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Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Titel: Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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zuverlässig warst.«
    Tatsächlich verriegelte Tolot das Türschott hinter ihm. Bruke Tosen ließ sich resignierend auf die Liege sinken und schloss die Augen.
    Als er sie wieder öffnete, hatte sich seine Umgebung verändert. Er stand vor einem Hangarschott, seine Hand schwebte über einer Kontaktleiste. Mit dröhnenden Schritten entfernte sich ein Haluter von ihm.
    Tosen ließ die Hand sinken. Was ist passiert?, fragte er sich.
    Etwas oder jemand hatte in den letzten Minuten – oder waren es Stunden gewesen? – Tosens Bewusstsein ausgeschaltet und ihn wie eine Marionette missbraucht.
    Was habe ich während dieser Zeit getan? Habe ich den Haluterraumer verlassen und war in der BASIS? Habe ich mit jemandem gesprochen?
    »He – du!«, rief er dem Haluter nach, in dem er einen Schuldigen vermutete. »Was hast du mit mir gemacht?«
    Der Koloss wandte sich um, seine rötlich schimmernden Augen blickten zornig. Bruke Tosen bereute sofort, dass er sich in dieser Weise bemerkbar gemacht hatte.
    »Mit wem spreche ich?«, forschte der Haluter. »Mit dem Verräter oder mit dem Freund?«
    Damit steigerte er Tosens Verwirrung noch mehr. Der Importkontrolleur wusste nicht, mit wem er es zu tun hatte. Stand ihm Icho Tolot gegenüber, also ebenfalls ein Agent von Seth-Apophis? Dann war aus dessen Sicht ein Verräter, wer nicht im Sinn dieser Superintelligenz handelte. Oder hatte er es mit einem der beiden anderen Haluter zu tun, von denen er nicht so recht wusste, wie er sie einstufen sollte? Dann war ein Verräter möglicherweise jemand, der für Seth-Apophis arbeitete.
    Bruke Tosen horchte in sich hinein. Ihm wurde übel, und er musste sich an die Wand lehnen.
    Wer bin ich denn zurzeit? Bruke Tosen oder Seth-Apophis-Agent? Bin ich frei oder Gefangener der Superintelligenz? Er hatte keine Antwort darauf.
    »Lass mich«, würgte er hervor. »Lass mich in Ruhe und verschwinde. Ich muss allein sein.«
    »Lass dir nicht noch einmal einfallen, etwas zu tun, was gegen uns gerichtet ist!«, sagte der Haluter drohend und stapfte davon.
    Minutenlang verharrte Tosen vor dem Schott, bis er sich zur Flucht entschloss. Er richtete sich auf und schlug mehrmals mit der Faust gegen die Kontaktleiste. Endlich glitt das Schott zur Seite und gab den Weg in den Hangar frei, in dem ein kleines Beiboot stand. Tosen rannte an mehreren Reparaturrobotern vorbei zum offenen Außenschott.
    Im Hangar der BASIS bewegten sich einige Besatzungsmitglieder zwischen Maschinenteilen. Keiner von ihnen schien auf das halutische Raumschiff zu achten.
    Bruke Tosen drehte sich um und beobachtete die halutischen Reparaturroboter im Hangar des Kugelraumers. Nach einiger Zeit schleppten sie eine zylindrische Maschine zur Seite, die immerhin groß genug war, dass er sich darin verstecken konnte.
    Tosen wartete einen geeigneten Moment ab und kroch kurz entschlossen in den Zylinder. Durch kleinere Lücken in der Ummantelung konnte er hinaussehen.
    Die Roboter trugen den Zylinder in den BASIS-Hangar und stellten ihn in der Nähe eines Desintegratorschachts ab, wo andere Roboter dafür sorgten, dass unbrauchbar gewordenes Material sofort vernichtet wurde.
    Tosen verließ sein Versteck. In leidlicher Deckung schlich er zu einem offenen Schott und zog sich aus dem Hangar zurück. Ohne darauf zu achten, wohin, hastete er einfach weiter, bis er einen Lagerraum erreichte, in dem allerlei Kühlmittel aufbewahrt wurden. Aufatmend ließ er sich auf einen Kanister sinken.
    Während er über die nächsten Schritte nachdachte, wurde ihm bewusst, dass er die ganze Zeit über als Seth-Apophis-Agent gehandelt hatte. Die Erinnerung an den Auftrag, den Icho Tolot ihm erteilt hatte, kehrte zurück. Er war der erste Trumpf, den der Haluter in seinem Kampf um die BASIS ausgespielt hatte.
     
    Peter Gory arbeitete beim Bordsender der BASIS. Er hatte in erster Linie den technischen Apparat der Anlage zu überwachen, erfüllte aber auch künstlerische Aufgaben. So oblag es ihm, zu improvisieren, virtuelle Filme und Musik zu schaffen, aber den Flug des Fernraumschiffs zu dokumentieren.
    Auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz dachte Gory daran, dass ein Raumschiff der Haluter eingeschleust worden war, und er nahm sich vor, die Haluter zu einem Gespräch ins Studio zu bitten.
    Er betrat den Vorraum des Senders, in dem mehrere Sessel um einen runden Schwebetisch standen. Ein mittelgroßer blonder Mann saß da und schaute Gory entgegen. Er hatte große, wasserblaue Augen, die ihn erstaunt und befremdet

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