen, wurde sie ab Band 698 erneut zur Exposégestaltung berufen, bis Band 707 als alleinige Redakteurin, ab Band 708 gemeinsam mit Peter Griese. Doch die Zusammenarbeit funktionierte überhaupt nicht, zu unterschiedlich waren die Ansichten über den weiteren Handlungsverlauf, so dass Marianne Sydow mit Band 764 durch H.G. Ewers ersetzt wurde. Mit Band 795 »Die verlorene Seele« nahm sie dann Ende 1986 ihren Abschied bei ATLAN.
Im November 1976 konnte sie mit Heft 795 »Netz des Todes« ihr Debüt bei PERRY RHODAN feiern. Ihr zweiter Beitrag zur großen Weltraumserie erschien erst im Mai 1978 als Band 875 unter dem Titel »Der Psionen-Strahler«, und das auch nur dank der Unterstützung der Leserschaft. Insgesamt schrieb sie für PERRY RHODAN 61 Heftromane, also um einen mehr als zu ATLAN, sowie einige Kurzgeschichten, jedoch, und das ist etwas, das sie mit K.H. Scheer gemeinsam hat, keinen Planetenroman, kein PERRY RHODAN-Taschenbuch.
1996 hatte ihr Ehemann einen Herzinfakt und wurde pensioniert. Dann zog das Ehepaar Ehrig von Berlin in ein ehemaliges Gasthaus in der kleinen Ortschaft Fläming, und schuf dort die »Villa Galactica«, eine der größten Privatsammlungen von phantastischer Literatur, Comics, Sammelbildern und Sekundärmaterial im deutschen Sprachraum. Doch dann starb Heinz-Jürgen Ehrig am 17. Oktober 2003 und ließ seine Frau mit dem riesigen Haus und einem ebenso riesigen Grundstück zurück. Diese hat nach dem Tod ihres Mannes alle Zeit und Geld in die Sammlung gesteckt, alles sortiert und eine Bestandsliste aufgebaut. Diese gibt sie seit 2007 als 64 Seiten starke Hefte mit beigelegter CD heraus, mit Abbildungen aller im Heft beschriebener Objekte. Vorläufig letztes Projekt ist die Faksimile-Herausgabe der äußerst seltenen, rund einhundert Jahre alten SF-Serie DER LUFTPIRAT UND SEIN LENKBARES LUFTSCHIFF.
Michael Thiesen bedauerte in seinem Artikel
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