Perry Rhodan - Extra 11
Merrak diagonal nach oben und jagte über die Kante hinweg. Sie selbst schoss senkrecht hoch, und ihr Schutzschirm leuchtete bereits auf, noch ehe sie über die Kante verschwand.
Bostich verstärkte seinen Schutzschirm mit dem des Kralasenengürtels und nahm die von Paliwen empfohlene Flugbahn. Die Ablenkung durch die beiden Wachen schien i h ren Zweck zu erfüllen, denn als er sich vorsichtig über die Kante erhob, erwartete ihn kein Strahlerfeuer. Geduckt rannte er zur Krone eines der umgelegten Bäume, um sie als D e ckung zu nutzen.
Geschützt hinter dem dichten Blätterdach sah der Imperator in Richtung des
Abgangs, den sie ursprünglich zu erreichen versucht hatten, und dann zurück dorthin, wo der Kampf zwischen den Kralasenen und ihren Angreifern tobte.
Sie haben auf dem Weg zu den Felsen auf uns gewartet. Es wäre dumm von ihnen, wenn nicht auch jemand den Zugang selbst besetzt hätte. Aber wie h a ben sie uns hier so zielsicher finden können? Und sie haben Kontrolle über die Oberfiächensektoren. Auch das ist eigentlich undenkbar.
Fast spöttisch warf der Extrasinn ein: Und doch ist es so. Das hier sind keine simplen Sabotage-Akte einer fremden Spionagegruppe. Das hier ist Verrat auf höchster Ebene. Sie haben auf nahezu alles Zugriff.
Ein Blinken an seinem Arm erregte Bostichs Aufmerksa m keit. Daten waren eingetroffen, die Antwort auf seine letzten Datenanfragen. Schnell blätterte er durch die Aufnahmen, doch keine davon zeigte etwas Ungewöhnliches. De n noch starrte er weiter auf das Armband.
Verrat auf höchster Ebene, wiederholte der Imperator in Gedanken. Das Treffen – vermutlich verraten. Und sie finden uns, wo immer wir sind.
Mit einem Fluch öffnete er die Schnalle und schleuderte das Armband in die Dunkelheit jenseits der Sektorenkante. Der Extrasinn bezifferte die Wah r scheinlichkeit, dass das Problem damit gelöst war, mit fast sechsundneunzig Prozent.
Nulugmar, wenn mein Verdacht stimmt, bist du besser auf der Dachterrasse im Feuer gestorben. Das wäre gnädiger als die Strafe, die dich sonst erwartet.
Bostich atmete tief durch und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart. Die erste Priorität lag darin, zu überleben und die Kontrolle über die Situation zurückzuerlangen. Danach konnte er Pläne für die machen, die ihn hinterga n gen hatten. Mit gezogener Waffe verließ er seine Deckung.
Aufgrund der Dunkelheit und der abgeschalteten Luftbew e gung fehlten dem Wald die üblichen Geräusche. Zudem hatte vermutlich das Absenken der Se k tion alle nachtaktiven Tiere in Deckung getrieben, die sich hier noch aufg e halten haben mochten. Dadurch war es leicht, anhand der Geräusche von br e chenden Zweigen und knisternden Einschlägen den Ort zu lokalisi e ren, an dem im Moment der Kampf tobte.
Als er schließlich nahe der Stellung in die Deckung eines weiteren quer li e genden Stammes tauchte, sah er als Erstes den reglosen Körper Lutins nahe der Kante liegen. Nicht allzu weit davon entfernt fand der Kampf statt. Ger a de trafen sieh zwei Strahlerschüsse auf einem Schirm und brachten ihn zum E r löschen. Die Gestalt dahinter jagte jedoch mit unglaublicher Geschwindigkeit hinter einen Felsbrocken, während die nächsten Schüsse sich zwischen den Bäumen verloren.
Im nächsten Augenblick traf ein Energiestrahl aus Richtung des Felsbr o ckens einen jungen Baum und ließ ihn über der Stelle zusammenbrechen, von der einer der Schüsse auf den Schutzschirm gekommen war. Ein weiterer Treffer setzte den Baum in Flammen.
Gleichzeitig fuhr ein Strahl in das Wurzelwerk eines Baumes nicht weit von Bostichs Versteck. Einen Moment lang dachte er, er sei entdeckt worden, doch dann huschte eine schlanke Gestalt in grauer Kralasenenmontur – wohl Paliwen – dahinter hervor und suchte sich eine neue Deckung. Auch dort blieb sie jedoch nicht lange, sondern rannte weiter. Ihr Ziel war offe n sichtlich der Steinbrocken, hinter dem der im Moment ung e schützte Gegner in Deckung gegangen war.
Bostich musterte die Bäume. In der Nähe der Sektionskante standen Sie nicht besonders dicht. Zudem würde ihm sein Anzug sowohl gegen optische als auch gegen Wärmeortung Schutz gewähren. Nicht wenige Raubtiere spü r ten ihre Beute anhand von Wärme auf, und so wies die Jagdmontur in ihrem stabilen Mehrschichtmaterial auch eine Wärm e schild - Beschichtung auf.
Kurz entschlossen aktivierte der Imperator das Flugaggregat und erhob sich zwischen die Bäume. Mit einem schnellen Schub war er bei
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