Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Versuch.«
Sie waren noch etwa dreißig Meter vom Dom Kesdschan entfernt, als ein schrilles Lachen erklang. Siria Osinskaja saß auf dem Boden und schüttelte sich vor Heiterkeit.
Sofort wandte sich Javier dem Domwart zu, aber Eternazher wehrte mit einer erschreckend menschlichen Geste ab. »Es kommt aus ihr selbst, Waylon. Sie wird nicht beeinflusst.«
Danton und Zahidi kümmerten sich bereits um die Exopsychologin. Javier schloss zu ihnen auf und legte Osinskaja seine Kirlianhände auf die Schultern.
Abrupt hörte die Frau auf zu lachen. Sie sah den Kommandanten aus flackernden Augen an.
»Was suchst du hier, Meschescher?«, fragte sie. »Warum bist du nicht gegangen, um deinen Vater zu befreien?«
Javier erschrak, denn Osinskaja redete nicht nur völlig verwirrt, sie wirkte auch so. Wenn er sie aus diesem Zustand herausholen wollte, musste er wohl oder übel auf sie eingehen.
»Wer bist du?«, flüsterte der Kommandant. »Ich erkenne dich nicht.«
Sirias Gesichtsausdruck wurde nachdenklich. »Du erkennst mich nicht, Meschescher? Ich bin ...«
Sie schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte. »Ich habe meinen Namen vergessen. Aber ich vergesse nicht, dass du dich gerettet hast, während dein Vater in Gefangenschaft ging.«
»Keper ist frei«, sagte Roi Danton unvermittelt. »Keper, der Vater Mescheschers, konnte sich befreien. Sei ganz ruhig, Siria!«
Javier blickte Danton prüfend an und war erleichtert, als der ihm zublinzelte.
»Siria?«, sagte die Exopsychologin mit plötzlich kindhaft heller Stimme. »Ich bin Siria? Dann musst du Amon sein – Amon, der Moloch, der die Reichtümer Ägyptens verschlang.«
Abermals lachte sie schrill, aber schon nach Sekunden brach ihr Gelächter ab – und sie sah Danton ins Gesicht. »Roi, was habe ich gesagt?«, fragte sie.
»Du hieltest Waylon für Meschescher und beschuldigtest ihn, seinen Vater Keper im Stich gelassen zu haben. Beide Namen entstammen der altterranischen Geschichte, genauer gesagt der Ramses-Dynastie Ägyptens – wie Amon auch.«
»Ich habe mich nie mit altterranischer Geschichte befasst, Roi. Diese Namen kenne ich nicht. Gucky kann ruhig in meinen Gedanken wühlen und sich davon überzeugen.«
»Das ist allerdings seltsam«, sagte Javier.
»Warum folgt ihr mir nicht?«, rief Eternazher.
Für den Bruchteil einer Sekunde schien der Boden leicht zu schwanken. Der Domwart war verschwunden.
»Vielleicht ist er Teleporter«, meinte Les Zeron.
Zahidis Kombi-Armband projizierte ein kleines Hologramm über seinem Handrücken. Der Anruf kam aus der AINO UWANOK.
»Ich ... ich verstehe das nicht«, stammelte Meng Faischü, der Stellvertreter des Befehlshabers. Er wirkte verstört. »Vor einer halben Minute fingen wir ein automatisches Notsignal auf, wie es für die Raumschiffe der Hanse und der Liga gilt. Ich habe sofort versucht, mich mit der BASIS abzustimmen. Aber die BASIS meldet sich nicht. Sie meldet sich nicht, Unaire!«
»Habt ihr die BASIS in der Ortung?«
Faischü holte tief Luft. »Sie steht unverändert im Orbit über dem Dom.«
»Ich schlage vor, wir lassen eine Space-Jet kommen und fliegen damit zur BASIS«, wandte Javier ein. »Das Notsignal kann nur aus dem Orbit gekommen sein.«
Zahidi nickte. »Du hast mitgehört, Meng?«
»Ja. Ich schicke die Space-Jet sofort los.«
Waylon Javier blickte in den Himmel, als könnte er am hellen Tage die BASIS im Weltraum stehen sehen. Seine Lippen bebten. Es war so gut wie unmöglich, dass die Kommunikationsfähigkeit der BASIS absolut gestört wurde. Wie alle Aggregate, so waren auch Hyperkom und Normalfunk dreifach vorhanden.
»Kümmert euch um Omdur!«, rief Siria Osinskaja. »Er scheint furchtbare Schmerzen zu haben.«
Der Ertruser war auf die Knie gesunken und krümmte sich vornüber. Schon auf den ersten Blick war zu sehen, dass ihm der Schweiß in Strömen übers Gesicht lief.
Javier riss seine Medobox auf und drückte ein Injektionspflaster in Kuwaleks Nacken.
Der massige Umweltangepasste stöhnte. »Warum habt ihr das getan?«, brachte er stockend hervor. »Warum habt ihr Sirtan und mich getrennt?«
Omdur Kuwalek und der Siganese Sirtan Fining waren untereinander Empathen und deshalb ein Einsatzteam. Sogar über Lichtjahre hinweg konnte jeder die Emotionen des anderen wahrnehmen.
»Liegt Sirtan nicht mehr im Koma?«, fragte Waylon Javier.
Der Ertruser schüttelte den Kopf. »Etwas hat ihn geweckt, aber sein Bewusstsein so intensiviert, dass es auszubrennen droht.«
»Was
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