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Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

Titel: Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Urbanek
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vergangenen Jahrhunderts boomte die Science Fiction-Literatur, überhaupt die gesamte Phantastik. Es gab keinen namhaften Taschenbuch-Verlag, der nicht eine eigene SF-Reihe gehabt hätte, von Suhrkamp über dtv bis Heyne, Goldmann, Ullstein, Bastei, Moewig. Das wirkte sich auch im Heftromanmarkt aus. Dass TERRA ASTRA Ende 1981 auf 14-tägliches Erscheinen umgestellt wurde, wegen der eingebrochenen Auflage, erschien als kleiner Schönheitsfehler. MYTHOR kam, und Taschenbuchreihen wie ZBV, TERRA, TERRA FANTASY usw. bereicherten die Auslagen im Kiosk. Die Verlage brauchten Autoren. Fantasy-begabte Autoren wie Hans Kneifel, Ernst Vlcek und andere waren stark bei MYTHOR und DÄMONENKILLER engagiert, in den Teams von RHODAN und ATLAN herrschte Knappheit.
    Und wieder erging der Ruf von hinter den Materiequellen. Eine Zeit lang hatte ich bereits sogenannte Nachlektorate gemacht, das heißt, ich durchforstete die erschienenen Romane nach Fehlern und lernte viel über die Funktionsmechanismen von PERRY RHODAN. Gleichzeitig wussten wir seit kurzem, dass es mit der Gesundheit von Willi Voltz nicht zum Besten bestellt war. Genaues erfuhren wir nicht, aber er machte die Exposés bei RHODAN jetzt mit Thomas Ziegler zusammen, und er war froh um jede Unterstützung. Auch ich lieferte ihm Ideen, wo immer es ging. Irgendwann schrieb ich ihm, dass die Kerngalaxie von Seth-Apophis ja gar keinen militärischen oder sonst welchen Schutz besitzt, und entwickelte ein Völkersystem dafür. Ich entwarf die fliegenden Carmena und andere Völker wie die Lumena und Fulmena und schrieb die Carmena-Handlung des Exposés 1149. Willi schrieb die Handlung um die Terraner dazu, ähnlich im Doppelband 1166/67. Die Bettler des Vakuums waren meine Erfindung. Groß aufgefallen ist es nicht, wir benutzten Schreibmaschinen mit fast identischer Quadrato-Schrift.
    All das führte zu dem o. g. Ruf, und so stand auf dem Exposé 1155 dann der Vermerk, dass dies ein Probeexposé für mich sei. Man war sich offenbar nicht ganz sicher, wie ich mit der umfangreichen RHODAN-Materie in Romanform zurechtkommen würde. Und das Lampenfieber, oje!
    Es ging gut, und der zweite Rhodan aus meinen Feder (1172) sowie der dritte (1182) fanden endgültig den Gefallen der Verantwortlichen. Und letzterer begründete meine Liebe und Zuneigung zu den Blues.
    Einer meiner Besuche bei Willi in Heusenstamm sollte mein letzter werden, aber das ahnte ich natürlich nicht. Seine Gattin Inge führte mich hinaus ins Arbeitszimmer, wo er an der Arbeit saß. Wie alle anderen Kollegen auch tippte er seine Manuskripte damals mit einer mechanischen Maschine. Er arbeitete am ATLAN 500, dem Jubiläumsband und Auftakt zum Solaner-Zyklus also. Neben sich hatte er ein Glas Bier stehen, und er rauchte an einem Zigarillo. Es war einfach unglaublich. Während ich auf der Couch saß, an meinem O-Saft nippte, haute er stürmisch in die Tasten. In den Gedankenpausen unterhielt er sich mit mir. Es ging hauptsächlich um Dinge, die die RHODAN-Serie betrafen, deren Zukunft zum Beispiel. Sein Handlungsbogen reichte bis Band 1500, und dort sah er auch das thematische Ende der Fahnenstange. Mein Gegenargument, dass PERRY RHODAN längst nicht nur eine Heftserie wie andere, sondern eine eigene Industrie sei, nahm er nachdenklich zur Kenntnis. Ich vertrat keck die Ansicht, dass man die Serie nicht so einfach einstellen könne.«

    Risszeichnungsband – zum Vierten!

    In derselben Woche, in der Arndt Ellmer sein Debüt bei PERRY RHODAN gab, erschien auch der neue Risszeichnungs-Sammelband, der wieder von William Voltz zusammengestellt worden war. Wie seine 1971, 1977 und 1980 veröffentlichten Vorläufer war er im Format DIN-A3 quer gehalten und präsentierte wie diese 50 Risszeichnungen, von denen zwei exklusiv für diesen Band angefertigt worden waren; die übrigen stammten aus den Heften 895 bis 1127.
    In seinem Vorwort ging Willi Voltz auf die langjährige Tradition der Risszeichnungen und auf deren immer höheres Niveau ein:

    »Im Vorwort zum dritten Sammelband hatte ich die hiermit vorgelegte Zusammenstellung von fünfzig Risszeichnungen aus der PERRY-RHODAN-Serie angekündigt, und man kann sagen, dass diese Ausgaben mittlerweile eine gewisse Tradition erlangt haben. Dieser vierte Sammelband zeigt, dass die Risszeichner weiter hinzugelernt haben; sie entledigen sich ihrer nicht immer leichten Aufgabe mit Engagement und Souveränität. Inzwischen haben sich drei Namen von Zeichnern herauskristallisiert, von

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