Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
Band 700 gelesen hatte, fand die Idee gut, und wir begannen uns thematisch mit der Idee zu beschäftigen. Ich nahm Kontakt zu einigen Menschen auf, die sich damals mit der Serie auseinandersetzten. Dazu gehörten Rüdiger Schäfer, den ich als talentierten Autor der ATLAN FANZINE SERIE schätzte, der SFCU um Hans-Dieter Schabacker und der in Neuwied lebende Kleinverleger Hans-Joachim Bernt, der seit einiger Zeit die alten PERRY-Comics neu vermarktete.
Wir vereinbarten ein Treffen das an einem Sonntag in den Räumlichkeiten des HOT Sinzig stattfand. Hans-Joachim Bernt, der uns schon seine Skepsis am Telefon mitgeteilt hatte (Kennst du Hooligans? PERRY RHODAN-Fans sind schlimmer, wenn die einmal losgelassen werden, kommen die aus allen Löchern), reiste mit seiner Frau an, Rüdiger Schäfer stieß mit Udo Emmerich aus Leverkusen dazu, und aus dem Saarland kamen mir Roland Schmitt und Hans-Dieter Schabacker zwei Mitglieder des SFCU.
Wie sahen eure Planungen aus?
Wir sahen uns erst einmal die Räumlichkeiten des HOT an und entschieden uns sehr schnell, aus dem avisierten Tag eine Veranstaltung für Samstag/Sonntag zu kreieren. Das Argument dafür war, dass viele Fans von weiter her kommen würden und sich ein Tag für diese Menschen wegen der weiten Anreise nicht lohnen würde. Der SFCU schlug vor, auf dem benachbarten Bolzplatz Raketenstarts zu veranstalten, was das damalige zweite Standbein dieses Clubs war. Zusätzlich sammelten wir Ideen für Vorträge. Hierzu zählten die Comics, der von mir geschätzte Atlantiszyklus, die Abenteuer des Raumschiffs Orion und einiges mehr. Rüdiger Schäfer schlug ein Quiz vor, das er später auch konzipierte.
Es kam zu dem Vorschlag die in relativer Nähe zu Sinzig wohnenden Autoren Peter Terrid, Peter Griese und Horst Hoffmann einzuladen. Griese und Terrid sagten später auch zu.
Wie verlief der Kontakt zum Verlag?
Für den Verlag waren wir völlig Unbekannte. Klaus Frick war sehr skeptisch gegenüber unserer Veranstaltung, da er uns weder kannte noch ähnliche Veranstaltungen in der Vergangenheit – sieht man von zwei Berliner Cons Ende der 60er Jahre ab – durchgeführt wurden. Wenn überhaupt war PERRY RHODAN ein Randthema auf deutschen Cons. Klaus Frick, der damals mit in der Redaktion saß, unterstützte uns eifrig mit der Zusendung von Preisen für das Quiz.
Wie lief die Planung nach eurem Treffen weiterhin ab?
Zunächst einmal koppelten wir, um mehr Vorlauf zu haben, die PERRY RHODAN-Tage Rheinland-Pfalz – so der Name der geplanten Veranstaltung – von den Jugendkulturtagen ab und verlegten sie auf das letzte Septemberwochenende 1993. Während Elmar Wietor die logistische Planung des Cons übernahm, konzentrierte ich mich auf das Programm. Ich nahm den Kontakt zu den Autoren auf und vereinbarte mit ihnen und anderen Referenten Programmpunkte. Da ich zu dieser Zeit beim der Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe in Bonn arbeitete, übernahm ich für unsere Veranstaltung das Konzept der von der AGJ veranstalteten Jugendhilfetage und übertrug es auf die PERRY RHODAN-Tage.
Wo lag der Schwerpunkt der PERRY RHODAN-Tage
Sowohl Elmar Wietor als auch ich gingen davon aus, dass PERRY RHODAN ernsthaft erforscht werden müsse. Wir legten unsere Veranstaltung bewusst so an, dass wir interessante Menschen einluden, die über die Serie, ihre Entwicklung und deren Hintergründe etwas zu erzählen wussten. Was wir nie wollten, und darin haben wir uns wohl auch von einigen Veranstaltern unterschieden, waren Werbeveranstaltungen für den Verlag oder Jubelcons, die die Serie nicht in Frage stellten.
Nahm die Öffentlichkeit in Sinzig eure Vorbereitungen wahr?
Ja, wir bekamen sehr viele Anrufe, in denen Menschen uns ihre Sammlungen anboten, die wir, sofern sie kostenfrei waren, gerne annahmen, um durch den Verkauf der Sammlung auf den PERRY RHODAN-Tagen unsere sonstige Arbeit im HOT finanzieren zu können. Alle Einnahmen sollten letztendlich der Jugendarbeit in Sinzig zugutekommen.
Mit Günter Ruch, der später zu einem sehr guten geschichtlichen Autor wurde und infolge seiner tödlich verlaufenen Krankheit ein Angebot Klaus N. Fricks, einen Gastroman zu schreiben, ablehnen musste, und Bernd Linnarz bekamen wir die Unterstützung zweier ausgewiesener SF-Kenner, die als Journalisten für die Zeitungen des Ahrkreises zuständig waren.
Prospekte und Plakate wurden von uns selber hergestellt und mussten noch völlig ohne grafische Unterstützung des Computers zusammengesetzt
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