Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
nicht mehr, Hamiller. Aber da ist ein komisches Gefühl. Ich habe Angst, aber ich weiß nicht, wovor.«
»Erkennen Sie, worauf ich hinauswill, Kommandant?«, fragte die Tube.
Javier nickte. »Das schon, aber ich teile deine Befürchtungen nicht. Auf Khrat gibt es fremdartiges Leben und ein fremdartiges Bauwerk, das vielleicht von einer geheimnisvollen Aura umgeben ist. Vermutlich ist alles zusammen so exotisch für uns, dass es die tierischen Instinkte geweckt hat, die Furcht vor allem Andersartigen.« Er schüttelte den Kopf. »Das darf mich aber nicht dazu veranlassen, unsere Mission abzubrechen. Jen Salik war vor uns hier und kehrte unversehrt zurück. Also kann es auf Khrat keine Bedrohung für Menschen geben. Wir setzen unsere Aktionen wie geplant fort.«
»Sie sind der Kommandant, Mister Javier«, sagte die Hamiller-Tube.
Roi Danton hatte zwar kurz gezögert, dann aber doch zugestimmt, das Landeteam der BASIS nach Khrat zu begleiten.
»Danke, Roi«, sagte der Kommandant. »Ich veranlasse, dass sich ein Ärzteteam ständig um Demeter kümmert. Sei bitte in zwanzig Minuten an Bord der AINO UWANOK. Les zieht sich bereits um. Außer ihm wird uns Siria Osinskaja begleiten, unsere beste Exopsychologin.«
»Ich bitte darum, ebenfalls mitkommen zu dürfen!«, sagte eine ungewöhnlich laute, volle Stimme vom Eingang her.
Javier wölbte die Brauen und musterte den großen Ertruser, der gemeinsam mit dem Siganesen Sirtan Fining als Spezialteam für Extremfälle an Bord gegangen war.
»Dein Partner ist nicht einsatzfähig, Omdur.«
»Womöglich kann ich auf Khrat mehr für Sirtan tun als hier«, entgegnete Kuwalek.
Nicht nur, dass keine Notwendigkeit für diese Teilnahme bestand, Javier befürchtete sogar, der Ertruser würde zu impulsiv reagieren. Weil Kuwalek die Gegebenheiten auf Khrat für den Zustand seines Partners verantwortlich machte.
»Ich verspreche, mich zu beherrschen«, erklärte der Ertruser, als hätte er Javiers Gedanken gelesen. »Ich will nur einen Anhaltspunkt finden, ob die Reizquelle vielleicht in positivem Sinn für Sirtan eingesetzt werden kann.«
»Unter diesen Umständen ...« Javier nickte langsam, und Omdur Kuwalek strahlte.
»Eingehender Anruf auf Hyperkom!«, meldete die Cheffunkerin.
Diesmal gab es keine Bildübertragung, aber die ungewohnt klingende Stimme wurde sofort übersetzt. »Willkommen über Khrat, Leute des Großen Schiffes! Wir haben euch erwartet und bitten euch, nördlich der Stadt Naghdal zu landen.«
»Wir werden mit einem Beiboot landen!«, sagte Javier.
»Die Verbindung ist schon wieder unterbrochen!«, rief Deneide Horwikow. »Deine Antwort ging ins Leere, Waylon.«
»Das war nicht Vra'Ortons Stimme«, wandte Sandra Bougeaklis ein. »Und überhaupt: Warum hatte der Sprecher die Bildaufnahme nicht aktiviert?«
»Vielleicht wollte er uns mit seinem Aussehen nicht erschrecken.« Javier erschrak. Über seine eigene unsinnige Begründung.
»Wer die Menschheit für reif genug ansieht, um sie im Sinn der Kosmokraten wirken zu lassen, der kann uns nicht zugleich für so unreif halten, dass wir vor einem fremdartigen Äußeren erschrecken«, stellte Sandra Bougeaklis fest. »Waylon, keiner von uns sollte auf Khrat landen! Ich habe kein gutes Gefühl dabei.«
»Wir können nicht so dicht vor dem Ziel umkehren«, sagte Javier leise. »Bitte pass auf Oliver auf! Und falls Perry Rhodan eintrifft, während ich noch auf Khrat bin, richte ihm aus, dass er warten möchte, bis wir miteinander gesprochen haben.«
Unaire Zahidi, der Befehlshaber des Raumkreuzers AINO UWANOK, erwartete Waylon Javier vor dem zentralen Antigravschacht. »Willkommen an Bord, Kommandant!«, sagte er mit seiner gutturalen Stimme.
Javier musterte das faltige Gesicht des fast zierlichen Mannes nur kurz. »Danke, Unaire. Wo ist mein Platz?« Er nickte nur, als Zahidi auf einen Reservesessel deutete.
»Wir stehen nun im vorgesehenen Orbit!«, meldete die Hauptleitzentrale der BASIS über Interkom. »Und wir haben ungehindert Sicht auf den Dom Kesdschan. Die Ortung zeigt eine stählerne Kuppel, 156 Meter hoch, mit einem Grundflächendurchmesser von 71 Metern. Ein halbes, leuchtendes Riesenei.«
Waylon Javier nickte knapp. Die Bildsequenzen wurden auf die Schirme des Beiboots übertragen. Der Anblick des Domes war nicht so überwältigend, wie er erwartet hatte. Aber sollte er deshalb enttäuscht sein?
Der Kreuzer schleuste aus.
Jetzt wechselte das Bild. Die eigene Außenbeobachtung zeigte die
Weitere Kostenlose Bücher