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Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Titel: Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Osinskaja.
    »Jemand will unsere Geduld auf die Probe stellen, Siria«, erläuterte Javier. »Als Bewohner dieses Planeten würdest du auch wissen wollen, wer da gelandet ist. Ich meine, was das psychisch für Wesen sind, die sich dem Heiligtum des uralten Wächterordens nähern.«
    »Das leuchtet mir ein, Waylon.«
    Zahidis Stellvertreter im Kreuzer meldete sich über Funk: »Leejah hat etwas ganz Komisches geortet. Sie kann es nicht mit bekannten Begriffen definieren und nennt es deshalb hyperstrukturelles Grenzschichtflimmern.«
    »Das sagt mir nichts«, erwiderte Unaire Zahidi.
    »Ich will mit Leejah reden!«, bat Javier.
    Das Bild wechselte sofort.
    »Ich dachte mir schon, dass ich mich unverständlich ausgedrückt habe, aber ich bin eben keine Hyperphysikerin«, gestand die Cheforterin der AINO UWANOK. »Die Strukturtaster haben während der letzten zehn Minuten dreimal kurz angesprochen, weil die Grenzschicht des fünfdimensionalen Kontinuums in Bewegung geriet.«
    »Wo?«, fragte Javier.
    »Überall. Ich weiß, das klingt dumm, aber vielleicht funktioniert die Analysepositronik der Strukturtaster nicht richtig. Sie sprach von einem Grenzschichtflimmern des gesamten fünfdimensionalen Kontinuums.«
    »Das kann bedeuten, dass sich innerhalb des übergeordneten Gefüges Vorgänge abspielen, die auf unser Raum-Zeit-Kontinuum wirken – oder umgekehrt«, überlegte Javier. »Läge die Ursache im Einsteinraum, hätten wir etwas davon bemerkt.«
    »Ich hatte befürchtet, die Vorgänge könnten sich auf Khrat auswirken«, sagte Leejah Vurlon unsicher.
    »So unmittelbar wirkt sich ein Grenzschichtflimmern nicht im Einsteinraum aus, Leejah«, schwächte Javier ab. »Andernfalls könnte es Khrat zu Staub zerblasen – bildlich gesprochen. Beobachte bitte weiter! Wir erreichen in wenigen Minuten den Nordrand von Naghdal.«
    »Könnten diese Vorgänge mit dem Dom Kesdschan im Zusammenhang stehen?«, fragte der Ertruser Kuwalek, doch er erhielt keine Antwort.
    Sie hielten sich nicht lange in der Stadt auf. Es gab dort niemanden, mit dem sie Kontakt aufnehmen konnten.
    Die Gebäude glichen sich äußerlich wie ein Ei dem anderen. An der Vielfalt ihrer Einrichtungen ließ sich erkennen, dass sie für Intelligenzen verschiedener Völker gebaut worden waren. Kleine robotische Einheiten erledigten Wartungsarbeiten. Die Versuche der Raumfahrer, den vielgestaltigen Robotern Informationen zu entlocken, blieben erfolglos, weil die Maschinen keine Notiz von den Besuchern nahmen.
    Als der Morgen dämmerte, näherte sich der Shift dem Vorplatz des Domes.
    »Ich werde etwa hundert Meter vor dem Dom landen«, entschied Waylon Javier. »Wir sollten auch nicht unmittelbar herangehen, um nicht unbeabsichtigt besondere Gefühle zu verletzen.«
    Ihm wurde bewusst, dass er gar nicht fürchtete, die Gefühle der Domherren zu verletzen. Jene Wesen waren gewiss so abgeklärt, dass sie Besuchern des Planeten von vornherein eine andere Mentalität einräumten. In Wahrheit schreckte er eher vor dem direkten Kontakt zurück.
    Javier setzte den Shift auf dem Boden des Vorplatzes auf. Als er zur Spitze des Domes aufschaute, konnte er ein Schaudern nicht unterdrücken.
    »Na also!« Unaire Zahidi deutete nach vorn.
    In dem großen torbogenförmigen Portal am Fuß des Domes stand jemand.
    Das Wesen mochte knapp zwei Meter groß sein. Seine Haut war elfenbeinfarbig und so glatt und makellos wie feinstes Porzellan.
    Auch das Gesicht wirkte hominid, hatte einen Mund, zwei Ohren, aber drei Augen. Das runde dritte Auge saß über der Nasenwurzel, wölbte sich halbkugelförmig aus der Stirn und war in zahllose Facetten gegliedert.
    Der Unbekannte trug goldfarbene Sandalen und einen luftigen weißen Umhang. Er näherte sich dem Shift. Schnell wurde deutlich, dass er statt Haaren ein schlangenähnliches Gewimmel auf dem Kopf trug, das sich über den Nacken fortsetzte und oberhalb zweier stummelförmiger Flügelrudimente endete.
    Waylon Javier verließ den Shift. Die anderen folgten ihm.
    Zwiespältige Empfindungen beherrschten den Kommandanten in dem Moment. Er fühlte sich erhoben und erniedrigt zugleich. Erhoben, weil dieser Herr oder Diener des Domes Kesdschan zweifellos gekommen war, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Erniedrigt, weil alle dieses Wesen so ehrfürchtig anstarrten, als wären sie davon überzeugt, es mit einem Gott zu tun zu haben.
    Wenige Meter entfernt blieb das Wesen stehen.
    »Willkommen beim Dom Kesdschan, liebe Freunde«, sagte es,

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