Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
ebenfalls in das Haus eingestiegen.
»Mit ihm stimmt etwas nicht«, flüsterte der Kommandant neben Danton. »Seine Augen glitzern übrigens nicht mehr.«
Danton ließ die Hand wieder sinken. »Warum antwortest du nicht?«, fragte er eine Spur lauter als vorher.
Das Wesen gab ein paar Laute von sich, auf die der Translator aber nicht einmal ansprach.
»Kommt raus, wir haben etwas gefunden!«, erklang Osinskajas Stimme von draußen.
Danton und Javier zogen sich rückwärtsgehend aus dem Haus zurück. Als sie wieder durch den Teich wateten, sahen sie Les Zeron vor einem bienenkorbförmigen Gebäude stehen und winken.
»Hier ist es!«, rief der Nexialist und verschwand durch eine zwei Meter hohe schmale Öffnung in dem Gebäude aus miteinander verzahnten Plastikplatten.
Danton und Javier folgten ihm.
Auch das Innere dieses Gebäudes bestand aus nur einem Raum, der aber durch eine extrem breite, spiralförmige Rampe indirekt unterteilt war.
Auf dem unteren Teil der Rampe standen sich Omdur Kuwalek und ein fremdes Wesen gegenüber. Der Fremde war etwa so groß wie ein Mammut, aber sein Rumpf wirkte grazil und halb durchscheinend. Er stand auf acht dünnen Beinen, die in runden, flachen Füßen endeten. Aus dem keilförmigen Schädel mit fünf roten Augen ragten sehr dünne Tentakel. Einziges Kleidungsstück dieses Wesens war ein bleigrauer Umhang.
»Ich kann ihn fühlen!«, rief der Ertruser, als Danton und Javier eintraten. »Er ist ein starker Empath!«
»Steht er unter Schock?«, fragte Waylon Javier.
Kuwalek nickte. »Aber er leidet nicht mehr wie zuvor, seit ich ihm positive Emotionen übermittle.«
»Ich will etwas von ihm wissen«, sagte Javier. »Würdest du bitte ganz genau seine Emotionen analysieren, die meine Frage hervorrufen.«
»Stell deine Fragen, Waylon!«
Javier blickte dem Wesen fest in die Augen.
»Bist du ein Domwart?«
Der Fremde starrte den Kommandanten an, als hätte er die Frage überhaupt nicht verstanden, aber Kuwalek sagte: »Ich empfange Zustimmung, Scham und Verzweiflung.«
»Er ist also ein Domwart«, bestätigte Javier. »Und er muss sich in einer verzweifelten Lage befinden.«
»Er schämt sich, weil er nicht dagegen einschreiten kann«, warf Unaire Zahidi ein, der den Raum ebenfalls betreten hatte.
»Kennst du einen Domwart, der Eternazher heißt?«, forschte Javier.
Der Fremde wand und krümmte sich.
Omdur Kuwaleks Miene verriet Bestürzung. »Seine Emotionen sind ein einziges Chaos«, sagte der Ertruser gequält.
»Eternazher ist offensichtlich kein Domwart, sondern eine Verkörperung des Bösen«, argwöhnte Zahidi.
»Aber warum konnte ich seine Gefühle spüren?«, fragte der Ertruser, während sie sich dem Domportal näherten. »Sirtans Gefühle nehme ich überhaupt nicht mehr wahr.«
»Der Domwart ist vermutlich ein besonders starker Empath«, erwiderte Waylon Javier.
»Oder Sirtan ist tot!«, rief Kuwalek verzweifelt.
»Nein, das glaube ich nicht. Wir dürfen niemals aufgeben, sondern müssen dieses makabre Spiel bestehen. Dann können wir auch deinem Partner helfen.«
Sie hatten das Tor erreicht.
Javier trat als Erster hindurch und blieb verblüfft stehen.
Alles hatte er erwartet, nicht die zwei Reihen schlichter Holzbänke, die vom Eingang aus bis zu einer Empore im Hintergrund reichten.
Waylon Javier stand am Anfang des breiten Mittelgangs, der grau war wie der gesamte sichtbare Boden der Domhalle. Trübes Licht erhellte schmucklose Wände.
Und doch, trotz dieser tristen Aufmachung, registrierte der Kommandant der BASIS ein Gefühl von Erhabenheit und Größe. Er wollte sich einreden, dass diese Empfindung nur von seinem Wissen um die wahrhaft kosmische Bedeutung dieses Ortes hervorgerufen wurde, aber er war sich nicht sicher, ob vielleicht eine eigene Aura dieses Gefühl vermittelte.
Ein gellender Schrei riss Javier aus seinen Grübeleien.
Er blickte auf und sah Kuwalek etwa fünf Meter weiter vorn im Mittelgang stehen. Der Ertruser presste die Hände gegen seine Schläfen und wiegte den Oberkörper rhythmisch hin und her. Er schrie nicht mehr, er wimmerte nur noch.
Javier wollte dem Ertruser beistehen. Aus den Augenwinkeln bemerkte er noch, dass auch die Gefährten zu Kuwalek liefen – dann sah und hörte er nichts mehr. Mit ungeheurer Gewalt wogte etwas durch seinen Geist und erzeugte Assoziationen zu gellendem Kreischen, schmetternden Blitzentladungen und dem Donnern und Tosen gigantischer Katarakte.
Waylon Javier ahnte, dass Kuwaleks
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